Top
FC Déifferdeng 03 (Platz 1, 40 Punkte, 37:5 Tore): Beim amtierenden Meister läuft alles nach Plan. Die Herbstmeisterschaft wurde frühzeitig gesichert und die Konkurrenz wurde mit sieben Punkten Differenz deutlich auf Abstand gehalten. Eigentlich kann es im Mai keinen anderen Meister als den FC Déifferdeng 03 geben. Die Mannschaft von Trainer Pedro Resende tritt mit einer unglaublichen Souveränität und Effizienz aus. Eigenschaften, die eine Spitzenmannschaft ganz einfach ausmachen. Torwart Felipe Ventura musste in der Hinrunde nur fünfmal hinter sich greifen. Im Sturm haben Jorginho (elf Treffer) und Guillaume Trani (sieben) noch einmal Verstärkung durch Artur Abreu bekommen. Der Dribbelkünstler fiel bis Ende Oktober aus. Seitdem er wieder fit ist, stellt er eine Bereicherung für die Offensive dar. Diese könnte jedoch noch in diesem Winter gesprengt werden, denn Jorginho steht vor einem Wechsel zum kasachischen Verein Kairat Almaty. Damit der zweite Meistertitel in Folge unter Dach und Fach gebracht werden kann, müsste ein gleichwertiger Ersatz geholt werden. Dies ist jedoch aktuell die einzige Sorge des Tabellenführers.
F91 Düdelingen (2., 33, 37:18): Etwas überraschend ist der F91 der erste Verfolger der Differdinger. Die Düdelinger haben es geschafft, die Hauptkonkurrenten aus Hesperingen und Niederkorn hinter sich zu lassen. Die Mannschaft des neuen Trainers Marco Martino agierte vor allem mit sehr viel Konstanz und erfrischendem Offensivfußball. Zusammen mit dem Tabellenführer stellt der F91 den besten Sturm der Liga. Angeführt wird dieser noch immer von Samir Hadji. Der 35-Jährige hat bereits zehn Tore auf dem Konto stehen und könnte schon wieder eine Saison mit 20 oder mehr Toren abschließen. In der BGL Ligue würde ihm dies zum sechsten Mal gelingen. Neben dem Routinier haben junge Spieler wie Evan Rotundo (sechs Tore und vier Vorlagen) und Innenverteidiger Miguel Gonçalves großen Einfluss auf die Mannschaft. Routiniers wie Vincent Decker, Mehdi Kirch oder Filip Bojic sowie die Leistungsträger Kino Delorge und Bruno Freire runden das derzeit sehr erfolgreiche Gebilde ab.
Racing FC Union Lëtzebuerg (3., 33, 30:12): Yannick Kakoko vollbringt derzeit Wunder in der Hauptstadt. Der Trainer, der im Sommer den Fusionsverein übernahm, schaffte mit seiner Mannschaft überraschend den Sprung auf Platz drei und darf vom Europapokal träumen. Bisher hat der Deutsch-Kongolese aus seiner Mannschaft das Maximum herausgeholt. Allerdings steht ihm auch mit Rückkehrer Yann Mabella einer der besten Stürmer der BGL Ligue zur Verfügung. Der Stürmer hat bereits zwölf Treffer auf dem Konto stehen. Zu den positiven Überraschungen der Meisterschaft gehört auch Williams Mazié, der zu den besten Dribblern der Liga gehört und dessen Leistungswerte auch stimmen (sieben Tore, vier Vorlagen). Auch Mittelfeldspieler Farid Ikene spielt derzeit eine starke Saison. Hinzu kommen noch erfahrene Akteure wie Nestor Monge, Allan Delferrièere oder Romain Ruffier, die die Mannschaft tragen. Am letzten Spieltag leistete sich der RFCUL sogar den Luxus, die bis dato ungeschlagenen Differdinger zu besiegen. Es passt derzeit beim Racing. Man darf gespannt auf die Rückrunde sein.
