Freitag28. November 2025

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LeichtathletikLandesrekorde und Weltjahresbestleistung: Patrizia van der Weken verzückt die Coque

Leichtathletik / Landesrekorde und Weltjahresbestleistung: Patrizia van der Weken verzückt die Coque
Patrizia van der Weken hat die Weltjahresbestzeit zurückerobert Foto: Editpress/Gerry Schmit

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Sechs Weltjahresbestleistungen und zehn Meetingrekorde: Das CMCM Indoor Meeting begeisterte am Sonntag die Zuschauer in der Coque – allen voran Luxemburgs Weltklassesprinterin Patrizia van der Weken.

Selfies, Autogramme und Interviews: Patrizia van der Weken war am Sonntagabend die gefragteste Person beim CMCM Indoor Meeting. „Ich versuche, es ein bisschen zu genießen“, entgegnet sie dem Trubel um ihre Person mit einem Lächeln. „Man ist das nicht so gewohnt. Ich glaube, ich habe noch nie so viele Leute hier in der Coque gesehen.“ Immer wieder hatte die 25-Jährige die rund 2.000 Zuschauer am Sonntag mit ihren Leistungen zum Jubeln gebracht. Weltjahresbestleistung, Meetingrekord und zwei Landesrekorde standen am Ende ihres Tages zu Buche.

Bereits bei ihrem Saisonauftakt vor zwei Wochen war Van der Weken mit 7,19 Sekunden über 60 Meter Weltjahresbestleistung gelaufen. Zwei Tage vor dem CMCM Meeting wurde diese Zeit allerdings von der US-Amerikanerin India Mayberry gebrochen (7,11). Die Führung in dem Ranking eroberte die Luxemburgerin dann aber am Sonntag eindrucksvoll zurück: Im 60-Meter-Finale ließ sie der Konkurrenz keine Chance und lief in 7,07 Sekunden nicht nur die beste Zeit der Welt im Jahr 2025, sondern auch einen neuen Meeting- und Landesrekord. „Ich bin immer froh, wenn ich mich selbst verbessern kann. Das ist immer mein Hauptziel“, so Van der Weken. „Weltjahresbestleistung ist natürlich auch sehr cool. Aber man darf natürlich nicht vergessen, dass wir erst Mitte Januar sind. Es ist noch superfrüh. 7,07 ist aber schon ein sehr solides Chrono.“

Jakub Szymanski war über 60 m Hürden nicht zu schlagen
Jakub Szymanski war über 60 m Hürden nicht zu schlagen Foto: Editpress/Gerry Schmit

Dass es so gut lief, überraschte sie dabei selbst ein bisschen. „Ich wusste, dass ich in Form bin. Das hat man im Training auch gesehen. Ich hatte aber zwei Rennen, in denen eine Reihe an Sachen noch nicht gepasst haben. Wir haben daran zwar gearbeitet, ich dachte aber, ich wäre da ein bisschen hängengeblieben. Der Sieg freut mich umso mehr. Ich bin jetzt zuversichtlich für die weitere Saison.“

Hoffmann leidet, versucht aber zu genießen

Knapp anderthalb Stunden nach ihrem Sieg über 60 Meter stand Van der Weken dann für die 200-Meter-Distanz ein weiteres Mal in der Coque im Startblock – und sorgte in 23,17 Sekunden für einen weiteren Landesrekord. „Die ersten 50 Meter waren wirklich gut. Hinten raus bin ich aber müde geworden“, blickt die Sportlerin des Jahres auf das Rennen zurück. „Dafür war es ganz o.k.“ Auf der Zielgeraden musste sie noch die Deutsche Jessica-Bianca Wessolly an sich vorbeiziehen lassen, die das Rennen in Weltjahresbestzeit (22,84) gewann. 

Vera Hoffmanns Vorbereitung auf den Winter lief durch eine Verletzung nicht optimal 
Vera Hoffmanns Vorbereitung auf den Winter lief durch eine Verletzung nicht optimal  Foto: Editpress/Gerry Schmit

Auch der Pole Jakub Szymanski lief über 60 Meter Hürden eine Weltjahresbestzeit (7,45 Sekunden), genauso wie der Deutsche Florian Bremm über 3.000 Meter (7:39,01). Beeindruckend war auch der Spanier Josue Canales unterwegs, der über 800 Meter in 1:44,65 Minuten sogar das elftschnellste Chrono aller Zeiten auf die Bahn zauberte. In dem gleichen Rennen lief der Luxemburger Mathis Espagnet in einer persönlichen Bestzeit (1:47,95) auf den siebten Platz. „Es war mein erster Wettbewerb nach einer langen Verletzung und einem Trainerwechsel. Ich bin sehr zufrieden“, so sein Fazit.

Eine weitere Weltjahresbestzeit fiel im Damen-Rennen über 1.500 Meter, das die Italienerin Marta Zenoni in 4:03,59 Minuten gewann. Vera Hoffmann hatte in dem Rennen Schwierigkeiten, dem Tempo der schnellsten Läuferinnen zu folgen. Die Luxemburgerin, deren Vorbereitung auf den Winter durch eine Knieverletzung nicht optimal verlaufen war, litt und kam am Ende in 4:26,16 Minuten auf den zehnten Platz. „Ich bin einfach noch nicht so weit. Ich wollte mir die Chance nicht nehmen lassen, hier vor dem heimischen Publikum zu laufen. Spaß hat es am Ende aber nicht wirklich gemacht“, so Hoffmann, die den Lauf vor den rund 2.000 Zuschauern trotzdem versuchte zu genießen. „Es ist sehr schön, zu sehen, dass dieser Wettbewerb einen solch großen Anklang beim Publikum findet.“ Die Zuschauer wurden mit zehn Meetingrekorden in zwölf Wettbewerben belohnt.

Josue Canales lief über 800 m die elftschnellste Zeit aller Zeiten
Josue Canales lief über 800 m die elftschnellste Zeit aller Zeiten Foto: Editpress/Gerry Schmit

Die Ergebnisse

Damen
60 m: 1. Patrizia van der Weken (L) 7,07 Sekunden, … 16. Camille Gaeng (L) 7,72
200 m: 1. Jessica-Bianca Wessolly (D) 22,84 Sekunden, 2. Patrizia van der Weken (L) 23,17
1.500 m: 1. Marta Zenoni (ITA) in 4:03,59 Minuten, … 10. Vera Hoffmann (L) 4:26,16
60 m Hürden: 1. Klaudia Wojtunik (POL) 8,12 Sekunden
Stabhochsprung: 1. Angelica Moser (CH) 4,65 Meter
Weitsprung: 1. Plamena Mitkova (BUL) 6,55 Meter

Herren
400 m: 1. Maksymilian Xszwed (POL) 46,51 Sekunden
800 m: 1. Josue Canales (ESP) 1:44,65 Minuten, … 7. Mathis Espagnet (L) 1:47,95
1.500 m: 1. Pieter Sisk (B) 3:36,71 Minuten, … 5. Vivien Henz (L) 3:39,96, … 7. Charel Grethen (L) 3:40,46
3.000 m: 1. Florian Bremm (D) 7:39,01 Minuten
60 m Hürden: 1. Jakub Szymanski (POL) 7,41 Sekunden
Kugelstoßen: 1. Konrad Bukowiecki (POL) 20,42 Meter