Freitag7. November 2025

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Der PolitflüstererVon wegen gnadenbringende Weihnachtszeit

Der Politflüsterer / Von wegen gnadenbringende Weihnachtszeit
 Foto: Benjamin Cremel/AFP

Von wegen fröhliche, selige und gnadenbringende Weihnachtszeit: Das Zitat der Woche stammt von Laurent Mosar, u.a. Schöffe der Stadt Luxemburg: „Ich finde, dass die Redebeiträge der Mehrheit exzellent waren – was ich von denen der Opposition leider nicht sagen kann. Dabei sind meine Erwartungen an die Opposition nie besonders hoch“, sagte das Vorstandsmitglied der Bank of China (Nebenverdienst zwischen 50.000 und 100.000 Euro pro Jahr) bei den Budget-Diskussionen im hauptstädtischen Gemeinderat. Es geht doch nichts über eine gesunde Selbsteinschätzung, denkt der Politflüsterer und fragt sich, ob Mosar wohl auch von der Exzellenz seiner Twitter-Beiträge überzeugt ist. 

Stark auch Mosars „Stater“ Schöffenrats-Kollegin Corinne Cahen, die diese Woche im Parlament die Haushaltsberichterstatterin geben durfte. Der Wohnungsnot will sie künstliche Intelligenz entgegensetzen. Keine schlechte Idee, schließlich scheiterten bisher alle Versuche, die Wohnungsnot mit menschlicher Intelligenz zu lindern. Und das, obwohl Cahens DP seit 1999 zum vierten Mal in der Regierung sitzt und zehn Jahre lang den Premier stellte. 

Unterdessen verlässt sich Luc Frieden nicht auf Intelligenz oder Zahlen, sondern auf Hörensagen. Die Bauherren des Landes bestätigten dem CEO von Luxemburg unlängst, sehr zufrieden mit seiner Politik zu sein, die Branche erhole sich. Blöd nur, dass die Zahlen des „Enregistrement“ etwas anderes sagen. Nämlich, dass immer noch erschreckend wenige Immobilien im Land gekauft werden. Der Wohnungsmarkt erholt sich demnach nicht, aber immerhin die Promotoren.

Gleichzeitig hat die Regierung die Liberalisierung der Öffnungszeiten beschlossen. Wozu das gut sein soll, fragt sich der Politflüsterer, schließlich gibt es momentan wegen Lieferengpässen kaum noch Guinness im Cactus. Und außerdem, können die Bürger überhaupt noch mehr shoppen, als sie das ohnehin schon tun? Frieden, sein Arbeitsminister Mischo und dessen Escher Jugendfreund, UEL-Präsident Reckinger, gehen jedenfalls schon lange nicht mehr persönlich im Supermarkt mit den „pickege Präisser“ einkaufen. Sonst hätten sie an der Kasse schon zu hören bekommen, was das Personal von Sonntags- und Feiertagsschichten bis 19.00 Uhr und Wochenarbeitstagen bis 22.00 Uhr hält.  

In diesem Sinne verabschiedet sich der Politflüsterer bis zum 11. Januar in die Weihnachtspause. Nicht ohne besinnliche Feiertage zu wünschen, bei geschlossenen Geschäften und mit mindestens einem Glas Guinness, denn „the bells are ringing out for Christmas day“!  (Philip Michel)

JUNG LUC
1. Januar 2025 - 17.24

Die Stromrechnung stört Mosart sicherlich nicht. Stromrechnungen stören nur die "kleinen" Leute.

JJ
22. Dezember 2024 - 18.08

Ökostrom ist teuer,zumal wenn es nicht viel davon gibt. Oder könnte es sein,dass der Strom auch aus Cattenom oder polnischen Kohlewerken kommt? Dann müsste er doch billiger werden. Nun komm mir keiner mehr mit Putin. Trump hat ja gesagt was er von uns erwartet...also.

Grober J-P.
22. Dezember 2024 - 11.46

(Nebenverdienst zwischen 50.000 und 100.000 Euro pro Jahr) Netto vum Brutto?

Grober J-P.
22. Dezember 2024 - 11.41

Muss wohl sehr tief eingenickt sein. Habt ihr auch mitbekommen, meine letzte Stromabrechnung, bereits jetzt sind die Preise erheblich gestiegen, 12,5 % und nächstes Jahr wieder eine von 30% ?