Donnerstag23. Oktober 2025

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HandballDiekirch erkämpft sich Showdown am letzten Spieltag

Handball / Diekirch erkämpft sich Showdown am letzten Spieltag
Diekirch um Gilson Correia ist das dritte Team in Folge, das mehr als 35 Tore gegen Käerjeng erzielt Foto: Editpress/Fernand Konnen

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Am 25. Januar kommt es in der Handballmeisterschaft zum Showdown um den letzten freien Platz in der Titelgruppe. Mit einem 38:32-Sieg in Käerjeng verkürzte Diekirch am Samstag den Rückstand auf Rang sechs auf einen Punkt. Die Entscheidung, wer in die Play-offs einzieht, fällt nun am letzten Spieltag der Qualifikationsrunde im direkten Duell mit Standard.

Die Erleichterung und die Freude waren nach der Schlusssirene bei den Diekircher Handballern groß. Durch den am Ende sogar überaus deutlichen 38:32-Sieg gegen Käerjeng haben sie am vorletzten Spieltag der Qualifikationsrunde die Lücke auf den letzten Play-off-Platz auf einen Punkt verkleinert und sich einen Showdown im Januar gegen den HC Standard gesichert. „Wir haben heute gewonnen und werden feiern, weil man jeden Sieg feiern soll“, sagte Gilson Correia wenige Augenblicke nach dem umjubelten Sieg. „Wir sind unserem Ziel jetzt ein Stück näher, aber noch nicht angekommen. Wir haben das Hinspiel gegen Standard verloren. Im Januar spielen wir zu Hause und hoffen, uns zu revanchieren.“

Nach einem verpatzten Saisonstart der Diekircher sah es lange nicht nach einem Finale am letzten Spieltag aus. Doch in den letzten Wochen kamen die Handballer aus dem Ösling immer besser in Fahrt und haben sich mit Punkten gegen „die Großen“ Esch und Käerjeng den Showdown gegen Standard gesichert. „Es wird ein gutes Spiel, danach hoffen wir, dann erneut feiern zu können“, so Correia, der zusammen mit seinen Teamkollegen am Samstag gegen Käerjeng einen Traumstart erwischte. 

Die Diekircher wirkten von Beginn an entschlossen, die Entscheidung im Kampf um den letzten Platz in der Titelgruppe hinauszuzögern. Nachdem Käerjeng zweimal vorlegen konnte, übernahm der CHEV in der sechsten Minute durch Luberecki erstmals die Führung der Partie. Es folgte eine Phase, in der bei Diekirch alles funktionierte und beim Gegner nichts. Zwischen der 8. und 18. Minute erzielten Secara, Rodriguez, Brukwicki, Luberecki und Correia einen 10:0-Lauf und führten mit 13:3. Diekirch überzeugte mit Geduld und Struktur im Angriff. Mit einer offensiven und antizipativen Defensive brachte die Mannschaft von Trainer Rafael Zmijewski den Gegner zudem zum Verzweifeln. Käerjeng fand einfach keine Lösungen und machte im Umschaltspiel viele Fehler, was Diekirch eiskalt bestrafte. HBK-Trainer Ben Schuster nahm in der 18’ bereits sein zweites Time-out, nach zehn torlosen Minuten gelang dem HBK erst in der 18’ durch Di Luca das 4:13. Die Käerjenger waren nun besser im Spiel, konnten ihren Rückstand bis zur Pause aber nicht wesentlich verkürzen. 

Erst nach dem Seitenwechsel begannen sie, diesen nach und nach aufzuholen, da auch die beiden Keeper Lallemang und Michels nun besser im Match waren. Doch immer dann, wenn man den Eindruck hatte, dass die Käerjenger die Wende tatsächlich schaffen könnten, schlichen sich wieder Fehler in ihr Spiel. Nach dem 30:34 durch Karamehmedovic in der 53. Minute hatte der HBK die Möglichkeit, den Rückstand auf drei Tore zu verkürzen. Doch ein Heber von Di Nicola über den starken Diekircher Torhüter Dormann funktionierte nicht, sodass der CHEV wieder in Ballbesitz kam und auf der Gegenseite wieder davonzog. Santos und Brukwicki, mit seinem elften Tor, sorgten dann fünf Minuten vor Schluss endgültig für die Vorentscheidung.

