Zwei Fußgängerinnen sind am Samstag in Huldingen von einem Auto erfasst worden – laut Tageblatt-Informationen offenbar auf einem Zebrastreifen, der bei der Einfahrt zum dortigen Shopping-Zentrum die Straße überquert. Eine der Frauen wurde bei dem Unfall so schwer verletzt, dass sie am Sonntag im Krankenhaus gestorben ist. Das Auto, das in den Unfall verwickelt war, wurde von Polizisten vor Ort angetroffen. Die Polizei berichtete am Montag von dem Vorfall. Am Dienstag teilte die Einsatzzentrale des CGDIS weitere Details mit. Demnach hatte die Notrufzentrale am Samstag um 18.06 Uhr einen Anruf erhalten, „in dem von einem Verkehrsunfall mit zwei Verletzten in Höhe des Shopping-Centers Knauf ‚op der Schmëtt’ in Huldingen“ berichtet wurde.
Aber es kam laut CGDIS zu einem „Verständigungsproblem“ in der Notrufzentrale. Deshalb wurden die ersten Rettungskräfte an die falsche Adresse entsandt. Wie ein Sprecher des CGDIS auf Tageblatt-Nachfrage erklärte, wurden die ersten Helfer nach Pommerloch geschickt. In dem Ort in der Gemeinde Winseler, rund 33 Straßenkilometer von „Schmëtt“ entfernt, gibt es ebenfalls ein großes Einkaufszentrum mit dem Namen Knauf.
27 Minuten bis zum Unfallort
27 Minuten dauerte es deshalb, bis die ersten CGDIS-Retter am eigentlichen Unfallort ganz im Norden Luxemburgs ankamen. Bis dahin wurden die Opfer erstversorgt. „Das CGDIS analysiert den Fall derzeit intern, um alle notwendigen Lehren und Konsequenzen daraus zu ziehen“, heißt es in der Mitteilung der Einsatzzentrale vom Dienstag.
„Schmëtt“ ist ein Ortsteil von Huldingen, das zur Gemeinde Ulflingen gehört. Das Weiler liegt im allernördlichsten Teil Luxemburgs, direkt an der Grenze zu Belgien, und besteht aus wenig mehr als dem großen Einkaufszentrum und einigen verstreuten Häusern. Die nächste Ambulanz ist laut CGDIS in Ulflingen stationiert, acht bis neun Kilometer entfernt. Die Luxemburger Einsatzzentrale peilt an, innerhalb von 15 Minuten am Ort eines Unfalls zu sein. In 90 Prozent der Fälle würde das erreicht werden. Ein Rettungshubschrauber konnte bei dem Unfall am Samstag wegen Dunkelheit nicht eingesetzt werden.
Die Notrufzentrale „Centrale des secours d’urgences-122 (CSU-112) du CGDIS“ ist laut Eigenangaben mit einem Pool von 42 Telefonisten und Gesundheitsoffizieren ausgestattet. Eine Bereitschaftsschicht ist mit fünf Telefonisten und einem Gesundheitsoffizier unter der Regie eines „chef de salle“ besetzt. Täglich werden laut CGDIS durchschnittlich 1.461 Anrufe bearbeitet, davon 720 Notrufe, aus denen sich 196 Einsätze pro Tag ergeben.
De Maart

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