16 Prozent der erwachsenen Luxemburger sind von Obesität betroffen – im Jahr 2014 waren es noch 15,6 Prozent. Das geht aus der Antwort der Gesundheitsministerin Martine Deprez (CSV) auf eine parlamentarische Anfrage von Sven Clement (Piraten) hervor. Je älter die Menschen, desto höher werde der Anteil an Fettleibigen.
Die Daten zur Situation in Luxemburg stammen der Ministerin zufolge aus zwei Quellen: der „European Health Interview Survey“ (EHIS) für Erwachsene und der „Etude HBSC“ für Jugendliche zwischen 11 und 18 Jahren. Beide Umfragen basieren auf Gewichts- und Größenangaben, die die Teilnehmer selbst angeben. Zudem sammele die Schulmedizin gemessene Daten über Größe und Gewicht von Kindern zwischen vier und zwölf Jahren.

Der EHIS-Umfrage zufolge variiert der Anteil an fettleibigen Erwachsenen je nach Ausbildungsniveau – je niedriger die Ausbildung, desto höher der Anteil an Menschen mit Obesität. Im Jahr 2019 waren es bei einer Basisausbildung 28,7 Prozent, bei einem höheren Ausbildungsniveau 9,9 Prozent.
In der Gruppe der Grundschüler zeigen die Daten aus der Schulmedizin, dass der Anteil an fettleibigen Kindern zwischen vier und zwölf Jahren relativ stabil ist.

Bei Jugendlichen im Alter von elf bis 18 Jahren, die in Luxemburg zur Schule gehen, zeigt die HBSC-Studie einen Trend zur Erhöhung von Obesität: Waren es 2006 noch 14 Prozent, so stieg die Zahl im Jahr 2022 auf 21 Prozent.

Je niedriger die Jugendlichen dabei ihr Wohlstandsniveau empfinden, desto mehr steigt der Prozentsatz an Fettleibigen. Im Jahr 2006 lag die Zahl der fettleibigen Jugendlichen, die ihr Wohlstandsniveau als niedrig empfanden, bei 22 Prozent. 2022 stieg diese auf 31 Prozent. Zum Vergleich: Die Zahl an Fettleibigkeit derjenigen, die ihr Wohlstandsniveau als hoch empfanden, lag im Jahr 2006 bei 13 Prozent – und 2022 bei 19 Prozent.

Um die wachsende Fettleibigkeit der Menschen, und insbesondere der Kinder und Jugendlichen zu bekämpfen, ist laut Ministerin Deprez die interministerielle Kampagne „Gesond iessen, Méi beweegen“ (GIMB) ins Leben gerufen worden. Diese fördere eine ausgeglichene Ernährung und regelmäßige Bewegung und werde regelmäßig aktualisiert. Das „Réseau de compétences diabète et obésité morbide de l’enfant“ und das sich derzeit in der Umsetzung befindende „Réseau de compétences diabète et obésité morbide de l’adulte“ würden zusätzliche Unterstützung bei Fettleibigkeit bieten. Zudem würden Pläne zur Anerkennung von Fettleibigkeit als chronische Krankheit diskutiert.
De Maart
Den Hintern bewegen.Dann kann man auch Zucker,Fett und alles was gut schmeckt zu sich nehmen.Mehr raus als rein ist die einfache Rechnung.
Dann werden die Ernährungsdocs und wie sie alle heißen arbeitslos.
Noch nie gab es so viele Experten und noch nie waren wir so fett.
Wenn unsere Kinder bis zur Pubertät im Auto oder Kinderwagen gefahren werden,auf keinen Baum mehr klettern dürfen und nur auf der Schulbank oder hinter dem PC/Handy ihre Zeit verbringen,dann produziert sogar eine Karotte zuviel Zucker.
Gesond iessen ... Dass ich nicht lache. Solange die Industrie nicht von der Politik in ihre „Zucker“-Schranken gewiesen wird, wird das Problem sich weiter verschärfen.
Zucker, Dextrose, Fructose, Glukose, Maltodextrin, ... und - wenns "natürlicher" klingen soll, dann eben Honig, Ahornsirup, Agavensaft, usw.
In Nudelsaucen, Vinaigrettes, Bouillon, Mayonnaise, vielen Büchsen- und Glasgemüse, Müsli, Cornflakes, in Balsamico sowieso (Farbe = karamelisierter Zucker), sogar in frischem Hackfleisch und Mariniertem, etc..
Am besten in der Zutatenliste „Glucides: dont sucres“ anschauen. Da kommen schon mal 10-20 Gramm auf 100.
Zucker ist billig und konservierend.
Es ist nun mal eine Tatsache, dass meist keine Zeit bleibt, lange zu kochen (eine echte Sauce Bolognaise kocht mindestens 2 Stunden). Also werden zuhause, wenns nicht sowieso ein Fertiggericht gibt, natürliche Zutaten mit Fertiglebensmitteln gemischt.
Viele Restaurants und Feinkostgeschäfte haben sich inzwischen auf die süßen Gewohnheiten der Kundschaft einstellen müssen. Mal davon abgesehen, dass es viel weniger zeitaufwändig ist, Fertigsaucen zu verfeinern als endlos zu schnippeln und einzukochen.
Also bitte, liebe Politiker, tun Sie was für die Konsumenten, statt sie niederzumachen und ihnen ein schlechtes Gewissen einzureden.
Lancieren sie eine EU-Kampagne, die der Industrie auf die Finger klopft!