Fehlende Disziplin

Borys Brukwicki war mit elf Toren der beste Werfer der Partie
Borys Brukwicki war mit elf Toren der beste Werfer der Partie

So groß die Freude danach bei Diekirch war, so riesig war auf der Gegenseite die Enttäuschung bei Käerjeng. „Es ist eine bittere Niederlage, die widerspiegelt, wie es im Moment bei uns läuft“, lautete das Fazit von Tom Meis. „Der Trainerwechsel hat zwar im Training neue Euphorie entfacht, wir bekommen das im Spiel aber nicht umgesetzt. Wir haben in meinen Augen einfach eine zu junge Mannschaft und machen zu viele Fehler. Wir sind im Angriff nicht diszipliniert genug und sagen Sachen an, die nicht respektiert werden. Dann geht es schnell.“ In der zweiten Hälfte habe einiges besser funktioniert. „Unsere Torhüter haben einige Bälle pariert, woraufhin wir auch zurückgekommen sind. Da wir aber weiter nicht diszipliniert genug waren, sind wir nicht ganz herangekommen. An der Disziplin der jungen Spieler müssen wir ansetzen. Aber auch defensiv haben wir ein Riesenproblem. Wir haben die letzten Spiele immer über 35 Tore kassiert. So kann man nicht gewinnen.“ Es gehe jetzt darum, an „den Basics“ zu arbeiten und nach vorne zu schauen. „Das Positive ist, dass die Jungen jetzt Spielzeit bekommen und aus ihren Fehlern lernen müssen, um sich zu entwickeln.“

Neben Käerjeng musste auch Esch am 13. Spieltag eine Niederlage einstecken. Nach dem überraschenden 36:26-Sieg gegen den HBD unter der Woche hatten die Escher am Samstag mit Berchem aber die nächste Spitzenmannschaft am Rande einer Niederlage. Zwei Minuten vor Schluss stand zwischen beiden Mannschaften noch ein 22:22 auf der Anzeigentafel, doch dann brachten Charel Brittner und Oskar Wener den am Ende knappen 24:23-Sieg der Roeserbanner doch noch unter Dach und Fach. Die Red Boys konnten derweil mit einem 30:20-Erfolg gegen Standard ohne Probleme ihre Tabellenführung verteidigen, während sich der HBD deutlich mit 41:29 gegen Rümelingen behauptete.

Statistik

Käerjeng: M. Lallemang (1-13’, 45-60’, 7 Paraden), Michels (13-45’, 6 P., 1 Tor) – Huberty 4, Mitev 5, Ahossi, Karamehmedovic 7, Ferreira, Di Nicola 3, Meis 2, Veidig 2, Radoncic, Gomes 1, Darnois 5/2, Vrgoc 2
Diekirch: Fernandes (1-25’, 30-35’, 5 P., davon 1 7m), Dormann (25-30’, 35-60’, 9 P.), Post (bei 1 7m, 1 P.) – Lopes, Krstev, Rodriguez 4, Slowikowski, Weydert, Reuter, Secara 5, Luberecki 8/2, Brukwicki 11, Santos 2, Marzadori 3, Correia 5
Schiedsrichter: Volz/Weinquin
Zeitstrafen: Käerjeng 2 – Diekirch 7
Siebenmeter: Käerjeng 2/4 – Diekirch 2/2
Zwischenstände: 5’ 2:1, 10’ 3:7, 15’ 3:11, 20’ 6:14, 25’ 10:16, 30’ 12:20, 35’ 16:23, 40’ 18:24, 45’ 23:28, 50’ 28:33, 55’ 30:35
Zuschauer: 90 (offizielle Angaben)

Spendenaufruf und Benefizspiel für David Gyafras

Der HB Beles hat einen Spendenaufruf für seinen Trainer David Gyafras organisiert. „Wie viele von euch wissen, kämpft David Gyafras schon länger gegen den Krebs. Sein Zustand hat sich leider verschlechtert und seine letzte Chance ist eine Therapie in Deutschland, doch die Kosten sind hoch“, schreibt der Verein in einem Beitrag in den sozialen Netzwerken. „Es ist an uns, ihm bei seinem Kampf zu helfen.“ Am Freitag startete Beles seinen Spendenaufruf auf der Plattform GoFundMe – und die kleine luxemburgische Handballfamilie rückte zusammen. Bereits bis Sonntag kamen über 30.000 der anvisierten 50.000 Euro zusammen. Der Verband sowie zahlreiche Vereine aus dem Großherzogtum haben den Spendenaufruf geteilt und sich solidarisiert. Und das Engagement geht weiter: Am 28. Dezember findet auf dem „KannerCampus Belval“ ein Benefizspiel für Gyafras statt.