Es sollte in der Sitzung des hauptstädtischen Gemeinderats am Freitag vor allem um den Haushaltsplan gehen, doch plötzlich war noch etwas anderes Thema: nämlich die Übersetzung der Ratssitzungen. Bereits vor einem Jahr forderten „déi gréng“ in einer Anfrage an den Schöffenrat unter anderem, dass diese simultan auf Französisch und Englisch übersetzt werden sollen. Aktuell wird das Luxemburgische zwar wohl in deutsche Gebärdensprache gedolmetscht, allerdings nicht in andere Sprachen. Eine Tatsache, die die Partei im Sinne der Transparenz und Zugänglichkeit kritisiert – da in der Hauptstadt Menschen von mehr als 150 verschiedenen Nationalitäten zusammenleben und die Mehrheit nicht die luxemburgische Nationalität besitzt.
Nur kurz war der Antrag von „déi gréng“ in der Vergangenheit am Knuedler Thema und wurde dann vom Schöffenrat abgelehnt – allerdings mit dem Verweis, dass das keine endgültige Entscheidung in der Diskussion darstelle. Daraufhin schlossen sich die Oppositionsparteien, mit Ausnahme der ADR, zusammen und reichten im Juli einen weiteren Antrag an den Schöffenrat zu diesem Thema ein. CSV und DP entschieden, dass das Anliegen der Opposition in einer Kommission besprochen werden sollte – was laut Informationen des Tageblatt bis heute nicht geschehen ist.
Hausintern wird übersetzt
Das Thema ist für die Ratsmitglieder damit nicht erledigt – auch, weil mit der in Thionville geborenen Angélique Bartolini (CSV) und mit Antonia Afonso Bagine (LSAP) aus Guinea-Bissau zwei neuere Mitglieder am Knuedler sitzen, denen die Inhalte der Sitzungen simultan auf Französisch übersetzt werden. „Ich will mich direkt an meine Kolleginnen hier wenden“, begann Rat Gabriel Boisanté (LSAP) am Freitag seine Rede zu den Gemeindefinanzen und erklärte damit, warum er sich dabei auf Französisch und nicht – wie gewohnt – auf Luxemburgisch äußerte. Schon fast fluchtartig verließ Rat Tom Weidig (ADR) daraufhin den Saal und erschien erst unmittelbar nach dem Ende von Boisantés Rede auf Französisch wieder.
Letztgenannter erklärte auf Nachfrage vom Tageblatt, dass eine Übersetzung der Ratssitzungen in mehrere Sprachen einfach umzusetzen sei, da ohnehin bereits hausintern für die französischsprachigen Kolleginnen übersetzt werde. „Ich wollte aber auch zeigen, wie wenig man gehört wird, wenn man Französisch redet“, sagte der in Paris geborene Sozialist und dachte dabei wohl auch an seine Parteikollegin, die bei der Gemeindewahl 2023 insgesamt 3.568 Stimmen bekam und damit aus dem Stand noch vor LSAP-Zugpferden wie Catherine Fayot (3.549 Stimmen) und Tom Krieps (3.542 Stimmen) in das Rathaus gewählt wurde.
Die Zukunft wird nun wohl zeigen müssen, wie es in puncto Übersetzungen der Gemeinderatssitzungen – sowohl für die Ratsmitglieder als auch für die Bevölkerung – weitergeht. Wer sich die hauptsächlich auf Luxemburgisch gehaltene Sitzung am Knuedler ansehen möchte, kann das auf vdl.lu tun.
De Maart

Dann iwwersetze geschwenn alles op arabesch, zuaheli an esou weider. Dat do geet ze weit. Meng Fra war franseisch. Hat schwetzt awer ganz gudd lëtzebuergesch.
Perseinlech as de Spass elo bei mir eriwwer. Wann ech nach eng Keier an engem Geschäft heieren "En français s.v.p.", da war ech fir dei leschte Keier an dem Geschäft.
A wou si mer dann hei Gabriel?
Dann awer elo all Reglementer a Gesetzestexter op LËTZEBUERGESCH w.e.g.
...und das Gendern nicht vergessen liebe Brüder und Brüderinnen Gut, dass wir sonst keine Probleme haben