Auf Kurs
SC Bettemburg (13., 13, 15:29): Nach einem sehr schlechten Start in die Saison mit sechs Niederlagen in Folge zum Auftakt hat der Aufsteiger seinen Rhythmus gefunden. Vor allem der sensationelle 3:0-Sieg am 1. September gegen Hesperingen setzte neue Kräfte frei. Bettemburg gewann die wichtigen Duelle gegen die direkten Konkurrenten aus Monnerich, Rodange und Fola und steht deshalb nach 15 Spieltagen auf einem Relegationsplatz. Ein Teilziel wurde mit dieser Platzierung erreicht. Derzeit holt Trainer Olivier Baudry das Beste aus der überschaubaren Qualität seiner Mannschaft heraus. Die Rückrunde wird zeigen, aus welchem Holz der SCB geschnitzt ist und ob die teilweise sehr BGL-Ligue-unerfahrenen Akteure in den entscheidenden Partien die Nerven behalten können.
Fola Esch (15., 7, 9:39): Auf Kurs und auf dem zweitletzten Platz mit sieben Punkten? Klingt komisch, ist aber so, denn die Fola hat den schwächsten Kader aller 16 Vereine des Oberhauses. Alles andere als der Abstieg wäre eine große Überraschung. Derzeit hat Fola einen Rückstand von nur einem Punkt auf den ersten Relegationsplatz. Auch deshalb sind die Hoffnungen auf dem „Galgebierg“ noch am Leben. Der neue Trainer Ronny Souto kann die Winterpause nutzen, um erstmals eine komplette Vorbereitung mit der Mannschaft zu absolvieren. Der ehemalige Mittelfeldspieler muss aber auch darauf hoffen, dass sein Verein noch zwei Neuzugänge aus dem Hut zaubern kann, die der Mannschaft deutlich weiterhelfen können. Passiert dies nicht, muss sich Fola nach 17 Jahren Erstklassigkeit wieder in die Ehrenpromotion verabschieden.
UNA Strassen (6., 28, 27:10): Wird die UNA die Mannschaft der Rückrunde? Derzeit sieht es danach aus. Stefano Bensi hat der Mannschaft neues Leben eingehaucht. Seit der ehemalige Nationalspieler das Traineramt übernommen hat, siegte Strassen viermal in Folge (inklusive Pokal). Die Torbilanz aus diesen Spielen ist überragend. 21:1 Tore standen am Ende zu Buche. Eigentlich kam die Winterpause für Strassen viel zu früh. Aber auch vor dem Trainerwechsel war Strassen eigentlich auf Kurs. Nur gegen die Topteams Differdingen, Düdelingen und Hesperingen ging die UNA als Verlierer vom Platz. Der Verein von Präsident Luc Hilger verfügt über eine erfahrene Mannschaft und über eine Angriffsreihe, die außergewöhnliche Qualität besitzt. Matheus Souza hat bereits zehn Treffer auf dem Konto stehen. Seine Sturmkollegen Nicolas Perez (6) und Zachary Hadji (4) haben in der Vergangenheit bereits bewiesen, dass sie es mit jedem Gegner aufnehmen können. Strassen hat definitiv die Mittel, um in der Rückrunde die Top vier angreifen zu können.
US Mondorf (7., 25, 26:20): Die USM hatte ihre beste Phase vom 25. September bis zum 1. Dezember. In diesen sieben Spielen blieb die Mannschaft von Trainer David Zitelli ungeschlagen. Aber wie immer bei Mondorf, ist auch in dieser Saison nicht mehr drin als ein gesicherter Mittelfeldplatz. Die Mannschaft wurde zwar jedes Jahr besser, aber irgendetwas fehlt auch in dieser Saison, um einen Schritt nach vorne machen zu können. So wie am letzten Spieltag der BGL Ligue. Hätte Mondorf gegen Monnerich gewonnen, wäre die USM Teil des Spitzenpelotons gewesen, mit Blick auf Platz vier. Die Mannschaft aus dem Osten unterlag jedoch dem bis dato sieglosen Tabellenletzten und hat deshalb nun fünf Punkte Rückstand auf den vierten Platz.
