Mittwoch5. November 2025

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FußballNach 1:1 in Niederkorn: Swift bleibt ein Rätsel

Fußball / Nach 1:1 in Niederkorn: Swift bleibt ein Rätsel
Die beiden Torschützen des ersten Durchgangs: Kenny Mixtur und Lucas Correia (v.l.) Foto: Editpress/Luis Mangorrinha

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Progrès Niederkorn und Swift Hesperingen haben sich im Nachholspiel des 15. Spieltags der Nationaldivision mit einem 1:1-Remis getrennt. So ganz glücklich darüber ist wohl keine der Mannschaften. Gelöst haben sich die Probleme des Swift damit auch nicht. Zumindest gab es nach Spielende erstmals eine Stellungnahme des Präsidenten Fernand Laroche.

Einen hollywoodreifen Auftritt legte der Swift Hesperingen schon anderthalb Stunden vor dem Anpfiff hin. Denn bei den ersten Spielern, die im Stade Haupert zur Raseninspektion auf den Platz geschickt worden waren, handelte es sich um die Junioren vom „Holleschbierg“. Man hätte dem Verein um Präsident Fernand Laroche eigentlich zugutehalten können, dass man die aktuelle Situation mit einer großen Portion Ironie auflockern wollte – doch die Tatsache, dass die Jugendmannschaft dann nach der Verteilung (einer ersten Version) des Spielerbogens geschlossen auf die Tribünen geschickt wurde, beweist eigentlich nur, dass die Verantwortlichen selbst vor Ort noch Zweifel und die Angst vor einem weiteren Streik plagten. 

Abstreiten konnte der Swift nämlich irgendwie auch nicht, dass unter der Tribüne noch ein zweiter Zettel zirkulierte – ein zweiter Spielerbogen mit anderen Namen – die man im Zweifelsfall hätte in den Kampf in Niederkorn schicken können. Exakt eine halbe Stunde vor Anpfiff standen dann sogar sämtliche Junioren auf und verließen ihre Plätze, während die Startelf ein eher gemächliches Aufwärmtempo hinlegte. Wäre die Lage nicht so ernst, hätte man über diese Theatereinlage wohl mehr gelacht. Um 19.50 Uhr kehrten die U19 wieder zurück. 

Die Nachwuchsspieler wussten wohl selbst nicht richtig, ob sie sich gegenüber der Presse zu der Lage im Klub äußern durften, und bevorzugten es erst einmal, nichts zu sagen. Trainer Emmanuel da Costa hatte in Abwesenheit des verletzten Stolz seine gewohnte Elf eintragen lassen. Gegenüber der Streik-Elf gab es nur wenige Wechsel: Kack und Delgado waren nicht dabei, Ghobo musste auf die Bank. Dafür rückten Gueddar und Ekofo in die Startelf. 

Und obschon einige seit mehreren Monaten keine Gehälter erhalten haben sollen, die LFL mit einer Transfersperre drohte und sich in den vergangenen Tagen die kuriosesten Geschichten rund um den Swift erzählt wurden, machten die Spieler ihren Job. Die erste Chance bot sich Niederkorn, als Mixtur im Strafraum am Pass gehindert wurde, dann ging der kriselnde Ex-Champion auch schon in Führung: Bouhmidi hatte scharf rechts reingeflankt, Correia kam angestürmt und lenkte die Direktannahme wie einen Strahl aus kurzer Distanz in die Maschen. 

Niederkorn war gefordert und enttäuschte dabei nicht. Mixtur war nach Natami-Flanke zur Stelle, um in der 20. mit den Zehenspitzen am zweiten Pfosten reinzustochern. Correia im Alleingang und Progrès mit Bah und Mixtur hatten in den ersten 30 Minuten weitere Abschlüsse. Wäre Bahs Schuss in der 31. nicht über den Kasten geflogen, hätte man dem Niederkorner wohl das Tor des Monats zuschreiben können.

U.a. Natami (51.) mit einem Flachschuss prüfte Dupire nach dem Dreh. Niederkorn hatte insgesamt die zahlreicheren Abschlüsse, doch Mixtur (nach Karamoko-Zuspiel) verpasste in der 54. erneut den Kasten. Swift hatte in dieser Phase Schwierigkeiten, überhaupt gefährlich zu werden. Stattdessen wurde es hektisch, als Bah außerhalb des Strafraums nach einem Duell mit Dupire zu Boden ging (68.). Schiedsrichter Sabotic entschied nicht auf Foul und ließ weiterspielen. Die Zeit verstrich und keine der Mannschaften schaffte es, eine Entscheidung herbeizuführen.

Während die Gelb-Schwarzen mit diesem fünften Platz nur bedingt zufrieden sind, steckt der Swift trotz dieses vierten Rangs in einer viel tieferen Krise. Ob der Trainer die Rückrunde mitgestalten wird? Wie viele Spieler werden den Verein verlassen? Das echte Rätselraten hat gerade erst begonnen … Während die Spieler sich nicht äußern durften, haben Trainer und Präsident Fernand Laroche erstmals über die Situation gesprochen. Der Klubboss ging noch einmal auf die vergangenen Tage ein. „Ich bin froh über das Ergebnis. Das Wichtigste für uns war, dass die Spieler wieder Lust zeigten und ihre Versprechen eingehalten haben. Das, was sich vergangene Woche abgespielt hatte, gehört sich nicht. Es gab eine Absprache, bei der sie versichert hatten, gegen Mondorf zu spielen. Letztlich war es eine Aktion, die im Vorfeld angezettelt worden ist. Es war nicht korrekt. Heute will ich nicht über Strafen sprechen. Es wurde von einem Streik gesprochen, aber das war es nicht. Ein Streik muss angekündigt werden.“

Auf die Frage, wann die Gehälter ausgezahlt werden würden, meinte er: „Im Moment ist es turbulent. Wir haben jetzt Zeit, die Probleme aus der Welt zu schaffen. Ich bin zuversichtlich, dass wir eine Lösung mit dem Sponsor finden werden.“ 

Statistik

Niederkorn: Latik – Jousselin, Karamoko, Delgado (46. Sacras), Duarte – Ahmetxhekaj (88.Sanali) , Lybohy – Mixtur, Natami (79. Mazure), Bah (88. Daham) – Burban (75. Corral)
Hesperingen: Dupire – Ekofo, Nguinda, Martins, Ferrara (56. Cikotic) – Lemeray – Belameiri (81. Bouazzati), Sinani, Correia (73. Ghobo), Gueddar – Bouhmidi
Schiedsrichter: Sabotic – Stammet, Morim
Gelbe Karten: Karamoko, Mixtur, Lybohy, Duarte – Ferrara, Lemeray, Martins
Torfolge: 0:1 Correia (9.), 1:1 Mixtur (20.)
Zuschauer: 612 zahlende

Maverick
12. Dezember 2024 - 9.59

Ganz komesch déi Aussoen vum President nom Match ... einfach nemmen d'Schold an d'Schung vun de Spiller schieben. Dat ass ze bëlleg. Hien kéint jo emol drop agoen, firwat Ugstellten vum Verain seit Méint keng Paye kréien. Dat wier spannend.