Dienstag28. Oktober 2025

Demaart De Maart

Kultur-NewsHäppcheweis: Was die Luxemburger Kulturszene bewegt

Kultur-News / Häppcheweis: Was die Luxemburger Kulturszene bewegt
Kunst im Überblick Quelle: Pexels

Jetzt weiterlesen!

Für 0,99 € können Sie diesen Artikel erwerben:

Oder schließen Sie ein Abo ab:

ZU DEN ABOS

Sie sind bereits Kunde?

Was bewegte die Kulturszene diese Woche? Und welche Veranstaltungen sollte sich das Publikum nicht entgehen lassen? Das Tageblatt fasst die wichtigsten Fakten zusammen und stellt ausgewählte Events vor.

ZITAT DER WOCHE

Michel Medinger im CNA in Düdelingen im Jahr 2018
Michel Medinger im CNA in Düdelingen im Jahr 2018 Foto: Editpress/Fabrizio Pizzolante
Michel Medinger a profondément marqué la photographie par son talent, son regard unique et son humour décalé. Lauréat du Luxembourg Photography Award 2024, il avait été sélectionné par un jury international pour exposer son travail lors de la 55e édition des Rencontres d’Arles. Son exposition, „Michel Medinger, L’ordre des choses“, présentée à la Chapelle de la Charité, a attiré plus de 40.000 visiteurs, remportant un succès retentissant.

Lëtz’Arles und CNA, zum Tod des Fotografen Michel Medinger, der diese Woche im Alter von 83 Jahren verstarb


KINO Katzen im Kinepolis Kirchberg

Poster zum „CatVideoFest“
Poster zum „CatVideoFest“ Quelle: catvideofest.com 

„Watching silly cat videos is good for you“, schrieb das Wall Street Journal am 4. Oktober 2016. Das international gefeierte „CatVideoFest“ nimmt die Aussage ernst und übersetzt sie in ein außergewöhnliches Kinoerlebnis: 75 Minuten voller Witz, Charme und der einzigartigen Wirkung von Katzenvideos – präsentiert auf der großen Leinwand. Das Konzept ist einfach: Katzenvideos zeigen.

Am 18. (14.30 Uhr) und 19. Januar (14.30 Uhr; 19.00 Uhr) bringt das „CatVideoFest“ die flauschige Filmkollektion ins Kinepolis Kirchberg. Dabei handelt es sich um keine gewöhnliche Filmvorstellung – es ist ein Manifest, eine cineastische und humorvolle Liebeserklärung an die flauschigen Internetstars und Zeugnis ihrer anhaltenden Beliebtheit. Katzenvideos sind nämlich längst mehr als nur Entertainment: Sie sind ein kulturelles Phänomen, ein kollektiver Mood-Booster. Aus einer endlosen Flut an Clips wurde eine Hommage an die pure, flauschige Anarchie, die das Internet seit Jahrzehnten regiert. Eine kuratierte Auswahl der wildesten, absurdesten und zugleich das Herz erwärmende Clips, die das Internet zu bieten hat, hebt diese Erfahrung auf eine neue Dimension.

Doch hinter der unterhaltsamen Fassade verbirgt sich eine größere Mission: Das „CatVideoFest“ ist eine im US-Bundesstaat Washington eingetragene gemeinnützige Organisation. Ein Teil der Erlöse des „CatVideoFest“ geht an das „Asile pour animaux“ in Düdelingen. Seit seiner Gründung im Jahr 2019 hat das Festival nicht nur über 150.000 US-Dollar für internationale wohltätige Zwecke gesammelt, sondern auch dazu beigetragen, unzähligen Katzen ein neues Zuhause zu schenken. Ein Projekt, das zeigt, wie kreativ und wirkungsvoll gute Taten umgesetzt werden können. Weitere Informationen zum „CatVideoFest“: catvideofest.com. (Carole Theisen)


KONZERTE Abschied und Gedenken

Kommende Woche finden gleich zwei Konzerte statt, die auf ihre Weise besonders sind. Eines davon markiert den Abschied der Jazz-Fusion-Band Iguana. 

Am Sonntag, dem 19. Januar, um 20 Uhr, tritt die Gruppe – bestehend aus Félix Schaber, J.J. Wathgen, Gilles Wagner, Lucas Sales und Julien Petit – gemeinsam mit der Vokalistin Valérie Graschaire im Düdelinger Kulturzentrum „opderschmelz“ auf. Unter dem Motto „The Best for Last“ präsentieren die Musizierenden Stücke von Iguana, doch auch Werke von Al Jarreau, Diane Schuur, Patti Austin und Maurane. Wer die 1997 gegründete Band noch nicht kennt: Ihr letztes Album „Iguana 2.0“ ist auf gängigen Musikstreaming-Plattformen verfügbar. Tickets für das Konzert gibt es unter opderschmelz.lu.

Wenige Tage später folgt im Mierscher Theater ein weiteres Konzert mit Symbolcharakter. Am 22. Januar, um 19.30 Uhr, gedenkt dort die Luxemburger Militärmusik der Opfer der Shoah, u.a. mit den Werken „King’s Row Fanfare“ oder „Die Judenbuche“. Das Konzert wird im Rahmen des „Holocaust Remembrance Day“ und Befreiung des Konzentrationslagers in Auschwitz vor 80 Jahren veranstaltet. Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung im Mierscher Theater oder via Luxembourg Ticket (Tel.: +352 47 08 95 1) ist notwendig. 