Jeunesse Esch (8., 23, 21:25): Die Fans des Rekordmeisters können beruhigt in die Winterpause gehen. Mit der Remontada im Derby gegen die Fola (4:2) wurde die Hinrunde versöhnlich abgeschlossen. Der erste Teil der Meisterschaft war ein Auf und Ab für das Team von Trainer Arno Bordi. Die Jeunesse kam nie so richtig in Schwung. Mehr als drei Siege in Folge waren nie drin. Viel mehr kann man aber auch nicht von den Eschern erwarten. Der Kader reicht nicht aus, um dauerhaft vorne mitspielen zu können. Der Verein muss weiterhin Schulden abtragen, weshalb auch dieses Jahr als Übergangssaison gilt. Die Escher werden auch in der Rückrunde jenseits von Gut und Böse bleiben. Zu gut für den Abstieg, zu schlecht für die Top vier. Die Jeunesse-Fans müssen also weiterhin Geduld aufbringen.
Victoria Rosport (9., 18, 15:25): Mit bescheidenen Mitteln schafft es Rosport, in jedem Jahr eine konkurrenzfähige Mannschaft zusammenzustellen, die auf dem Platz mit dem nötigen Willen zu Werke geht. In dieser Saison fehlt jedoch das Aha-Erlebnis. Die Victoria gewann fast ausschließlich Spiele gegen Teams, die gegen den Abstieg spielen. Gegen die Top sechs gab es sechs Niederlagen. Rosport steht auf einem gesicherten Mittelfeldplatz und wird diesen bis Saisonende nicht verlassen. Um mehr erreichen zu können, fehlt ein weiterer Stürmer. In dieser Saison hatte Rosport kein so gutes Händchen, wie in den vergangenen Jahren. Aber es gibt noch Hoffnung. Auch die Ex-Stürmer Jordy Soladio und Oege-Sietse van Lingen wurden in der Winterpause verpflichtet.
US Hostert (11., 16, 27:37): Der Aufsteiger hat einen Mann in seinen Reihen, mit dem keiner so richtig gerechnet hätte – zumindest nicht als Toptorschütze. Kenan Avdusinovic hat bereits 13 Tore erzielt, ist die Nummer eins der Torschützenliste der BGL Ligue und damit die Lebensversicherung des Vereins aus dem „Gréngewald“. Sieben seiner Tore erzielte er bei den fünf Siegen der USH. Besonders wichtig waren die zwei Erfolge zum Hinrundenabschluss gegen Rodange (4:3) und Petingen (2:0). Nach zweieinhalb Monaten ohne Sieg hätte es wohl auch Diskussionen um Trainer Marc Thomé gegeben. So ist aber alles in Ordnung: Hostert hat bereits 16 Punkte auf dem Konto stehen und ist damit der beste Aufsteiger. So schnell kann es im Fußball gehen.

Hinter den Erwartungen
Progrès Niederkorn (5., 29, 29:14): Lange lief es für die ambitionierten Niederkorner nach Plan. Das verkorkste Ende der Hinrunde trübt jedoch die Bilanz. In den letzten vier Spielen wurden gegen Mondorf (1:1) und Petingen (0:0) Punkte liegengelassen. Dadurch stieg der Rückstand auf Platz drei auf vier Punkte an. Im Vergleich zur Konkurrenz (F91 und Racing) besitzt der Progrès mehr Erfahrung im Kampf um die Europapokalplätze. Diesmal muss die Conference League aber über die Meisterschaft erreicht werden, denn die Niederkorner, die im vergangenen Jahr den Pokal gewannen, sind bereits aus der Coupe de Luxembourg ausgeschieden.
Union Titus Petingen (10., 17, 16:14): Sieht man die Resultate von Ex-Trainer Yannick Kakoko mit dem Racing, darf durchaus ein bisschen Wehmut in Petingen entstehen. Die UTP hatte im vergangenen Frühjahr angekündigt, das Budget drastisch reduzieren zu müssen – geblieben ist trotzdem ein sehr wettkampffähiger Kern der Mannschaft. Trotzdem läuft der Verein den Erwartungen hinterher. Während der erste Teil der Hinrunde nach Plan verlief, ging es im Herbst bergab. In der BGL Ligue wurde seit dem 25. September kein Sieg mehr geholt. Die Folge: Die UTP stürzte von Platz sechs auf Rang zehn. Nur der Pokal kann die Saison noch retten. Im Viertelfinale (12. März 2025) muss Erstdivisionär Weiler geschlagen werden, um ins Viertelfinale vorzudringen.
