Mittwoch29. Oktober 2025

Demaart De Maart

WM-QualifikationLuxemburgs Handball-Frauen peilen langersehnten Sieg an

WM-Qualifikation / Luxemburgs Handball-Frauen peilen langersehnten Sieg an
Joy Wirtz ist nach ihrer Babypause jetzt auch zurück bei der Nationalmannschaft Foto: Editpress/Fernand Konnen

Jetzt weiterlesen!

Für 0,99 € können Sie diesen Artikel erwerben:

Oder schließen Sie ein Abo ab:

ZU DEN ABOS

Sie sind bereits Kunde?

Die luxemburgische Frauen-Handballnationalmannschaft tritt am Wochenende auswärts im italienischen Chieti in der ersten Phase der Qualifikation zur WM 2025 gegen Italien und Bulgarien an. Nach mehr als fünf sieglosen Jahren wollen die „Roten Löwinnen“ endlich den Bann brechen und wieder ein Spiel gewinnen.

Der letzte Sieg der Handball-Nationalmannschaft der Frauen liegt am Samstag genau 1.975 Tage zurück. Am 31. Mai 2019 gewann die FLH-Auswahl in der EM-Qualifikation gegen Finnland gleich ihr erstes offizielles Spiel überhaupt. Seitdem haben die „Roten Löwinnen“ an vier weiteren Qualifikationen teilgenommen und viele Testspiele absolviert, jedoch jede Partie verloren. Das soll sich am Samstag ändern. „Es wäre jetzt ein guter Zeitpunkt gekommen, um endlich wieder ein Spiel zu gewinnen“, sagt FLH-Kapitänin Tina Welter vor der ersten Phase der Qualifikation zur WM 2025. „Ich habe nach unseren Spielen immer gesagt, dass wir uns weiterentwickeln und besser werden. Aber wenn man verliert, ist das schwer zu vermitteln“, so die 31-Jährige. „Ich spiele auch keine zehn Jahre Handball mehr. Es kommen jetzt immer mehr junge Spielerinnen und man will in meinem Fall, als eine der ältesten, nochmal zeigen, dass wir auch gewinnen können.“

Durch die Niederlagenserie sei jedoch auch der Druck größer geworden. „Weil wir viele Spiele verloren haben, gab es immer viele Diskussionen“, sagt Joy Wirtz. „Wir haben immer dafür gekämpft, dass die Nationalmannschaft trotzdem bleibt. Wir selbst haben es nicht so eng gesehen, wenn wir verloren haben. Wir haben die Erfahrung immer mitgenommen und versucht, daraus zu lernen. Aber irgendwann müssen wir auch zeigen, was wir können.“ Jetzt wäre der richtige Zeitpunkt dafür gekommen. 

Am Samstag trifft Luxemburg auf Bulgarien, einen Tag später auf Italien. Vor allem im ersten Spiel rechnen sich die „Roten Löwinnen“ Chancen aus. „Bulgarien ist auf einem ähnlichen Niveau wie wir. Jeder muss deshalb seine Bestform abrufen“, sagt Welter. „Weil wir wissen, dass wir eine Chance haben, ist der Druck gegen Bulgarien natürlich groß.“

Nur der Sieger kommt weiter

Die erste Phase der WM-Qualifikation wird im italienischen Chieti in Turnierform ausgetragen, nur der Sieger der Dreiergruppe wird sich für die zweite Runde qualifizieren. „Wir sind Sportler und werden natürlich versuchen, zu gewinnen“, sagt Nationaltrainer Michel Scheuren, der allerdings Italien als großen Favoriten der Gruppe sieht. Über Bulgarien sagt er: „Ich glaube, dass wir spielerisch besser sind als sie. Aber sie sind physisch stärker.“ Dem soll mit schnellem und modernem Handball entgegengewirkt werden.

Dafür hat Scheuren einen 18-köpfigen Kader nominiert. Im Vergleich zu den Testspielen gegen Belgien Ende September gibt es einige Veränderungen. Im linken Rückraum hat sich der Nationaltrainer für Joy Wirtz entschieden, die nach Babypause ihr Comeback im Trikot der „Roten Löwinnen“ geben wird. Nicht dabei ist dagegen die 17-jährige Laura Ciufoli. „Sie ist ein großes Talent, aber wir müssen noch daran arbeiten, sie auf das richtige Level zu bekommen“, sagt Scheuren. Außerdem kehrt Kim Wirtz in den Kader zurück. Erstmals für ein Pflichtspiel nominiert sind Lara Steffen und Ajla Skenderovic. Passen müssen Alissa Massaro, Moira Avallone (beide schulische Gründe) und Valérie Gomes (Schulterverletzung).

Scheuren ist zuversichtlich, in seinem Kader die richtige Mischung aus jung und erfahren gefunden zu haben, um den nächsten Schritt zu machen – das soll sich diesmal endlich auch im Ergebnis widerspiegeln.

Kader

Tor: Laure Flener (HSG Hunsrück/D), Ines Lopa (SMS Zaglebie Lubin/POL), Maëwa Huberty (HB Käerjeng)
Feldspielerinnen: Svenia Gambini, Dea Dautaj, Sharon Dickes, Joy Wirtz, Lara Steffen, Laura Willems, Kim Wirtz (alle HB Düdelingen), Tina Welter, Jenny Zuk (beide HB Käerjeng), Lola Scheuren, Tania Soberano, Rijalda Cilovic, Lily Melchior, Ajla Skenderovic (alle Red Boys), Sophie Elcheroth (CHEV Diekirch)

Programm

WM-Qualifikation, Phase 1, Gruppe 4:
Am Freitag:

18.00: Bulgarien – Italien
Am Samstag:
18.00: Luxemburg – Bulgarien
Am Sonntag: 
18.30: Italien – Luxemburg

(alle Spiele finden im italienischen Chieti statt und werden live im HandballTV der FLH und auf apartTV übertragen)