Das Hinspiel gegen JuRo Unirek endete für Sharon Dickes schmerzhaft. Wenige Sekunden vor Schluss bekam sie einen festen Schlag im Gesicht ab. „Es tut ziemlich weh, der Schlag kam von unten mit der Faust. Aber so ist das eben“, sagte sie wenig später. Am Ende schmerzte allerdings auch die 22:30-Niederlage. „Es ist enttäuschend. Die acht Tore Differenz werden unserer Leistung nicht gerecht. Wir können es eigentlich besser“, so die mit sieben Treffern beste Düdelinger Schützin. „Wir haben zu viele Torchancen nicht genutzt. Zudem hat ihre Abwehr früh und gut antizipiert. Dadurch haben wir zu viele Konter kassiert. Ohne die wäre es ein engeres Spiel geworden.“
Dabei hatte der HBD zunächst gut begonnen und lieferte sich mit den körperlich größeren und stärkeren Niederländerinnen ein Duell auf Augenhöhe. Unirek spielte sich zwar nach einer Viertelstunde erstmals eine Vier-Tore-Führung heraus, doch nach einem Timeout von HBD-Trainer Mikel Molitor und einer Umstellung auf eine offensivere 5:1-Defensive kämpfen sich die Düdelingerinnen unter dem Impuls von Laura Ciufoli wieder ran (9:11 in der 24. Minute). Doch in der Folge verpassten sie es durch vermehrte Fehler im Angriff, noch näher heranzukommen. Die Niederländerinnen, die ein sehr hohes Tempo an den Tag legten, bestraften das eiskalt mit Kontertoren. Zur Halbzeit stand schließlich ein 11:15 auf der Anzeigentafel, Torhüterin Leythienne verhinderte mit bis dahin acht Paraden einen größeren Rückstand.
Fehler bestraft

Nach dem Seitenwechsel schien der luxemburgische Doublesieger dann wieder besser im Spiel zu sein. Leythienne entschärfte gleich vier niederländische Angriffe und erlaubte es vorne Ciufoli, Gambini, J. Wirtz und Steffen den HBD in der 37. Minute wieder auf 15:16 ranzubringen. Die Hoffnung, das Spiel zu drehen, hielt aber nur kurz. Denn danach fanden die Holländerinnen zurück in die Partie, der HBD dagegen rutschte mit vielen Fehlversuchen im Angriff in ein Tief. Nach einem 2:8-Lauf von Unirek zum zwischenzeitlichen 16:24 in der 48. Minute war eigentlich schon eine Vorentscheidung gefallen. Molitor nahm noch mal ein Timeout, in der Schlussphase konnte seine Mannschaft diesen Abstand dann halten.
„Wenn man auf internationalem Level die Bälle vorne nicht reinmacht, wird man gnadenlos bestraft. Das haben die Niederländerinnen heute gemacht. Die Kontergegentore gilt es, in der Woche jetzt zu korrigieren. Auch den Erfolg im Abschluss müssen wir versuchen, besser in den Griff zu bekommen“, so Molitor angesichts des Rückspiels am kommenden Samstag (19.00 Uhr) auswärts in ’t Veld. „Wir wollen ein besseres Ergebnis erzielen. Eine Runde weiterzukommen wird ganz schwierig, ich denke, wir müssen im Rückspiel einfach versuchen, Freude auf dem Platz zu haben und aus der Erfahrung zu lernen.“
Statistik
HBD: Leythienne (1-51’, 13 Paraden), Fangueiro (51-60’, 2 P.) – K. Wirtz 1, Ciufoli 5/2, Mputu 1, Dickes 7/4, Jominet, Willems 1, Steffen 1, Dautaj 1, Gambini 2, Krier 1, Bolle, J. Wirtz 1, Borrelli, Caruso 1
JuRo Unirek: De Boer (1-30’, 10 P., davon 1 7m), Bakker (30-60’, 9 P., davon 2 7m) – Kolken 5, Jongejan, Kruijer, Van den Hoek 6, Van Splunter 3, Van Gisbergen 1, Van der Geest 3/1, Staal 5, Eeken, Buter 4, In de Braekt, Hölscher 1, Schop 2
Schiedsrichter: Genc Bujupi/Getoar Bujupi (KOS)
Zeitstrafen: HBD 3 – Unirek 5
Rote Karte: Van der Geest (53’, dritte Zeitstrafe)
Siebenmeter: HBD 6/9 – Unirek 1/1
Zwischenstände: 5’ 1:2, 10’ 3:3, 15’ 4:9, 20’ 7:10, 25’ 10:14, 30’ 11:15, 35’ 14:16, 40’ 15:19, 45’ 16:22, 50’ 17:26, 55’ 20:26
Zuschauer: 450 (geschätzt)
De Maart

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