FC Wiltz 71 (12., 14, 18:29): Sieben Niederlage in Folge bedeuteten im September das Aus für Ex-Trainer David Vandenbroeck. Zu diesem Zeitpunkt sah Wiltz wie ein klarer Abstiegskandidat aus – und das trotz eines ordentlich besetzten Kaders. Im Oktober übernahm Mikhail Zaritski die Mannschaft und seitdem geht es bergauf. In acht Partien (Pokal inklusive) gingen die Öslinger seitdem fünfmal als Sieger vom Platz. Nur einmal gegen Déifferdeng 03 musste sich Wiltz klar geschlagen geben. Zaritski kann nun die Winterpause nutzen, um seine Mannschaft auf das einzustellen, was kommt. Der Klassenerhalt ist nämlich noch nicht gesichert. Der Vorsprung auf den ersten Relegationsplatz beträgt im Moment nur einen Punkt.
Flop
Swift Hesperingen (4., 30, 34:14): Der Skandal beim Swift überschattete die Liga. Die Spieler streikten wegen ausstehender Gehaltszahlungen und verloren die Partie gegen Mondorf forfait. Ein nie dagewesenes Szenario in der höchsten Liga Luxemburgs. Bereits bei der 0:3-Niederlage gegen Bettemburg wurde hinter vorgehaltener Hand von Streik geredet. Der Swift, der eigentlich Meisterschaftsanwärter war, hat in dieser Hinrunde alles verspielt. Die Frage wird nun sein, wie die interne Reaktion des Geldgebers ausfallen und wie die Mannschaft darauf reagieren wird. Hesperingen befindet sich noch im Rennen um die Europapokalplätze. Aber will eigentlich noch einer irgendwelche Ziele in diesem Verein erreichen?
FC Rodange 91 (14., 8, 19:43): Einen Schuss in den Ofen nennt man das. Rodange war eigentlich auf einem guten Weg. Nach neun Spieltagen standen acht Punkte zu Buche. Eine ordentliche Bilanz für einen Aufsteiger. Dann trat Ex-Trainer Frédéric Herinckx urplötzlich zurück, weil er sich laut eigenen Aussagen vom Präsidenten Semin Civovic unter Druck gesetzt fühlte. Zu diesem Zeitpunkt drehte auch die Stimmung innerhalb der Mannschaft. Nachfolger Mehdi El Alaoui trat eine undankbare Aufgabe an. Die Resultate waren dann auch entsprechend: In den letzten sechs Hinrundenspielen ging Rodange jedes Mal als Verlierer vom Platz. Geht es so weiter, wird Rodange den direkten Abstieg nicht verhindern können.
FC Monnerich (16., 4, 10:36): 15 Spiele und drei Trainer brauchte Monnerich, um am 8. Dezember den ersten Saisonsieg einfahren zu können. Beim FCM wurden viele Fehler gemacht. Der Kader wurde nicht gut genug aufgestellt und als Nachfolger von Sébastien Mazurier wurde mit Joris di Gregorio zwar ein ehemaliger Toptorjäger, dafür aber ein No Name im Trainergeschäft geholt. Den Klassenerhalt ist trotzdem noch machbar, da der Abstand auf Rodange und den ersten Relegationsplatz nur vier Punkte beträgt. Viele Fehler kann sich der Verein aber in den nächsten Monaten nicht mehr erlauben.

Die Zahlen zur Hinrunde
13
Kenan Avdusinovic führt mit 13 Treffern die Torschützenliste an – vor dieser Saison hatte der Angreifer der US Hostert in insgesamt 83 BGL-Ligue-Spielen nur viermal getroffen
8
Eine Macht von Verlorenkost: Der Racing Luxemburg hat alle seine acht Heimspiele gewonnen
10
Neben seinen 13 Toren hat Jorginho (D03) auch zehn Vorlagen geliefert und ist damit bester Assist-Geber der Liga
5
Noch einmal Jorginho: Fünfmal erzielte der Portugiese das entscheidende Siegtor
1.350
Zwölf Spieler standen 15-mal 90 Minuten auf dem Platz und kommen auf insgesamt 1.350 Minuten in der Hinrunde
2
Die Torhüter Geordan Dupire (Hesperingen) und Teddy da Silva (Monnerich) wehrten beide bereits zwei Elfmeter ab

De Maart

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