Petar Cikusa (19, Spanien): Von wegen „alte spanische Männer“. Mit dem 19 Jahre alten Spielmacher besitzen die Iberer ein echtes Juwel. Bereits mit 17 debütierte Cikusa in der Profimannschaft des FC Barcelona und gewann am Ende seiner Premierensaison Meisterschaft und Champions League. Nach internationalen Titeln mit den U18-, U19- und U20-Auswahlmannschaften greift der Rückraumspieler nun erstmals bei den Senioren an. Für die Olympischen Spiele in Frankreich, bei denen Spanien Bronze gewann, war Cikusa nur als Reservespieler nominiert.
Domagoj Duvnjak (36, Kroatien): Die Heim-WM, das kündigte der Kapitän des THW Kiel vor dem ersten Anwurf an, wird sein letzter Tanz auf der Bühne des Welthandballs sein. Der Bundesliga wird Duvnjak zwar noch bis 2026 erhalten bleiben, in der Nationalmannschaft ist für den Welthandballer von 2013 nach dem Turnier in Kroatien, Dänemark und Norwegen aber Schluss. Duvnjak, ein fantastischer Sportler und großer Sympathieträger, war schon dabei, als Kroatien 2009 im eigenen Land Silber gewann. Ähnliches wäre dem kroatischen Rekordspieler und Rekordtorschützen beim anstehenden Turnier zu wünschen. Emotional dürfte es so oder so werden. Beim Rückspiel in der EM-Qualifikation gegen die luxemburgische Nationalmannschaft im Mai wird Duvnjak dann nicht mehr dabei sein. Im Hinspiel im vergangenen November, das die FLH-Auswahl mit 25:35 verlor, war er angeschlagen geschont worden.
Mathias Gidsel (25, Dänemark): Streng genommen ist der Rückraumspieler der Füchse Berlin längst der legitime Nachfolger auf dem Handball-Thron. Trotz seiner erst 25 Jahre hat Gidsel schon fast alles abgeräumt, was es zu gewinnen gibt: Olympiasieger, zweimaliger Weltmeister, EM-Torschützenkönig und Olympia-MVP. Zudem ist der Linkshänder neben Duvnjak der letzte Aktive, dem die Auszeichnung des Welthandballers schon zuteil wurde. Am Dienstag startete Gidsel mit Top-Favorit Dänemark in sein erstes Heim-Turnier – alles andere als der Titelgewinn wäre eine herbe Enttäuschung.
Dika Mem (27, Frankreich): Spielt er? Spielt er nicht? Nach einer schweren Schulterverletzung zitterten die Franzosen wochenlang um ihren Superstar von Champions-League-Sieger FC Barcelona. Kurz vor dem WM-Auftakt meldete sich Mem, der neben Olympiagold 2021 mit Frankreich auch schon die Welt- und Europameisterschaft gewann, nun zurück – und der Europameister atmet auf. Ob der sprung- und wurfgewaltige Rückraumstar nach seiner Operation aber schon für neue Heldentaten bereit ist, wird sich noch zeigen müssen.
Emil Nielsen (27, Dänemark): Der Torhüter des FC Barcelona ist zwar schon 27 Jahre alt, doch nach dem Rücktritt von Niklas Landin dürfte nun seine ganz große Zeit im Nationaltrikot anbrechen. Nielsen, der mit seiner Statur ein bisschen an Karlsson vom Dach erinnert, besticht mit einem herausragenden Stellungsspiel und zeigt in Eins-gegen-eins-Situationen tollkühne Reflexe. Olympiagold und der Champions-League-Sieg im vergangenen Sommer dürften ihm einen weiteren Schub für die WM im eigenen Land geben.
Renars Uscins (22, Deutschland): Über die enormen Qualitäten des Rückraumrechten braucht man nicht zu diskutieren. Mit seinen 22 Jahren gehört Uscins im deutschen Team bereits zu den absoluten Leistungsträgern. Bei den Olympischen Spielen war der wieselflinke Linkshänder maßgeblich am Gewinn der Silbermedaille beteiligt – bei der WM will er diese Leistungen nun bestätigen und möglichst noch einen draufsetzen. So möchte Uscins bei den Spielen in Dänemark und Norwegen nicht nur als gefährliche Rückraum-Rakete für Schlagzeilen sorgen, sondern auch als giftiger Anführer vorangehen. (SID)
De Maart
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