Donnerstag30. Oktober 2025

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Luxembourg OpenNach Sperre: Schwedens Tennis-Hoffnung feiert Comeback-Sieg in Esch

Luxembourg Open / Nach Sperre: Schwedens Tennis-Hoffnung feiert Comeback-Sieg in Esch
Mikael Ymer stand 2023 in den Top 50 der Welt Foto: Editpress/Fernand Konnen

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Der Schwede Mikael Ymer ist bei den ITF Luxembourg Open in Esch nach einer 18-monatigen Sperre auf die Tennistour zurückgekehrt und feierte auf Anhieb den Turniersieg. Im Finale konnte sich der ehemalige Top-50-Spieler am Sonntag gegen den Norweger Nicolai Budkov Kjaer behaupten. Bei den Damen triumphierte die Deutsche Anna-Lena Friedsam.

„Der Ruhestand war langweilig, wir sehen uns in acht Monaten“: Mit diesen Worten kündigte Mikael Ymer im April letzten Jahres seine Rückkehr auf die Tennis-Tour auf der Plattform X an. 2023 war der Schwede wegen drei verpasster Dopingkontrollen innerhalb eines Jahres für 18 Monate gesperrt worden, woraufhin er eigentlich seine Karriere für beendet erklärt hatte. Doch er machte eine Kehrtwende. In Esch gab er nun bei den ITF Luxembourg Open sein Comeback – und triumphierte auf Anhieb. Dass die ehemalige Nummer 50 der Welt von ihrem Können nichts verlernt hat, wurde unter anderem am Sonntag im Finale deutlich. Mit 6:1, 5:7, 6:2 rang er den Wimbledon-Sieger der Junioren Nicolai Budkov Kjaer (ATP 506) in 1:54 Stunden nieder. „Das war sicherlich eines der härtesten Matches bei diesem Turnier“, so Ymer. „Ich wusste, dass es schwierig wird. Er war die Nummer eins bei den Junioren und hat hier großartig gespielt. Ich bin froh, dass ich gewonnen habe.“

Sein Comeback auf der Tennis-Turnier ist damit gelungen. Vor den Luxemborug Open hatte Ymer zuletzt in Wimbledon 2023 in der dritten Runde auf dem Platz gestanden. „Es fühlt sich großartig an, wieder zu spielen. Ich denke, dass ich über die ganze Woche hier einen guten Job gemacht habe. Besonders mental. Es gibt sicherlich noch Dinge, an denen ich arbeiten muss. Aber der Sieg ist ein guter Schritt in die richtige Richtung.“ 

Im Finale besiegte Mikael Ymer die Nummer eins der Junioren 2024, Nicolai Budkov Kjaer
Im Finale besiegte Mikael Ymer die Nummer eins der Junioren 2024, Nicolai Budkov Kjaer  Foto: Editpress/Fernand Konnen

Da Ymer aufgrund seiner Sperre und der Inaktivität auf der Tour aus dem ATP-Ranking herausgefallen war, brauchte er eine Wild Card, um überhaupt in Esch aufschlagen zu können. Auch deswegen richtete er nach seinem Sieg einen besonderen Dank an Turnierdirektor Carlo Poos. „Ich wollte unbedingt auf ‚hard court‘ wieder beginnen. Ich habe dann eine Wild Card hier angefragt und mich sehr gefreut, als er sein Einverständnis gab.“

Ymer, der in Esch von einem Netflix-Kamerateam begleitet wurde, wird nun über die kommenden Wochen versuchen, sich im Ranking wieder nach vorne zu arbeiten. Der Turniersieg am Sonntag wird ihn ungefähr auf Rang 800 katapultieren. Langfristige Ziele hat sich der 26-Jährige aber noch keine gesetzt. „Wir werden sehen, was die Zukunft bringt. Ich habe kein spezifisches Ziel. Ich setze mir auch nicht gerne Ziele. Ich nehme Woche für Woche. Was geschieht, das geschieht.“ In Schweden sind die Hoffnungen aber spätestens seit Sonntag groß, dass er es wieder in die Top 50 der Welt schaffen kann. Zuletzt war bereits die Rede von Ymers Rückkehr in das Davis-Cup-Team. „Er ist unser bester Spieler und kann gegen die besten Gegner mithalten“, sagte Simon Aspelin, Manager beim schwedischen Tennisverband gegenüber der Zeitung Expressen.

Friedsam gewinnt Damenfinale

Anna-Lena Friedsam feierte ihren ersten Turniersieg seit 2019
Anna-Lena Friedsam feierte ihren ersten Turniersieg seit 2019 Foto: Editpress/Fernand Konnen

Das Damenfinale der ITF Luxembourg Open konnte derweil am Sonntag die Deutsche Anna-Lena Friedsam (WTA 479) nach einer Aufholjagd gegen die Britin Emily Appleton (WTA 416) mit 3:6, 6:0, 7:5 für sich entscheiden. „Es war ein sehr intensives Finale. Sie hat sehr gut gespielt, ich habe mich dann aber auch gut zurückgefightet“, sagte Friedsam nach ihrem Finalsieg. „Ich bin froh, dass ich auch in den engen Momenten bei mir geblieben bin und das am Ende nach Hause gebracht habe.“

Für die 30-Jährige ist es der erste Titel im Einzel seit 2019 und der insgesamt 15. in ihrer Karriere. „Ich hatte eine tolle Woche hier. Es hat viel Spaß und Freude gemacht“, so die ehemalige Nummer 45 der Welt. Einen besonderen Dank richtete sie an ihre Familie, die extra für das Finale angereist war. 

Die Doppel-Titel sicherten sich der Tscheche Michael Vrbensky und der Österreicher Sandro Kopp bei den Herren sowie das tschechische Duo Aneta Kucmova/Aneta Laboutkova bei den Damen.

Rodesch: „Mit dem Gesamtergebnis der Woche nicht zufrieden“

Chris Rodesch schied am Samstag im Halbfinale der ITF Luxembourg Open gegen den Norweger Nicolai Budkov Kjaer aus. Damit platzte auch die Hoffnung auf einen luxemburgischen Turniersieg in Esch. Gegen den Wimbledonsieger der Junioren musste sich Rodesch nach 1:33 Stunden mit 6:7, 5:7 geschlagen geben. „Es war ein schweres Match, ein guter Fight“, blickte er auf die Partie zurück. „In den entscheidenden Momenten war er einfach solider. Er war besser in den Rallies. Ich selbst habe gut aufgeschlagen. Meine Returns waren aber leider nicht gut genug, um ihn zu breaken. Ich hatte im ersten Satz das Gefühl, dass, wenn ich ihn breake, ich die Oberhand über das Match bekommen und ihn mit meinem Aufschlag dominieren könnte. Leider habe ich das nicht hinbekommen.“ Im zweiten Satz besiegelte der Norweger dann die Niederlage Rodeschs. Insgesamt blickt der 23-Jährige mit gemischten Gefühlen auf das Turnier zurück. „Ich habe mir diese Woche vier Matches vor dem Davis Cup erkämpft – damit bin ich eigentlich zufrieden. Aber mit dem Gesamtergebnis der Woche bin ich trotzdem unzufrieden.“