Über vier Jahrzehnte hinweg war die „Veiner Schwämm“ nicht nur in Luxemburg, sondern auch über die Landesgrenzen hinaus sehr beliebt. Doch mit der Zeit litt die Infrastruktur zunehmend an Alterserscheinungen, obschon des Öfteren Instandsetzungsarbeiten durchgeführt wurden. Im September 2019 schlossen sich die Türen und sollten sich bis Anfang dieses Jahres nicht mehr öffnen. Nach einem Unfall hatten Untersuchungen ergeben, dass die Sicherheit für die Benutzer des Freibads nicht mehr gewährleistet sei.
Die Gemeindeführung unter Bürgermeister Francy Weyrich traf zu Beginn ihrer Mandatszeit den Entschluss, das Freibad wieder in Schuss zu bringen. Die notwendigen Modernisierungs- und Umbauarbeiten sollten in drei Phasen ablaufen. Die erste wurde dann auch gleich im Herbst vergangenen Jahres in Angriff genommen. Sie beinhaltete die Instandsetzung des Nichtschwimmerbeckens und des Technik-Gebäudes sowie das Anlegen von Notausgängen, die für eine Besucherzahl von 1.500 Personen ausgelegt wurden. Diese Arbeiten, mit einem Kostenpunkt von rund 2,4 Millionen Euro, konnten im Frühjahr dieses Jahres fertiggestellt werden.
50 Meter lang, 12,5 Meter breit
Die zweite Phase, die am Mittwoch grünes Licht bekam, wird mit rund 4,8 Millionen Euro veranschlagt und sieht die komplette Renovierung des großen Beckens vor, das mit seiner Länge von 50 Metern über olympische Maße verfügt. An der Länge des Beckens, das mit einer Edelstahlhülle ausgekleidet wird, soll sich nichts ändern, dafür aber an der Breite, die von 16,60 auf 12,50 Meter reduziert wird. Somit habe man beidseitig Platz für die notwendige Infrastruktur, ohne dass neue Gräben gezogen werden müssten, so Bürgermeister Francy Weyrich vor der Gemeinderatssitzung gegenüber dem Tageblatt. Außerdem würde man damit Wasser und Energie einsparen.
Das neue Becken werde so ausgelegt, dass es zur Hälfte seiner Länge über eine Tiefe von 1,80 Metern verfügt, die zweite Hälfte werde 1,40 Meter tief sein. Geplant sei, dass man das große Becken zu den Hauptbesuchszeiten in der Hälfte mit Trennseilen teilen kann. Der 1,40 Meter tiefe Teil könne dann als zweites Nichtschwimmerbecken dienen. In puncto Energiesparen sei auch noch erwähnt, dass das 50-Meter-Becken nachts mit einer Plane abgedeckt wird, was das Abkühlen der Wassertemperatur mindern soll.
„Bühne“ und Hallenbad
Die zweite Phase sieht zudem das Anlegen einer Plattform vor, auf der tagsüber Liegestühle Platz finden und abends Konzerte oder Ähnliches abgehalten werden können. Die in diesem Jahr neu installierten, angemieteten Sanitäranlagen in Fertigbauweise möchte der Schöffenrat für weitere Zwecke kaufen. Außerdem soll die bestehende Rutsche fast gänzlich erneuert werden. Diese Phase der Arbeiten soll bis zur Sommersaison 2025 fertiggestellt sein.
In einer angedachten dritten Phase soll das kleinere Nichtschwimmerbecken ebenfalls mit einer Edelstahlhülle ausgekleidet und ein Wasser-Spielplatz angelegt werden. Darüber hinaus denkt der Bürgermeister heute bereits laut darüber nach, an der Stelle, wo sich die früheren Umkleidekabinen und Sanitäranlagen befinden, eventuell in vier bis fünf Jahren ein Hallenbad zu errichten. Dies soll in Zusammenarbeit mit Nachbargemeinden auf luxemburgischer wie auch deutscher Seite geschehen.
De Maart

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