Sonntag19. Oktober 2025

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Zum Tod von Gerd KlestadtEin unermüdlicher Mahner gegen das Vergessen

Zum Tod von Gerd Klestadt / Ein unermüdlicher Mahner gegen das Vergessen
Am Donnerstag ist der Holocaustüberlebende Gert Klestadt gestorben Foto: Fabrizio Pizzolante

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Gerd Klestadt ist tot. Der Holocaust-Überlebende und engagierte Zeitzeuge starb im Alter von 92 Jahren. Mit ihm verliert die Welt eine Stimme, die unermüdlich gegen das Vergessen ankämpfte.

Als Kind überlebte Klestadt die Schrecken der Konzentrationslager von Westerbork und Bergen-Belsen. Die traumatische Erfahrung, neben seinem verstorbenen Vater aufzuwachen, prägte ihn für sein Leben. Doch anstatt zu schweigen, machte er es sich zur Aufgabe, über die Shoah aufzuklären – in Schulen, Vorträgen und zuletzt in seinem Buch „Noch heute quält mich die Erinnerung …“.

Luxemburg wurde seine Heimat, nachdem er über viele Stationen der Welt gereist war. Hier baute er ein neues Leben auf, gründete eine Familie – doch das Unrecht der Vergangenheit ließ ihn nie los. Seine Botschaft blieb klar: Das Erinnern ist Pflicht, damit sich die Geschichte nicht wiederholt.

Gerd Klestadt hinterlässt nicht nur seine Worte, sondern auch eine Mahnung: dass Hass, Ausgrenzung und Rassismus niemals siegen dürfen. Seine kleinen, bunten Murmeln, die er am Ende seiner Vorträge verteilte, bleiben als Symbol seiner Hoffnung auf eine bessere Welt.

Ein ausführliches Porträt von Gert Klestadt ist am Montag, dem 27. Januar anlässlich des internationalen Holocaust-Gedenktags im Tageblatt erschienen.