Dienstag28. Oktober 2025

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PreiseStatec veröffentlicht Inflationsbericht: Nächste Indextranche wohl erst Anfang 2025

Preise / Statec veröffentlicht Inflationsbericht: Nächste Indextranche wohl erst Anfang 2025
Die Preise für Obst sind um 5,5 Prozent gestiegen Symbolfoto: Hauke-Christian Dittrich/dpa

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Statec hat seinen Inflationsbericht für Oktober veröffentlicht. Die Preise sind nicht so stark gestiegen, als dass die Schwelle für eine weiter Indextranche überschritten wurde. 

Erst einmal keine weitere Indextranche: Statec erklärt am Mittwochmittag in einer Pressemitteilung, dass die Schwelle, die eine Ausschüttung auslösen würde, im Oktober nicht überschritten wurde. „Im Oktober 2024 verzeichnete der Verbraucherpreisindex einen monatlichen Rückgang um 0,3 Prozent“, schreibt die Statistikbehörde. Diese Veränderung sei vor allem auf einen deutlichen Rückgang der Reisekosten in Verbindung mit einem Rückgang der Gaspreise zurückzuführen.

Die jährliche Inflationsrate lag laut den Statistikern bei 1,0 Prozent – genauer gesagt bei 0,95 Prozent. Damit sinkt dieser Kennwert zum ersten Mal seit Anfang 2021 wieder unter die Ein-Prozent-Marke. Er liegt damit 0,3 Punkte unter der aus dem Vormonat.

Der Index kletterte nur ganz leicht von 1012,12 auf 1012,15 Punkte – und erreichte damit nicht den Schwellenwert. Ab einem Wert von 1013,46 wäre eine neue Indextranche ausgelöst worden, die die Gehälter in Luxemburg um 2,5 Prozent angehoben hätte. 

Prognosen sehen Tranche im ersten Quartal

Die Tranche wird aber kommen. Gleichzeitig mit seinem Inflationsbericht veröffentlichte Statec nämlich auch seine „Previsionen“ – also die längerfristige Vorausschau auf die Entwicklung der Inflation in Luxemburg. Demnach fällt – nach dem zentralen Szenario – im ersten Quartal 2025 die nächste Tranche. „Ein Quartal später als in der Augustprognose erwartet“, wie Statec schreibt. Grund sei der stärkere Preisrückgang in den vergangenen Monaten im Vergleich zu früheren Prognosen. Statec geht in diesem wahrscheinlicheren, mittleren Szenario davon aus, dass die Inflation 2024 insgesamt bei 2,1 Prozent liegt, 2025 bei 2,5 Prozent. 

Aber auch wenn das „hohe Szenario“ eintritt – also die Inflation doch schneller wächst – fällt laut Prognosen in diesem Jahr keine Tranche mehr. Für 2024 erwarten die Statistiker auch hier eine Inflationsrate von 2,1 Prozent, die nächste Tranche würde wie im mittleren Szenario im ersten Quartal 2025 fallen. Im kommenden Jahr könnte die Inflation in diesem Fall aber auf bis zu 3,8 Prozent klettern. Dann wäre laut Statec bereits im dritten Quartal eine weitere Tranche fällig. 

Tritt das „niedrige“ Szenario ein – es geht von einer weniger starken Entwicklung bei der Inflation aus – dann wird wie im mittleren nur eine Tranche fällig. Diese würde sich aber auf das zweite Quartal 2025 verschieben. Die Inflation läge in diesem bei 2,0 in diesem Jahr und würde im kommenden sogar sinken – auf 1,8 Prozent. 

Alles in allem können die Prognosen durchaus positiv stimmen: „In den vergangenen Monaten ging die Inflation schneller zurück als erwartet“, schreiben die Statistiker. Die wichtigsten internationalen Institutionen erwarteten, dass sich die Inflation in der Eurozone 2025 der Zwei-Prozent-Marke nähern wird. Oxford Economics, die auch an der Luxemburger Prognose mitarbeiten, gehen sogar von 1,5 Prozent aus. Die 2,5 Prozent in Luxemburg, die im mittleren Szenario für Luxemburg erwartet werden, gehen demnach vor allem auf die Aufhebung der hiesigen Preisbremsen zum Jahreswechsel zurück. Wohlgemerkt: „Die für 2025 geplante Umstrukturierung der Tarife für die Nutzung des Stromverteilungsnetzes ist jedoch nach wie vor ungewiss“ – das schreibt sogar Statec. Für 2024 korrigiert Statec seine Inflationsprognose dennoch auf 2,1 Prozent herunter. 

Stadtgas deutlich günstiger

Zum Rückgang im vergangenen Monat haben vor allem Erdölprodukte und Reisekosten gesorgt, schreibt Statec im Inflationsbericht. Erdölprodukte werden sogar den dritten Monat in Folge günstiger, schreibt Statec. Das ist vor allem auf einen Rückgang beim Preis für Stadtgas zurückzuführen – dieser sinkt um 11 Prozent. Autofahrer mussten an den Zapfsäulen dagegen etwas mehr als im September bezahlen. Diesel wurde 2,2 Prozent teurer, Benzin 1,8 Prozent. Heizöl kostete 3,3 Prozent mehr als im Vormonat. Im Vergleich zum Oktober des vergangenen Jahres sind die Preise für Erdölprodukte 13,9 Prozent kleiner.

Auch saisonale Veränderungen spielen in die Gesamtrechnung ein. Zum Beispiel der Preis für Pauschalreisen. „Tatsächlich zahlen Reisende für ihre Aufenthalte 11 Prozent weniger als einen Monat zuvor“, schreibt Statec. Die Preise für Flugtickets seien im Vergleich zum September um durchschnittlich 9,5 Prozent gefallen. Auch bei Kitas und „Maisons relais“ gehen die Preise zurück.

Anders bei den Lebensmittelpreisen. Die steigen im Vergleich zum September leicht um 0,7 Prozent. Vor allem frisches Obst (+5.5 Prozent), frisches Gemüse (+2.8 Prozent) und Geflügel (+1.5 Prozent) wurden teurer. Im Jahresvergleich waren die Lebensmittelpreise insgesamt um 1,4 Prozent teurer.