Freitag31. Oktober 2025

Demaart De Maart

BasketballBig Point: Neue Hoffnung in Mamer

Basketball / Big Point: Neue Hoffnung in Mamer
Patrick Hoffmann (r.) hat das Ziel Klassenerhalt klar vor Augen Foto: Editpress/Fernand Konnen 

Mit dem „Big Point“ gegen den Basket Esch am Samstag erhält Mamer im Kampf um den Klassenerhalt plötzlich neuen Aufschwung in einer bisher doch schwierigen Saison. Für Co-Kapitän Patrick Hoffmann gilt es, diesen Elan nun mit in die nächsten Wochen zu nehmen und sich im Abstiegskampf die beste Ausgangsposition zu sichern.

Es ist ein Sieg, der kaum zu einem besseren Zeitpunkt hätte kommen können. Mit dem 84:78-Auswärtserfolg am Samstag gegen den Basket Esch schlug Mamer zum zweiten Mal in dieser Saison ein Team aus der oberen Tabellenhälfte und erhält im Kampf um den Klassenerhalt plötzlich wieder einen ganz neuen Elan, wie es auch Patrick Hoffmann, Co-Kapitän des Teams, sieht. „Für uns ist das wichtig, da die Chancen aufs Play-off inzwischen recht klein sind. Doch jedes Spiel, das wir gewinnen können, kann im Endeffekt entscheidend sein, um das Play-down auf dem ersten Platz abzuschließen. Und da kommen solche Siege wie jetzt gegen Esch oder in der Hinrunde gegen Steinsel wirklich gut.“

Bereits im letzten Jahr musste Mamer, damals als Aufsteiger, in der zweiten Saisonphase gegen den Abstieg spielen. Hoffmann weiß also ganz genau, wovon er redet. „Man spielt noch einmal sechs Partien, hat das Gefühl, dass die Saison länger dauert, als wenn man im Play-off antritt. Wenn man die Relegation bestreiten muss, könnten es schlimmstenfalls sogar noch einmal drei Spiele sein.“ Etwas, das man in Mamer unbedingt vermeiden möchte.

Eines der jüngsten Teams

Dass das zweite Jahr nach dem Aufstieg bekanntlich das schwerere ist, musste man auch in Mamer feststellen, nicht zuletzt, da es auch innerhalb des Kaders so einige Veränderungen gab. „Die Saison ist für uns eine sehr schwierige. Man darf nicht vergessen, dass einige Spieler im Sommer den Verein verlassen haben und wir jetzt eines der jüngsten Teams der Liga stellen.“ Etwas, das er auch an seiner eigenen Person ausmacht, wie Hoffmann lachend zugibt. „Mit meinen 27 Jahren bin ich inzwischen ja schon fast der älteste Spieler im Team.“ Nicht weniger als sechs Akteure des derzeitigen Mambra-Kaders sind jünger als 20, hinzu kommen noch vier weitere, die 22 oder jünger sind. Und so betont Hoffmann, dass sich die jungen Spieler in den letzten Wochen auch erst einmal zurechtfinden mussten. „Wir tun uns oft schwer, vor allem in der Defensive, wo wir meist einen Schritt zu spät dran sind, auch im Rebound fällt es uns häufig noch zu schwer.“

Dass ein Spieler wie Billy McDaniel, der mit seiner Routine nicht nur eine der Hauptstützen beim Aufstieg vor zwei Jahren war, sondern mit seiner Präsenz, die er auch mit 40 Jahren noch immer besitzt, in der letzten Saison Hauptgarant für den Klassenerhalt war, schmerzlichst vermisst wird, leugnet auch der Co-Kapitän nicht. „Als feststand, dass er aufhören bzw. weggehen würde, war das schon ein harter Schlag für uns. Er war nun mal der Routinier, dem wir in gewissen Momenten den Ball geben und der dann etwas kreieren konnte. Die Punkte, die er gemacht hat, müssen wir jetzt als Team kompensieren.“ 

Wir tun uns oft schwer, vor allem in der Defensive, wo wir meist einen Schritt zu spät dran sind, auch im Rebound fällt es uns zu häufig noch zu schwer

