Das Meisterschaftsspiel am neunten Spieltag ist einerseits eine Gelegenheit, sich für die Niederlage gegen die Sparta zurückzukaufen, andererseits kann das Duell auch als Test angesehen werden, denn in gut drei Wochen heißt der Gegner im Pokalviertelfinale ebenfalls Walferdingen: „Es ist wichtig zu zeigen, dass wir präsent sind, auch im Hinblick auf das Pokalspiel. Schlüssel zum Erfolg ist die Verteidigung, wenn wir unsere gewohnte Leistung im defensiven Bereich abrufen, dann läuft es normalerweise gut für uns“, erklärt der 27-Jährige, dessen Team mit einer Bilanz von sechs Siegen bei zwei Niederlagen in die Saison gestartet ist.
Gegen Bartringen und Ettelbrück war man zwar unterlegen, doch beide Male fehlte nicht viel, denn gegen die Etzella betrug die Differenz am Ende vier, gegen die Sparta sechs Punkte. „Es gibt noch ein paar Details, die es zu verbessern gilt, aber im Großen und Ganzen können wir mit dem bisherigen Verlauf der Saison zufrieden sein. Im defensiven Bereich unterlaufen uns noch einige Fehler. Gegen die Sparta erlaubten wir dem Gegner viele offensive Rebounds, das war im Endeffekt ein entscheidender Faktor. Außerdem leisteten wir uns vergangenen Sonntag mehrere Ballverluste. Das kann alles passieren, doch es gilt, die Lehren zu ziehen und vor allem weiter an sich zu arbeiten“, so der Center-Spieler, der bemerkt, dass die Partie gegen die Sparta bis zum Schluss eng blieb, und das, obwohl sein Team nicht seinen besten Basketball gezeigt habe. „Das stimmt mich zuversichtlich, hätten wir einen guten Tag erwischt, hätte der Ausgang der Partie vielleicht anders ausgesehen.“
Sich beweisen
Dass die Escher auch diese Saison zum engen Favoritenkreis zählen, konnten Monteiro und Co. unter anderem mit einer soliden Leistung gegen den amtierenden Meister Steinsel unter Beweis stellen. Für das Team von Trainer Franck Mériguet läuft demnach zu Saisonbeginn (fast) alles nach Plan, und das, obwohl mit Joé Biever und Alex Rodenbourg zwei wichtige Akteure ihre Karriere im Mai beendet haben und der Verein aus der Minette-Metropole vor einem kleinen Neuaufbau stand.
Mein Sportlehrer meinte, dass ich durch meine Größe Basketball ausprobieren soll. Und ab dem ersten Moment war ich begeistert.
Mit Jordan Hicks, Clancy Rugg und Thomas Grün können die Escher jedoch weiterhin auf Spieler mit viel Erfahrung zählen. Bedingt durch die Änderungen in der Zwischensaison gehören Jeffry Monteiro, zusammen mit Denilson Ramos, der nach einem Jahr in Contern zu seinem Heimatverein zurückgekehrt ist, zu den erfahrenen JICL-Spielern der Mannschaft. „Diese Saison muss ich mehr Verantwortung übernehmen. Der Coach gibt mir das nötige Vertrauen. Für Denis und mich gilt es uns zu beweisen“, so der 2,06 Meter große Spieler, der bisher im Durchschnitt rund 21 Minuten zum Einsatz kam und durchschnittlich 8,4 Punkte erzielte.
Auf Umwegen zum Basketball
Die Hauptstärke und einen Garanten für Erfolg sieht Monteiro darin, dass die Escher eine eingeschworene Truppe sind: „Wir agieren als Team und sind eine Einheit. Wir verstehen uns blendend, was auch auf dem Feld sichtbar ist. Der Kern der Mannschaft kennt sich, sodass jeder auch seine Rolle kennt. Wir sind eine große Familie“, meint Monteiro, der betont, dass er sich stets wohl im Verein gefühlt hat.
Der 27-Jährige ist zwar schon seit langem ein Teil der Escher Familie, doch er ist relativ spät und auf Umwegen zum Basketball gestoßen. „Bevor ich zum Basketball kam, spielte ich Fußball und versuchte es mit Boxen.“ Monteiro, der bis zu seinem 16. Lebensjahr auf den Kapverden lebte, wurde in der Schule auf die Sportart mit dem orangefarbenen Ball aufmerksam gemacht: „Mein Sportlehrer meinte, dass ich durch meine Größe Basketball ausprobieren soll. Und ab dem ersten Moment war ich begeistert. Zu Beginn war es eher ein Vergnügen und ich trainierte nicht regelmäßig. Als ich im Alter von 16 Jahren nach Luxemburg kam, erhielt ich dann auch eine Lizenz beim Basket Esch. Es begann bei den Cadets, und so hat alles seinen Lauf genommen“, so Monteiro, für den der Meistertitel 2022 das Highlight seiner Karriere war: „Das ist ein Moment, den wir gerne wiederholen würden“, meint er abschließend mit einem Schmunzeln.
Ob diese Saison ein Titel für die Escher möglich ist, wird sich zeigen. Die Erfahrung spricht jedenfalls für die Truppe von Franck Mériguet.
De Maart
Sie müssen angemeldet sein um kommentieren zu können