Samstag18. Oktober 2025

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Immobilieninvestor René Benko in Österreich festgenommen – warum auch in Luxemburg gegen ihn ermittelt wurde

Immobilieninvestor  / René Benko in Österreich festgenommen – warum auch in Luxemburg gegen ihn ermittelt wurde
René Benko während der Signa-Prüfungstagsatzung im Konkursverfahren gegen den Signa-Gründer in Innsbruck Foto: Expa/Johann Groder/APA/dpa

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Die Staatsanwaltschaften ermitteln seit geraumer Zeit gegen den einstigen Milliardär. Die Vorwürfe wiegen schwer. Auch in Luxemburg war Benko schon im Fadenkreuz der Justiz.

Der einstige Immobilien-Tycoon René Benko ist nach Angaben der Wiener Staatsanwaltschaft festgenommen worden. Grund für die Festnahme seien sowohl Tatbegehungsgefahr als auch Verdunkelungsgefahr.

Dem 47-Jährigen wird laut Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) unter anderem vorgeworfen, im Zusammenhang mit der Pleite seines Firmenimperiums eigene Vermögenswerte verschleiert zu haben. Obendrein habe er das in einer Stiftung vorhandene Vermögen dem Zugriff von Behörden, Masseverwaltern und Gläubigern entzogen.

Auch in Luxemburg wurde bereits gegen Benko ermittelt. Die österreichische Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) hatte im Juli 2024 mehrere Gebäude im Großherzogtum durchsucht. Das hatten sowohl die WKStA als auch die Luxemburger Staatsanwaltschaft gegenüber dem Tageblatt bestätigt. 

Gläubiger wollen 2,4 Milliarden Euro von Benko

Der österreichische Unternehmer hatte mit seiner Signa-Gruppe ein großes Portfolio aufgebaut, zu dem auch die deutschen Kaufhausgruppen KaDeWe und Galeria gehörten. Im Zuge steigender Zinsen, Energiepreise und Baukosten brach das verschachtelte Firmenkonstrukt zusammen. Nach Angaben des Insolvenzverwalters summiert sich die Summe der Forderungen an Benko auf etwa 2,4 Milliarden Euro.

Die Kronen Zeitung schrieb Mitte 2024, dass die Durchsuchungen im Großherzogtum im Rahmen eines Amtshilfeverfahrens mit den luxemburgischen Strafbehörden durchgeführt worden seien. Benko habe über die Jahre eine Vielzahl von Gesellschaften in Luxemburg gegründet. Ziel der Durchsuchungen war es, Unterlagen zu einem dubiosen Tauschgeschäft zu finden.

Gegen den Österreicher wird auch wegen mutmaßlichen Betrugs im Zusammenhang mit staatlichen Corona-Geldern ermittelt. Dabei geht es um Hilfsgelder für das luxuriöse „Chalet N“ im Skiort Lech am Arlberg. Untersucht wird, ob die Corona-Gelder als wirtschaftliche Unterstützung während der Pandemie genutzt oder für andere Zwecke missbraucht wurden.

Vorwürfe: Kredit- und Bestechungsversuch

Zuvor waren schon Ermittlungen wegen mutmaßlichen Kreditbetrugs und eines mutmaßlichen Bestechungsversuchs bekannt. Außerdem steht der Ex-Milliardär im Verdacht, Teile seines Vermögens unrechtmäßig beiseitegeschafft zu haben. Benkos Anwalt hat auch diese Vorwürfe bestritten.