Patrick Hoffmann

Und hier verleiht gerade das Spiel vom Samstag gegen Esch Hoffnung: „All die Sachen, die wir uns im Training vorgenommen haben, konnten wir endlich einmal auch im Spiel richtig umsetzen. Die Rebounds haben wir dominiert und in der Defensive waren wir 40 Minuten präsent.“ Auch der neue Profi-Spieler Domenick Sleva, der gerade erst seine zweite Partie im Mamer Dress bestritt, trägt laut Hoffmann so einiges dazu bei, dass die Tendenz, nach vier Niederlagen in Folge, inzwischen wieder nach oben zu zeigen scheint. „Es ist ein großer Vorteil, dass er schon in Luxemburg gespielt hat (bei den Kordall Steelers, d.Red.). Er ist aber auch eine Person, die Energie mitbringt, auf dem Platz viel redet und defensiv wie auch im Rebound sehr präsent ist, was ja unser großer Schwachpunkt bisher war.“ Vor allem die jüngeren Spieler können von so einem Teamkollegen profitieren und einiges hinzulernen, wie Patrick Hoffmann überzeugt ist. „Zuvor war es Billy, der viel geredet hat, wie man was am besten machen soll. So eine Person hat uns zuletzt im Kader gefehlt.“

Besonderes Duell

Patrick Hoffmann (r.) weiß, dass der Rebound in dieser Saison bisher  zu den Schwächen seiner Mannschaft gehörte
Patrick Hoffmann (r.) weiß, dass der Rebound in dieser Saison bisher  zu den Schwächen seiner Mannschaft gehörte Foto: Editpress/Gerry Schmit

Nach einigen Ami-Wechseln in den letzten Monaten hofft man in Mamer nun, für die entscheidende Phase endlich die richtige Besetzung gefunden zu haben, die hoffentlich auch verletzungsfrei bleiben wird. „Es ist nicht einfach, immer wieder neue Spieler zu integrieren. Das hat man in der letzten Woche gegen Steinsel gesehen. Unser neuer Ami hatte gerade einmal zwei, drei Trainingseinheiten mit uns und wusste noch gar nicht, was die einzelnen Spieler so können. Auch wir kannten seine Stärken noch nicht wirklich, das hat am Samstag nun alles gut zusammengepasst.“

Drei Punkte liegt Mamer in der Tabelle derzeit hinter dem Achten, der Sparta Bartringen. Ob der erlösende letzte Play-off-Platz noch machbar ist, ist schwer zu sagen. Derzeit konzentriert sich die Mambra vor allem darauf, die beste Ausgangsposition fürs Play-down zu ergattern. Da helfen, obwohl man etwa in der Hinrunde die Partie gegen Heffingen liegen gelassen hat, die „Upset-wins“ gegen Steinsel und Esch auf jeden Fall weiter. „Big Points“, die am Ende vielleicht den Ausschlag geben. 

Doch mit den Musel Pikes, Heffingen und Mondorf spielt der letztjährige Aufsteiger in den nächsten Wochen auch noch gegen die drei Mannschaften, die in der Tabelle hinter ihm liegen. Und direkt nach der Pokalpause steht das Derby gegen die Sparta an, das wohl deutlicher zeigen wird, was für Hoffmann und seine Teamkollegen vielleicht doch noch möglich sein könnte. Ein Duell, das für den 27-Jährigen noch immer einen besonderen Stellenwert besitzt. Denn auch wenn Vater Romain Hoffmann seit diesem Kalenderjahr nicht mehr Präsident des Nachbarklubs ist, so ist der Sohn hier im Verein groß geworden. „Ich habe fast meine ganze Jugend da verbracht, für mich ist es immer noch ein besonders Spiel.“ Zu Hause würde es ihm jedenfalls keiner übelnehmen, wenn Mamer in zwei Wochen auf zwei Punkte an Bartringen herankommen würde, wie der 27-Jährige lachend erklärt.

Seit mehreren Jahren – mit der Unterbrechung der Aufstiegssaison, als er für Mersch spielte – geht Patrick Hoffmann bereits für Mamer auf Korbjagd. Seine Rolle ist inzwischen auch klar: „Lazar (Lukic) und ich sind die Co-Kapitäne und da, um die jungen Spieler zu unterstützen, aufzubauen und ihnen den Weg zu zeigen. Wir wollen das Team so leiten, dass wir diese ‚Lern-Saison’ erfolgreich abschließen können.“ Und so hofft man bei der Mambra, in den kommenden Wochen eine gewisse Stabilität in die Mannschaft zu bekommen und eine kleine Siegesserie aufbauen zu können, damit die beiden „Rollercoaster-Jahre“ positiv enden.