Bundesliga: Es war eines von 566 Toren in dieser Bundesligasaison. Für Danel Sinani und für den Fußball hierzulande war es jedoch ein besonderer Treffer. Der Nationalspieler durfte sich über seine Torpremiere im deutschen Oberhaus freuen und wurde damit zum vierten Luxemburger, der sich in der ersten deutschen Bundesliga als Torschütze auszeichnen konnte. „Er hat sich belohnt“, sagt sein Trainer Alexander Blessin nach Spielende. Durch den zweiten Sieg in Folge hat der FC St. Pauli den Sprung auf Platz 13 der Tabelle geschafft. Neben Sinani durften mit Jeff Strasser (10 Treffer, Borussia Mönchengladbach und 1. FC Kaiserslautern) und Leandro Barreiro (11 Tore, Mainz 05) zwei weitere Luxemburger in der Bundesliga jubeln. Nationaler Rekordmann ist Nico Braun, der in zwei Jahren 14 Tore für Schalke 04 erzielte (1971 bis 1973). Mathias Olesen (1. FC Köln), Roby Langers (Borussia Mönchengladbach), Manuel Cardoni (Bayer Leverkusen) und Laurent Jans (SC Paderborn) blieben bei ihren Einsätzen ohne Torerfolg. Yvandro Borges (Borussia Mönchengladbach) soll der nächste Luxemburger werden, der in der Bundesliga jubeln darf. Spitz Kohn ist ein Sonderfall. Der Escher spielte von 1954 bis 1958 für den Karlsruher SC in der damals erstklassigen Oberliga Süd (32 Tore) und gewann während dieser Zeit zweimal den DFB-Pokal.
Serie A: In Italien machte vor allem ein Bosnier mit luxemburgischem Pass auf sich aufmerksam. Miralem Pjanic, der mittlerweile bei ZSKA Moskau unter Vertrag steht, kam in der Serie A für Juventus Turin und die AS Rom auf 281 Einsätze und 42 Tore. 2020 wechselte der Schifflinger für 60 Millionen Euro zum FC Barcelona. Genau wie der ehemalige bosnische Nationalspieler besitzt auch Dany Mota die luxemburgische Staatsangehörigkeit, ist aber bisher noch nie für Luxemburg aufgelaufen, da er bisher jede Einladung von Nationaltrainer Luc Holtz abgelehnt hat. Der Stürmer vom AC Monza hat in dieser Saison vier Tore erzielt und ist derzeit verletzt. Insgesamt kommt der 26-Jährige in der Serie A bisher auf 13 Tore. Sehr erfolgreich in Italien war ein ehemaliger Jeunesse-Spieler, der jedoch nie die luxemburgische Staatsangehörigkeit annahm. Nello Saltutti wechselte noch vor seinem 18. Geburtstag von der „Grenz“ zum AC Mailand. In der Serie A war er 41-mal erfolgreich.
Premier League: In Englands Top-Division konnte noch nie ein Luxemburger Fuß fassen. Danel Sinani war zwar als ehemaliger Spieler der Zweitdivisionäre Norwich City, Huddersfield Town und Wigan Athletic nah dran, konnte aber den Sprung in die Premier League nicht schaffen.
La Liga: Genau wie in Italien war auch in Spanien kein FLF-Auswahlspieler aktiv, dafür allerdings ein luxemburgischer Staatsbürger. Miralem Pjanic bestritt nur 19 Spiele in der Primera División und konnte kein Tor in seiner nicht sehr erfolgreichen Zeit beim FC Barcelona erzielen.
Ligue 1: Die meisten Luxemburger verschlug es als Profis nach Frankreich. Überragende Leistungen lieferte Vic Nürenberg ab, der mit dem OGC Nice in den 50er Jahren dreimal Meister wurde und zweimal den Pokal gewann. Mit 89 Erstligatoren ist er bis heute noch immer der erfolgreichste Angreifer des Klubs. Den gleichen Titel darf Nico Braun tragen, der für den FC Metz 96-mal erfolgreich war. Er und sein argentinischer Sturmpartner Hugo Curioni waren als „les artilleurs de Metz“ bekannt. Wie Nürenberg wurde auch Roby Langers beim OGC Nice glücklich. Noch heute hat er eine starke Bindung zu dem Verein, für den er in der Ligue 1 21 Treffer in 57 Partien erzielte. Seine anderen beiden Treffer in der damaligen Division 1 erzielte er für die AS Cannes. Sehr erfolgreich im Oberhaus des Nachbarlandes waren auch Gusty Kemp (63 Tore für den FC Metz), Johny Leonard (29 Tore für den FC Metz), Ady Schmit (25 Tore für Sochaux und Epinal), Gilbert Dussier (18 Tore für die AS Nancy) und Camille Libar (13 Tore für Girondins Bordeaux). Die beiden aktuellen Nationalspieler Christopher Martins und Vincent Thill kamen als junge Spieler jeweils zweimal für Olympique Lyon bzw. den FC Metz zum Einsatz und konnten sich als Torschützen eintragen. Weitere Luxemburger mit Torerfolgen in der Ligue 1 sind Fernand Jeitz (5 Tore für den FC Metz), Jeff Strasser (1 Tor für den FC Metz), Leon Letsch (5 Tore für CO Roubaix), Edy Dublin (3 Tore für AS Nancy) und der 1917 geborene Torwart Othon Hemmen (2 Tore für den FC Metz). Erwin Kuffer (49 Spiele für Olympique Lyon), Chris Philipps (31 Spiele für den FC Metz) und Jean Zuang (3 Spiele für Olympique Lyon) durften nie einen eigenen Treffer bejubeln.

De Maart

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