Die Luxemburger Regierung fährt die Strompreis-Subventionen am kommenden Jahresanfang zurück. Damit fällt die Stromrechnung für die meisten Konsumenten ab dem 1. Januar höher aus. Für viele Verbraucher könnte es also von Nutzen sein, eine detaillierte Übersicht über die für sie zugänglichen Strompreisangebote zu erhalten.
Die Plattform calculix.lu – entstanden im Jahr 2013 – soll Stromverbrauchern dabei helfen, die verschiedenen Angebote der Stromlieferanten miteinander zu vergleichen. Auf der Calculix-Website heißt es, dass Nutzer dafür lediglich ihre Postleitzahl sowie ihren Strom-Jahresverbrauch in kWh, beziehungsweise ihren Gas-Jahresverbrauch in kWh oder m3 eingeben müssen. Die Plattform ist in drei Sprachen abrufbar – Luxemburgisch, Deutsch und Französisch.
In ihrer parlamentarischen Anfrage vom 2. Dezember weisen die LSAP-Abgeordneten Mars di Bartolomeo und Georges Engel jedoch darauf hin, dass vielen Menschen das Calculix-Tool entweder nicht bekannt ist oder dass sie nicht wissen, wie man es benutzt. Sie erkundigen sich unter anderem nach einer Bilanz, den Nutzerzahlen sowie Plänen zur besseren Zugänglichkeit und Barrierefreiheit von Calculix.
Interesse am Jahresende besonders hoch
Medienministerin Elisabeth Margue (CSV) schreibt in ihrer Antwort, das Tool decke „den ganzen Strommarkt für Haushaltskunden ab und enthält damit alle Angebote, die diese Verbraucher unterschreiben können“. Bei professionellen Kunden limitiere es sich auf von Lieferanten veröffentlichte Angebote. Das „Institut luxembourgeois de régulation“ (ILR) kontrolliere zudem die in Calculix genutzten Daten, was einen neutralen Vergleich ermögliche. Neben den Strompreisen könnten Nutzer auch die Preisangebote von Gaslieferanten vergleichen.
Der Ministerin zufolge verzeichnet Calculix seit seiner Neugestaltung Ende 2020 zwischen 4.000 und 5.000 Besuche pro Jahr. Besonders hoch sei das Interesse der Menschen am Jahresende. Denn: Zu diesem Zeitpunkt kündigen die meisten Lieferanten ihre Preise für das kommende Jahr an. Zudem würden die Zahlen ergeben, dass die Besucherzahlen nach Kommunikationen des ILR mit Verweis auf Calculix deutlich ansteigen.
Was die Zugänglichkeit betrifft, so habe der „Service information et presse“ (SIP) die Homepage calculix.lu im Dezember 2022 einem Audit unterzogen. Im Jahr 2021 habe das ILR Erklärungsvideos zur Nutzung des Tools produziert. Zudem stünden die Mitarbeiter des ILR bei Fragen zur Verfügung.
„Das ILR entwickelt Calculix regelmäßig weiter, um es an die steigende Diversität der Energieangebote anzupassen“, schreibt die Ministerin.
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De Maart
Nicht mehr Calculix sondern Profitmultiplix heisst die neue Plattform. Man schaue mal in die Jahresberichte und Dividendenauszahlungen der Konzerne. Leute macht euch ran und bestellt zum nächten Weihnachtsfest oder Ostern einpaar Aktien.
@Oh mei: Also jede Waschmaschine, die neuer als 30 Jahre ist, kann man so einstellen, dass sie genau zu einer gewissen Uhrzeit anläuft. Und was bitte hat der Spitzenstromverbrauch von 18 bis 20 Uhr mit dem Ausstieg aus der fossilen Energie zu tun? Fazit: Wenn man von Tuten und Blasen keine Ahnung hat, sondern nur enorm viel Meinung, sollte man sich seine überflüssigen und strohdummen Kommentare sparen.
Stelle mir immer den Wecker um gegen 2 Uhr nachts eine Maschine zu starten.Nach reiflicher Überlegung habe ich mich entschieden nur noch im Sommer zu waschen. Bei Wind und Sonneneinstrahlung.
Das mit dem Ausstieg fliegt uns so langsam um die Ohren. Wie den deutschen Nachbarn.
Leider wird Calculix bei der neuen Preisstruktur der Stromkonzerne dem Verbraucher wenig nutzen. Wie soll Calculix denn wissen, ob ein Stromverbrauch aus Verbrauchsspitzen oder aus einem Dauerverbrauch besteht? Dabei wird bei Verbrauchsspitzen, egal zu welcher Tageszeit, der Strom ja jetzt massiv verteuert werden. Leider verursachen fast alle grösseren Stromverbraucher wie Backöfen, Waschmaschinen, und besonders Wärmepumpen eigentlich ausschliesslich Verbrauchsspitzen. Die neue Preisstruktur der Stromkonzerne ist eben genau darauf ausgerichtet die Preise massiv und vor allem vom Verbraucher unkontrollierbar zu erhöhen, womit Calculix fast sinnlos wird. Anscheinend haben nicht mal das ILR und schon gar kein Minister oder Abgeordneter diesen hinterlistigenTrick verstanden. (Kann ich mir aber nicht vorstellen, und dann ist es Absicht, um den Wähler aufs Auge zu drücken.) Wenn es nicht ums pure Absahnen, sondern darum ginge, billigeren Strom zu verbrauchen, (z. B. nachts oder auch bei starker Sonneneinstrahlung) hätte man es ja auch so machen können wie in anderen Ländern und den Strom zu Spitzenverbrauchszeiten (eben wenn das Netz am stärksten belastet ist), wie z.B. abends von 18 bis 20 Uhr, verteuern können. Aber eben das tut man nicht, denn sonst hätte man dem Verbraucher ja die Möglichkeit gegeben, auf billigeren Strom auszuweichen, indem er z.B. die Waschmaschine nachts oder morgens um 10 Uhr laufen lässt und die Wärmepumpe von 18 bis 20 Uhr abschaltet. Es geht also gar nicht um die Netzbelastung oder das Einsparen von teurem Spitzenstrom aus Gasturbinen), sondern rein nur ums Absahnen und um Profitmaximierung.