Wie läuft die WM?
Insgesamt sind 96 Spielerinnen und Spieler dabei. Die nach der Weltrangliste besten 32 Akteure sind für die zweite Runde gesetzt. Bis auf Heiligabend, den beiden Weihnachtsfeiertagen sowie Silvester wird an jedem Tag gespielt. An den meisten Tagen gibt es nachmittags und abends Partien. Bei der WM wird im Gegensatz zu den meisten anderen Darts-Turnieren im Satz-Modus gespielt. In den früheren Runden müssen drei Sätze gewonnen werden, im Finale sind es dann sieben. Für einen Satzgewinn benötigen die Spieler drei Legs, also drei Durchgänge, in denen sie von 501 Punkten mit so wenigen Pfeilen wie möglich auf null kommen. Das sogenannte perfekte Spiel gelingt, wenn ein Spieler mit neun Pfeilen auf null Punkte kommt. Das passiert relativ selten.
Wer sind die Favoriten?
Bei den Buchmachern stehen Vorjahresfinalist Luke Littler (17) und sein Bezwinger Luke Humphries (29) hoch im Kurs. Littler gewann die Premier League und die World Series Finals, während Humphries beim World Matchplay, dem PDC World Cup und zuletzt bei den Championship Finals triumphierte. Dennoch sind auch altbekannte Namen Kandidaten auf den Titel. Der zweimalige Weltmeister Gary Anderson spielte 2024 den höchsten Average (99,41). Auch der dreimalige Titelträger Michael van Gerwen wird mehrfach genannt, hat aber bislang kein gutes Jahr hinter sich. Andere ehemalige Weltmeister wie Rob Cross sowie Michael Smith stehen im erweiterten Favoritenkreis.
Wer ist sonst noch zu beachten?
Die Niederländerin Noa-Lynn van Leuven tritt als erste Transfrau bei der Darts-WM an. Van Leuven hatte 2022 eine Hormontherapie abgeschlossen. Laut den Regularien des niederländischen Darts-Verbandes sind Transfrauen berechtigt, in der Frauen-Klasse zu starten, wenn sie gemäß ärztlicher Bescheinigung die Transition seit mindestens einem Jahr abgeschlossen haben. Van Leuvens Start in der Frauen-Klasse ist nicht unumstritten. So waren mehrere Spielerinnen aus Protest aus der niederländischen Nationalmannschaft zurückgetreten. Im Mai weigerte sich zudem die englische Spitzenspielerin Deta Hedman, gegen sie anzutreten. Ähnliche Dramen drohen bei ihrem WM-Debüt eher nicht. Mit Fallon Sherrock tritt in diesem Jahr eine weitere Frau bei der WM an. Die „Queen“ trifft in diesem Jahr in Runde eins auf Ryan Meikle, in der zweiten würde Wunderkind Littler warten.
Zu den Gesichtern der WM zählt ebenfalls der zweimalige Weltmeister Peter Wright. Er steckt zwar im Formtief, bunt und gut gelaunt tritt „Snakebite“ dennoch auf jeder Bühne auf. Seine Schlangenverzierung am Kopf und der farbenfrohe Irokesen-Haarschnitt sind seit Jahren ein Hingucker. Das Erscheinungsbild des 54-Jährigen muss übrigens aufwendig gepflegt werden: Seine Frau Joanne verbringt vor den Spielen zwei Stunden damit, die Frisur herzurichten.
Ebenfalls zu beachten ist Ryan Searle. Bei „Heavy Metal“ ist der Spitzname Programm. Beim Gang auf die Bühne läuft „Paranoid“ von Black Sabbath, sein Shirt ziert ein Totenkopf, auf den seine langen Haare fallen. Seine Pfeile gehören mit 31 Gramm passenderweise zu den schwersten, überspitzt wird Searle deshalb manchmal als „Speerwerfer“ bezeichnet.
Wer konnte sich nicht qualifizieren?
Mit Steve Beaton konnte sich einer der erfahrensten Spieler nicht qualifizieren. Der Engländer, der in Anspielung auf seinen gebräunten Teint den Spitznamen „The Bronzed Adonis“ trägt, verpasste damit seine 34. WM in Serie.
Wer fehlt noch?
Die rauchige Stimme des Darts ist verstummt. Caller-Legende Russ Bray hat zwar noch Großes vor mit seinem Sport, als Botschafter will er den Hype künftig gar auf die „ganze Welt“ ausweiten. Die Professional Darts Corporation (PDC) werde „nach Südamerika weiterziehen“ und „die Turniere in Südafrika auf den großen Kontinent“ bringen, sagte Bray zuletzt dem englischen Boulevardblatt The Sun. Nur sein Geschrei, das wird künftig eben nicht mehr durch die Hallen schallen. Die WM muss in diesem Jahr zum ersten Mal ohne „The Voice“ auskommen. Im Januar 2024 gab die Caller-Legende dort ihr letztes „Ooonehundredandeeeeeightyyy“ zum Besten. Brays Stimme, von PDC-Geschäftsführer Matthew Porter als „Synonym des Sports“ bezeichnet, hatte maßgeblichen Anteil daran, dass die Sportart in den vergangenen Jahrzehnten vom Kneipensport zum hallenfüllenden Spektakel wurde – nun hinterlässt er eine große Lücke.
Wie hoch ist das Preisgeld?
Das Turnier ist wie in den Vorjahren mit 2,5 Millionen Pfund dotiert, das sind rund drei Millionen Euro. Der Sieger erhält eine halbe Million Pfund, rund 600.000 Euro.
Wo ist die WM zu sehen?
Wer das Turnier verfolgen will, kommt an Sport1 und DAZN kaum vorbei. Der TV-Sender und der Streamingdienst berichten umfangreich über das Event. Der frei zum empfangende Spartensender Sport1 überträgt nach eigenen Angaben deutlich mehr als 100 Stunden live im Free-TV. Der kostenpflichtige Internet-Sportsender DAZN zeigt jede Partie.
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