Freitag7. November 2025

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FußballValentin Fuss: „Im Fußball dauert eine Saison eine Ewigkeit“

Fußball / Valentin Fuss: „Im Fußball dauert eine Saison eine Ewigkeit“
Valentin Fuss (l.) ist ein Unterschiedsspieler Foot: Editpress/Mélanie Maps

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In der vergangenen Saison gelang der UT Petingen ein wahrer Glücksgriff, mit Valentin Fuss konnte man einen Unterschiedsspieler verpflichten. Auch in der aktuellen Spielzeit steht und fällt Petingen mit dem 24-jährigen Franzosen.

Yannick Kakoko zählt zu den Trainern, die ein Auge für die richtigen Spieler haben. Der ehemalige Petinger Coach hatte maßgeblichen Anteil, dass Valentin Fuss den Weg zur UTP fand. Nach kurzen Startschwierigkeiten entwickelte sich Fuss, der acht Jahre lang beim Racing Straßburg ausgebildet wurde, zum Glücksgriff. Bis auf eine Verletzungspause trug der junge Franzose (geboren am 23. Juli 2000) sein Scherflein zum Aufschwung bei. Erst als es in den letzten sieben Partien (nur zwei Siege und zwei Fuss-Tore) nicht mehr so gut lief, verpasste Petingen einen internationalen Platz.

Wichtig für den Spieler selbst ist, dass er in der Mannschaft angekommen ist: „Ich habe die richtige Wahl getroffen. Ich fühle mich sehr wohl hier, meine Mitspieler und die Leute drumherum sind meine Familie.“ Der Schiltigheimer wohnt in Petingen und sein Leben dreht sich ausschließlich um den Fußball. Falls die Zeit es erlaubt, widmet er sich seinen Leidenschaften Angeln und Motorradfahren.

Quasi parallel verläuft die aktuelle Saison mit dem neuen Trainer Filipe Ribeiro, mit einem gelungenem Start (mit der Ausnahme der Auftaktniederlage in Hesperingen) und vier Toren von Fuss: „Ja, wir hatten uns gut auf die Spielzeit vorbereitet und es lief wie erhofft, wir hatten uns gut auf die Gegner eingestimmt.“ In den letzten fünf Partien hatte Petingen allerdings Ladehemmungen und der rechte Mittelfeldmann traf nur einmal ins Tor. Die Folge war nur ein Sieg. Bezeichnend war das 0:0 am Sonntag bei der kriselnden Fola, mit der Auswechslung von Valentin Fuss zur Pause: „Es war eine taktische Maßnahme, der Trainer wollte neue Impulse geben.“ Unstimmigkeiten in der Mannschaft erkennt der Routinier deshalb nicht: „Das Problem sind vielmehr die Gegner, die uns mittlerweile einen massiven defensiven Block entgegenstellen. Wir tun uns schwer, in den Strafraum zu finden und wenn, lassen wir die Chancen liegen. Wir müssen einfach unseren Weg weitergehen und uns auf unsere Spielweise konzentrieren.“

Zukunftsvisionen

Auch mit seinem neuen Trainer kommt Valentin Fuss ganz gut zurecht: „Es sind zwei unterschiedliche Typen. Coach Kakoko hat mich nach Petingen geholt und ich werde ihm ewig dankbar sein. Coach Ribeiro hat ein anderes System, er legt viel Wert auf Taktik und gibt klare Anweisungen. Er ist sehr engagiert, arbeitet viel mit mir, bringt mir viel bei und arbeitet viel an meinem Selbstvertrauen.“ Wie es jetzt in Petingen weitergeht und welche Ziele der Verein hat, ist für Fuss nicht von Belang. „Im Fußball dauert eine Saison eine Ewigkeit. Wenn wir eine Zukunft wollen, müssen wir uns mit der Gegenwart beschäftigen.“ Der 24-Jährige will deshalb nur von Spiel zu Spiel schauen, mit dem Blick auf die Partie am Samstag gegen Düdelingen, wo für Fuss nach zwei Niederlagen in der Vorsaison, ohne eigenes Tor, noch eine Revanche offen steht.

Auch wenn für Valentin Fuss Zukunftspläne hinsichtlich Platzierungen und Ergebnissen ein Fremdwort sind, so hegt er doch einen Traum: eine Rückkehr zu seiner alten Liebe Racing Straßburg: „Ich würde gerne noch einmal im Stade de la Meinau auflaufen, ich habe das Trikot lange Jahre getragen. Ich bin ein Elsässer durch und durch und ich bin stolz auf meine Wurzeln.“ Fast utopisch, aber fest im Geist verankert ist für den blonden Spieler eine ganz besondere Geschichte, für die französische Nationalmannschaft zu spielen: „Ich hatte bereits die Ehre und konnte mehrere Jugendmannschaften durchlaufen. Ich durfte also einmal nach diesem Niveau greifen. Und wenn man Träume hat, dann soll man sich Möglichkeiten schaffen, diese zu erreichen, bevor es zu spät ist und man es bedauert.“

Ein anderer Eifer gehörte dem Futsal: „Seit ich Fußball spiele, hat es mich immer wieder in die Halle gezogen.“ Was zunächst ein Spaß war, entwickelte sich für drei Jahre zum großen Erfolg. Mit Straßburg gelangen als einzige „Nicht-Profi-Mannschaft“, viele Siege gegen große Gegner wie Barcelona, Dortmund oder München. Bis hin zum Weg in die Nationalauswahl. Seinen Nutzen konnte Fuss auch aus diesem Abstecher ziehen, geschärft wurden über diesen Weg u.a. Technik, schnelle Entscheidungen, sich auf kleinstem Raum zu bewegen und die Schnelligkeit. Alles Attribute, die Valentin Fuss und der UT Petingen zugutekommen, um Mannschaft und Spieler wieder auf die Siegerstraße zurückzuführen. Denn: „Meine wahre Liebe liegt auf dem Fußballplatz.“