Wenn es um Blutreserven geht, kann Luxemburg seinen Bedarf zurzeit decken, ohne auf Hilfe aus dem Ausland zurückzugreifen. Das geht aus der Antwort der Gesundheitsministerin Martine Deprez (CSV) auf eine parlamentarische Frage des Piraten-Abgeordneten Marc Goergen hervor. Saisonale Schwankungen in den Reserven bleiben jedoch ein Thema, insbesondere zu Jahresbeginn, im Frühjahr sowie zum Jahresende. Erste Daten der Croix-Rouge deuten für 2024 auf stabilere Vorräte hin, laut Ministerin vermutlich durch regelmäßige Spendenaufrufe.
Für den Fall eines plötzlichen erhöhten Bedarfs, etwa bei Unfällen oder Katastrophen, bestehen internationale Abkommen mit Organisationen in Frankreich, Belgien und Deutschland. Diese ermöglichen den punktuellen Austausch von Blutprodukten oder die Lieferung aus Deutschland bei drohenden Versorgungsengpässen.
Bezahlung von Blutspenden bleibt ausgeschlossen
Um die finanzielle Stabilität des „Centre de transfusion sanguine“ (CTS) zu gewährleisten, wird ab Januar 2025 die Möglichkeit diskutiert, das CTS in eine öffentliche Einrichtung zu überführen. Die Ministerin betont dabei, dass unabhängig von der organisatorischen Lösung die Qualitätsstandards in der Blutversorgung weiterhin gewährleistet bleiben.
Ein Modell wie in Deutschland, bei dem Blutspenden bezahlt werden, schließt Luxemburg aus. Eine Bezahlung von Blutspenden ist in Luxemburg gesetzlich verboten und wird auch in Zukunft ausgeschlossen, schreibt Deprez. Das Prinzip der freiwilligen und unentgeltlichen Spende ist EU-weit vorgeschrieben, auch wenn eine Kompensation von Aufwandskosten nach dem neuen EU-Reglement ab 2027 möglich sein wird.
Im öffentlichen Sektor können Beamte bis zu vier Stunden pro Blutspende freigestellt werden. Für den Privatsektor organisiert das CTS externe Sammelaktionen in Unternehmen. Eine Petition für eine gesetzliche Regelung zur Freistellung von zwei Stunden fand jedoch nicht genügend Unterstützer.
De Maart
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