Es ist bereits zur Tradition geworden: Anfang Dezember werden Luxemburgs Sportlerinnen und Sportler des Jahres gekürt. 2024 ist für sportspress.lu, den luxemburgischen Sportjournalistenverband, dabei ein ganz besonderes. Gleich zwei große Geburtstage gibt es rund um den Verband von Präsident Petz Lahure zu feiern: Einerseits darf sich sportspress.lu über sein 95-jähriges Bestehen freuen, zum anderen werden die Auszeichnungen für die besten Sportler des Jahres bereits zum 70. Mal verliehen. Im Mondorfer Casino gibt es also genügend Gründe, das Olympia-Jahr 2024 ausgelassen zu feiern. Doch nicht überall dürfte die Stimmung ganz so harmonisch sein.
In der luxemburgischen Sportszene dominiert momentan vor allem die Affäre Sarah De Nutte, die von der FLTT einen „öffentlichen Tadel“ erhielt, nachdem die Tischtennisspielerin den Verband kritisiert hatte. De Nutte, die 2022 zusammen mit Ni Xia Lian als Doppel den Titel der Sportlerin des Jahres gewann, ist genau wie ihre Doppelpartnerin auch in diesem Jahr wieder nominiert – beide gehen dieses Mal jedoch als Individualistinnen in die Wahl.
Die Vorauswahl
Sportler des Jahres: Leandro Barreiro (Fußball), Bob Bertemes (Leichtathletik), Victor Bettendorf (Springreiten), Rémi Fabiani (Schwimmen), Flavio Giannotte (Fechten), Kevin Geniets (Radsport), Tom Habscheid (Para-Leichtahtletik), Alex Kirsch (Radsport), Pit Klein (Bogenschießen), Ben Kovac (Basketball), Luka Mladenovic (Tischtennis), Anthony Moris (Fußball), Grégoire Munster (Motorsport), Nicolas Wagner (Dressurreiten)
Sportlerin des Jahres: Sarah De Nutte (Tischtennis), Marta Estevez (Fußball), Ehis Etute (Basketball), Vera Hoffmann (Leichtathletik), Mariya Shkolna (Bogenschießen), Jeanne Lehair (Triathlon), Christine Majerus (Radsport), Charline Mathias (Leichtathletik), Céleste Mordenti (Kunstturnen), Ni Xia Lian (Tischtennis), Marie Schreiber (Radsport), Anne Simon (Basketball), Patrizia van der Weken (Leichtathletik), Jenny Warling (Karate)
Mannschaft des Jahres: Basketball-Nationalmannschaft (Damen), Fußball-Nationalmannschaft (Herren), HB Düdelingen (Damen), Tennis-Davis-Cup-Mannschaft, Rugby-Nationalmannschaft (Herren), Tischtennis-Doppel Ni Xia Lian/Luka Mladenovic, Bogenschießen-Doppel Mariya Shkolna/Gilles Seywert
Trainer des Jahres: Tommy Danielsson (Tischtennis), Mariusz Dziurdzia (Basketball), Luc Holtz (Fußball), Arnaud Starck (Leichtathletik)
Viele Olympioniken dabei
Damit stehen bei den Damen schon zwei Olympioniken in der Vorauswahl. Doch in der Liste der insgesamt 14 Sportlerinnen sind mit Christine Majerus (Radsport), Vera Hoffmann (Leichtathletik), Patrizia van der Weken (Leichtathletik) und Jeanne Lehair (Triathlon) auch die restlichen Paris-Teilnehmerinnen dabei. Komplettiert wird die Damen-Auswahl von Marta Estevez (Fußball), Ehis Etute (Basketball), Mariya Shkolna (Bogenschießen), Charline Mathias (Leichathletik), Céleste Mordenti (Kunstturnen), Marie Schreiber (Radsport), Anne Simon (Basketball) und Jenny Warling (Karate).
Zu den Favoriten in diesem olympischen Jahr zählen sowohl bei den Männern als auch bei den Männern wohl die Paris-Athleten. Patrizia van der Weken könnte ihren Titel von 2023 verteidigen. Oder wird es doch Lehair, die bei Paris ihr Rennen auf dramatische Art und Weise wegen eines technischen Defekts ihres Rads aufgeben musste? Oder doch Christine Majerus, die in ihrer letzten Saison noch mal zeigte, dass sie auch mit 37 Jahren noch zur absoluten Weltspitze gehört?
Bei den Männern sind ebenfalls einige Olympioniken nominiert: Bogenschütze Pit Klein, Kugelstoßer Bob Bertemes, Tischtennisspieler Luka Mladenovic, Dressurreiter Nicolas Wagner, Radsportler Alex Kirsch und Para-Kugelstoßer Tom Habscheid. Vor allem Habscheid sorgte für einen historischen Moment in Paris: Mit seiner Bronzemedaille gewann er die erste Medaille für Luxemburg bei Paralympischen Spielen seit 1984 in New York. Auch wieder nominiert ist Vorjahressieger Leandro Barreiro, der nach seinem Wechsel zu Benfica, wo er noch nicht richtig zum Zuge kam, und einem eher durchschnittlichen Jahr in der Nationalmannschaft nicht zum engeren Kreis der Favoriten gehört.
Fußball mit starker Konkurrenz
Bei der Wahl zur Mannschaft des Jahres gab es in den letzten drei Jahren einen Hattrick der Fußball-Nationalmannschaft. Auch in diesem Jahr steht die Mannschaft von Luc Holtz wieder in der Vorauswahl – auf eine starke erste Saisonhälfte, mit der knapp verpassten Qualifikation zur Europameisterschaft, folgte allerdings eine enttäuschende zweite Hälfte. In der Nations League hat sich das Team nach drei Unentschieden und drei Niederlagen in ein Relegationsspiel um den Klassenverbleib in Liga C gerettet.
Erfolgreich ging es bei anderen Teams zu: Luxemburgs Basketballerinnen stehen aktuell auf Platz eins der EM-Qualifikation und sind nur noch zwei Siege von der EM 2025 in Tschechien, Deutschland, Griechenland und Italien entfernt. Die Tennis-Herren, die Rugby-Nationalmannschaft, die Damen des HB Düdelingen, das Tischtennis-Doppel Ni Xia Lian/Luka Mladenovic und das Bogenschießen-Doppel Mariya Skholna/Gilles Seywert komplettieren das Feld der Nominierten.
Zuletzt werden auch die Trainer des Jahres gesucht: Tischtennistrainer Tommy Danielsson, Fußball-Nationaltrainer Luc Holtz, Basketball-Damen-Nationalcoach Mariusz Dziurdzia und Arnaud Starck, Trainer von Patrizia van der Weken, gehören zu der Auswahl.
Wer die vier Preise erhält, wird am Mittwochabend im Mondorfer Casino veröffentlicht. Fest steht bereits, wer dieses Jahr einen Ehrenpreis erhalten wird. Radsportlerin Gwen Nothum und Triathlet David Lang werden mit dem „Prix du jeune espoir“ ausgezeichnet. Eike Schröder erhält den „Prix sport et handicap“, Paule Kremer den „Prix ultra sport“ und Val Langehegermann den „Prix d’honneur“.
Die Ehrenpreise
Prix du jeune espoir féminin et masculin: Gwen Nothum (Radsport) und David Lang (Triathlon)
Prix sport et handicap: Eike Schröder (Special Olympics)
Prix ultra sport: Paule Kremer (Schwimmen)
Prix d’honneur: Val Langehegermann (Radsport/Tischtennis)
De Maart
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