Auf dem „Holleschberg“ war alles für die Partie zwischen der Lokalelf und den Gästen aus Mondorf angerichtet. Das Aufwärmprogramm war Routine wie immer. Dominik Stolz hatte dieses zwar wegen einer noch nicht verheilten Verletzung abgebrochen und wurde auf dem Spielbogen durch Ambroise Gboho ersetzt – doch auch diese Randnotiz deutete nicht auf das Szenario hin, das folgen sollte.
Zehn Minuten vor dem offiziellen Spielbeginn verliessen Staff und Spieler auf beiden Seiten das Feld in Richtung der Kabinen. Zurück und etwas verspätet kamen die Mondorfer, gefolgt vom Schiedsrichter-Trio, das an der Mittellinie auf die Heimelf wartete. Diese tauchte aber nicht auf, die Trainerbank blieb leer, sodass dem Unparteiischen nach zehn Minuten Wartezeit – laut Statuten – nichts anderes übrig blieb, als das Spiel für beendet zu erklären.
Die Hesperinger hatten sich in den Katakomben verschanzt und dort entschieden, zu streiken. Bereits in den vergangenen Tagen hatte das Gerücht die Runde gemacht, dass die Swift-Spieler das Spiel gegen Mondorf nutzen würden, um auf ihre Situation aufmerksam zu machen. Auch in dieser Saison wurden die Gehälter der Spieler in Hesperingen nur sporadisch gezahlt.
Zur Erinnerung: Bereits im Februar 2024 hatten die Hesperinger Spieler aus demselben Grund gestreikt. Auch damals hieß der Gegner Mondorf – allerdings handelte es sich um ein Testspiel vor dem Rückrundenstart. Leidtragende waren damals die beiden Kapitäne Dominik Stolz und Clément Couturier, die als Rädelsführer ausgemacht wurden und intern suspendiert wurden. Couturier spielt mittlerweile in Frankreich und Stolz hat seine Kapitänsbinde an Bryan Nouvier abgegeben, der am Sonntag nicht im Kader stand. Gegen Mondorf hätte Simão Martins mit der Binde auflaufen sollen, doch dazu kam es bekanntlich nicht.
Die Swift-Spieler, die fast alle Profifußballer sind, wurden teilweise seit Monaten nicht bezahlt. Einige Akteure warten gar noch auf die Gehälter aus der vergangenen Saison. Am Sonntag hatten die Angestellten des Vereins von Mäzen Flavio Becca dann die Nase voll.
Durch das Nicht-Antreten hat der Swift die Partie gegen Mondorf mit 0:3 „forfait“ verloren. Der Rückstand auf Differdingen beträgt nach 14 Spieltagen bereits elf Punkte und somit ist der Meistertitel kein Thema mehr in Hesperingen.
Der Swift muss sich nun mit einem anderen Szenario beschäftigen. Werden die Probleme in den kommenden Tagen nicht gelöst – sprich die Gehälter nicht gezahlt – und der Swift kassiert eine weitere Forfait-Niederlage, wird die Mannschaft aus der Meisterschaft ausgeschlossen. Schlimmer noch: Dies würde laut FLF-Statuten bedeuten, dass Hesperingen zwangsabsteigen würde und in der kommenden Saison in der Ehrenpromotion* antreten müsste.
Am Sonntagabend wollten sich weder der Verein noch die Spieler zu dem Streik äußern. Swift-Coach Emmanuel da Costa verschwand nach Spielschluss wortlos und sichtlich irritiert in der Dunkelheit. Die Mondorfer waren ihrerseits perplex über den „No-Show“ ihres Gegners. Völlig überraschend kam der Swift-Streik aber nicht für alle Spieler. „Ich hatte von einer geplanten Aktion gehört“, meinte João Machado. Der USM-Torhüter und Kapitän zeigte Verständnis für den Unmut bei den Hesperingern, die unter Vertrag stehen und von den Klub-Gehältern abhängig sind.
* In einer ersten Version des Artikels hieß es, der Verein würde in die 3. Division absteigen. Dieser Fehler wurde inzwischen korrigiert.
De Maart
Déi Jonge versti guer naïscht. De Flavio wollt hinnen all fir Néklosdâg éng a fir Krëschdâg zwou wertvoll Auere schénken.
Irgendwie seltsam.
Becca und seine familie scheinen im floribus zu leben und doch kriegt er es nicht hin die spieler des Swift korrekt zu bezahlen.
Auf RTL erschien heute ein artikel dass die becca tochter in Muenchen als influencerin wohnt und gerade mal 40 luxus taschen von Hermes besass,die ihr allerdings gestohlen wurden.