6.000


Menschen nutzen täglich die Schreibhilfe „spellchecker.lu“

POLITIK Was der Kulturminister 2025 vorhat

„Ich wünsche mir, dass wir in den kommenden Monaten und Jahren (…) über das Publikum von morgen nachdenken und uns tiefgreifend mit dem Thema der Zugänglichkeit auseinandersetzen“, forderte Kulturminister Eric Thill (DP) am Mittwoch beim Neujahrsempfang des Kultursektors im Mierscher Theater. In dem Sinne unterstütze das Ministerium den „Kulturpass“ – jener ermöglicht Bedürftigen u.a. reduzierte Eintrittspreise zu Kulturveranstaltungen. Der Zugang zu Kultur sei 2025 Kernthema der „Assises culturelles“ im Juni; ein entsprechender Aktionsplan sei ebenfalls in Arbeit.

Stichwort Aktionsplan: Die Fortschritte zum „Aktiounsplang fir d’Promotioun vun der Lëtzebuerger Sprooch“ stellte Thill der betreffenden Chamber-Kommission am selben Tag vor. Geplant sind 50 Maßnahmen. Ein Schwerpunkt sei der berufsbezogene Spracherwerb, vor allem in den Bereichen Gesundheit, Pflege, Bildung, Sicherheit, Handel und Gastronomie. Auch Kinder und Jugendliche, deren Einschulung im Ausland erfolgte, sollten Luxemburgisch als Fremdsprache erlernen. Ein weiteres Anliegen ist dem Ministerium die Sichtbarkeit der luxemburgischen Sprache. Hierzu sollen Infotafeln, eine Wander- sowie Dauerausstellung zur Sprachsituation in Luxemburg dienen. 

Am Ende nannte Thill Zahlen und kündigte Events an. Jeden Tag würden 2.750 Menschen den „Lëtzebuerger Online Dictionnaire“ (lod.lu) besuchen und 6.000 Personen die Schreibhilfe „spellchecker.lu“ nutzen. Am 19. März soll Alain Atten außerdem den „Lëtzebuerger Wuertatlas 1900“ in der Nationalbibliothek vorstellen; im Herbst folge der erste „Dag vun der Lëtzebuerger Sprooch“. 


PREIS Sie haben Chancen auf den „Leap 25“

Diese vier Kunstschaffenden sind im Rennen um den „Luxembourgish Encouragement for Artists Prize 2025“, wie die „Konschthal Esch“ am Donnerstag mitteilte: Mike Bourscheid (Skulptur/Performance), Rozafa Elshan (u.a. Fotografie/Malerei), Jill Lahr (Malerei/Skulptur/Installationen) und Lynn Scheidweiler (u.a. Performance/Installationen). Der Preis, dotiert mit 12.500 Euro, dient der Unterstützung visueller Künstler*innen. Die Auszeichnung geht mit einer Sammelausstellung der Finalist*innen in der „Konschthal Esch“ (29. März bis 27. April) sowie einer Residenz im Escher „Bridderhaus“ einher. In den Vorjahren wurden u.a. Sophie Jung (2016) und Stefania Crișan (2022) prämiert. In der diesjährigen Jury sitzen Marie de Gaulejac, Christian Mosar, Pierre-Olivier Rollin, Gilles Weidig und Antje Weitzel. Wer gewinnt? Das erfahren Sie bei der Vernissage am 28. März. 


FILM Happy Birthday Tarantula

Die Filmproduktionsfirma wird 30 Jahre alt
Die Filmproduktionsfirma wird 30 Jahre alt Quelle: Tarantula

Die luxemburgische Filmproduktionsfirma Tarantula wird dieses Jahr 30 und blickt in einer Pressemitteilung auf ihre Geschichte zurück. So erinnert sich das Team an den ersten produzierten Spielfilm: „Une part du ciel“ (2002) von Bénédicte Liénard, der bei den Filmfestspielen von Cannes in der Kategorie „Un certain regard“ lief. Es hebt zudem sein andauerndes Bestreben um internationale Koproduktionen hervor und seinen Zweitsitz in Belgien. Die Gründung von „Tarantula Distribution“ im Jahr 2011 findet ebenfalls Erwähnung: Ziel davon ist es, Projekte vom Schreibprozess bis zum Vertrieb zu betreuen. In dem Schreiben folgt eine Aufzählung der langjährigen Mitarbeitenden von Tarantula – allen voran der Gründer Donato Rotunno. Als Präsident der „Union luxembourgeoise des producteurs de l’audiovisuel“ teile er seine Zeit zwischen seinen Funktionen als Produzent und Regisseur auf. Die Pressemitteilung endet mit der Ankündigung zahlreicher Filmpremieren und Dreharbeiten im Jahr 2025. „Horizonte“ des Kolumbianers César Augusto Acevedo, produziert von Inercia Peliculas (Kolumbien) und Ciné-Sud Promotion (Frankreich) sowie koproduziert von Tarantula (Luxemburg) und Quijote Films (Chile) macht den Anfang. Der Film wurde im September 2024 in Toronto (TIFF) uraufgeführt und läuft ab dem 26. März im Ciné Utopia. Details zu diesem und anderen Projekten sollen übers Jahr hinweg folgen. Am 8. März steigt im Zuge des „Luxembourg City Film Festival“ dann die Geburtstagssause – allerdings nur auf Einladung.