Das Jahr 2024 neigt sich dem Ende zu und in Luxemburg steht wieder ein sportlicher Höhepunkt an: Am 4. Dezember lädt der luxemburgische Sportjournalistenverband zu seiner traditionellen „Awards Night“ – der feierlichen Kür der besten Sportler des Jahres. Anders als 2023 könnten die amtierenden Titelträger ihre Auszeichnung diesmal verteidigen. Denn sowohl Sprinterin Patrizia van der Weken als auch Fußballer Leandro Barreiro haben es wieder in die Vorauswahl geschafft.
Vor allem van der Weken hat beste Chancen, erneut Sportlerin des Jahres zu werden. Die 24-Jährige hat eine beeindruckende Saison hingelegt. Im März sprintete sie bei der Hallen-WM in Glasgow über 60 Meter auf den siebten Platz – das beste WM-Ergebnis, das je ein Luxemburger in der Halle erzielt hat. Im Sommer sorgte sie bei der Freiluft-EM in Rom erneut für Furore, als sie mit 11,00 Sekunden im Halbfinale einen neuen Landesrekord über 100 Meter aufstellte und wenig später im Finale eine Medaille nur um eine Hundertstelsekunde verpasste. Zudem wurde sie bei den Olympischen Spielen in Paris 15. und feierte einen Sieg bei der prestigeträchtigen Diamond League.
Van der Wekens größte Konkurrentin bei der Wahl wird wohl Triathletin Jeanne Lehair sein. Die 28-Jährige war als große Hoffnung auf ein Spitzenergebnis bei den Olympischen Spielen an den Start gegangen. Ein Raddefekt raubte ihr diese Chance, doch mit ihrem fünften Platz bei der Weltmeisterschaft zeigte Lehair, zu welchen Leistungen sie fähig ist. Ebenfalls in der Vorauswahl zur Sportlerin des Jahres steht Ni Xia Lian, die im Sommer im Alter von 61 Jahren als älteste Tischtennisspielerin der Geschichte ein Match bei den Olympischen Spielen gewann. Die siebenfache Sportlerin des Jahres Christine Majerus steht derweil zum letzten Mal zur Wahl – sie hat ihre erfolgreiche Karriere inzwischen beendet. Mit Marta Estevez (Fußball), Anne Simon und Ehis Etute (beide Basketball) haben es zudem drei Mannschaftssportlerinnen in die Vorauswahl geschafft.
Bei den Herren könnte es für Titelverteidiger Barreiro schwieriger werden. Nach dem Klassenerhalt mit Mainz 05 in der Bundesliga wechselte der 24-Jährige im Sommer zum portugiesischen Topklub Benfica Lissabon, wo er sich allerdings noch nicht ganz etablieren konnte. Mit Tom Habscheid hat dafür erstmals ein Para-Sportler gute Chancen, Sportler des Jahres zu werden. Eigentlich hatte der 38-Jährige seine Karriere schon beendet, kehrte aber für die Paralympics 2024 zurück und brachte mit seiner Bronzemedaille in Paris die erste paralympische Medaille seit 40 Jahren nach Luxemburg. Einer der größten Konkurrenten bei der Wahl könnte Kugelstoßer Bob Bertemes sein, der wie Majerus seine Karriere beendet hat, aber in seiner letzten Saison noch zu den Besten seines Fachs gehörte. Zum Favoritenkreis hinzu kommen der Vorjahreszweite Victor Bettendorf, der es 2024 geschafft hat, auch ohne sein Toppferd Mr. Tac große Erfolge zu feiern, Radprofi Kevin Geniets, der den GP La Marseillaise sowie die nationale Straßenmeisterschaft gewann und Basketballer Ben Kovac, der letzte Saison in der Slowakei das Double gewann und nun in Frankreich bei Besançon beeindruckt.
Die Ehrenpreise
Bei den Trainern des Jahres bekommt Titelverteidiger Luc Holtz Konkurrenz von Arnaud Starck, dem Coach hinter den Erfolgen von Patrizia van der Weken. Ebenfalls nominiert sind Tommy Danielsson (Tischtennis) und Mariusz Dziurdzia. Dziurdzia coacht die Damen-Basketballnationalmannschaft, die sich dank ihrer jüngsten Erfolge erstmals für eine EM qualifizieren könnte und dafür ebenfalls als Mannschaft des Jahres nominiert ist. Neben den FLBB-Damen gehören auch die Rugby-Nationalmannschaft nach dem historischen Aufstieg in die zweite europäische Liga sowie der Titelverteidiger, die Fußball-Nationalmannschaft, zu den Favoriten.
Fest steht bereits, wer dieses Jahr einen Ehrenpreis erhalten wird. Radsportlerin Gwen Nothum und Triathlet David Lang werden mit dem „Prix du jeune espoir“ ausgezeichnet. Eike Schröder erhält den „Prix sport et handicap“, Paule Kremer den „Prix ultra sport“ und Val Langehegermann den „Prix d’honneur“.
Die Vorauswahl
Sportler des Jahres: Leandro Barreiro (Fußball), Bob Bertemes (Leichtathletik), Victor Bettendorf (Springreiten), Rémi Fabiani (Schwimmen), Flavio Giannotte (Fechten), Kevin Geniets (Radsport), Tom Habscheid (Para-Leichtahtletik), Alex Kirsch (Radsport), Pit Klein (Bogenschießen), Ben Kovac (Basketball), Luka Mladenovic (Tischtennis), Anthony Moris (Fußball), Grégoire Munster (Motorsport), Nicolas Wagner (Dressurreiten)
Sportlerin des Jahres: Sarah De Nutte (Tischtennis), Marta Estevez (Fußball), Ehis Etute (Basketball), Vera Hoffmann (Leichtathletik), Mariya Shkolna (Bogenschießen), Jeanne Lehair (Triathlon), Christine Majerus (Radsport), Charline Mathias (Leichtathletik), Céleste Mordenti (Kunstturnen), Ni Xia Lian (Tischtennis), Marie Schreiber (Radsport), Anne Simon (Basketball), Patrizia van der Weken (Leichtathletik), Jenny Warling (Karate)
Mannschaft des Jahres: Basketball-Nationalmannschaft (Damen), Fußball-Nationalmannschaft (Herren), HB Düdelingen (Damen), Tennis-Davis-Cup-Mannschaft, Rugby-Nationalmannschaft (Herren), Tischtennis-Doppel Ni Xia Lian/Luka Mladenovic, Bogenschießen-Doppel Mariya Shkolna/Gilles Seywert
Trainer des Jahres: Tommy Danielsson (Tischtennis), Mariusz Dziurdzia (Basketball), Luc Holtz (Fußball), Arnaud Starck (Leichtathletik)
Die Ehrenpreise
Prix du jeune espoir féminin et masculin: Gwen Nothum (Radsport) und David Lang (Triathlon)
Prix sport et handicap: Eike Schröder (Special Olympics)
Prix ultra sport: Paule Kremer (Schwimmen)
Prix d’honneur: Val Langehegermann (Radsport/Tischtennis)
Doppeltes Jubiläum
Das Jahr 2024 ist für den Luxemburger Sportjournalistenverband ein ganz besonderes. Denn es gibt gleich zwei große Geburtstage zu feiern. Zum einen das 95-jährige Bestehen, zum anderen das Jubiläum der Awards. Am 4. Dezember werden die Auszeichnungen für die besten Sportler des Jahres bereits zum 70. Mal verliehen – diesmal allerdings an einem Mittwoch und nicht wie üblich an einem Donnerstag.
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