Der Mensch hat in der Vergangenheit den natürlichen Zustand vieler Gewässer verändert, um sie für seine Zwecke nutzen zu können, schreibt das Portal „emwelt.lu“ auf seiner Website. Befestigte Ufer und der Bau von Hindernissen hätten die Morphologie der Flüsse und Bäche verändert. Dies wiederum habe sie anfälliger gegenüber den Herausforderungen des Klimawandels gemacht, die auch in Luxemburg zunehmend spürbar werden. Die Gewässer Luxemburgs seien einer Vielzahl von Belastungen ausgesetzt – zum Beispiel Starkregen und Überschwemmungen.
Tatsächlich kommt es im Großherzogtum immer häufiger zu extremen Wetterereignissen. So zum Beispiel im Juli 2021: Damals ereignete sich die größte Naturkatastrophe der Luxemburger Geschichte. Hochwasser sowie Überflutungen nach pausenlosem Starkregen führten dazu, dass auf nationaler Ebene der Katastrophenfall ausgerufen wurde. In diesem Zusammenhang wollen André Bauler und Carole Hartmann (beide DP) in einer parlamentarischen Anfrage an Umweltminister Serge Wilmes (CSV) wissen, wie die Zukunftspläne im Bereich Rückhaltemöglichkeiten – das heißt Maßnahmen zum Zurückhalten von (Hoch)Wasser – für Luxemburg aussehen.
Renaturierung soll Gewässer wiederherstellen
„Der beste Weg, um neue Retentionsmöglichkeiten zu schaffen, sind Renaturierungsprojekte, durch die gleichzeitig eine ökologische Verbesserung der Gewässer erreicht wird und neuer Retentionsraum im Falle von Hochwasser entsteht“, schreibt Wilmes in seiner Antwort. Genauso wichtig sei es, bestehende Retentionsräume zu erhalten. „Mit der Renaturierung unserer Fließgewässer, das heißt der Verbesserung ihres strukturellen Zustandes, stellen wir die verloren gegangenen Funktionen intakter Flüsse und Bäche wieder her“, bestätigt „emwelt.lu“ in einer Broschüre über die Vorteile von naturnahen Fließgewässern für Mensch und Umwelt.
In Steinsel sei laut Wilmes zum Beispiel auf einer Distanz von 1.100 Metern eine Renaturierung entlang der Alzette geplant. Die Umsetzung des Projekts habe bereits begonnen: In einer ersten Phase sollen rund 400 Meter renaturiert werden. Weitere Arbeiten seien an der Alzette zwischen Luxemburg und Mersch vorgesehen – in diesem Zusammenhang würden aktuell Studien durchgeführt.
Für das Ende des Jahres seien zudem Studien an der Alzette und der Sauer in der „Nordstad“ geplant, die eine Renaturierung der Wasserläufe sowie eine Reduktion des Hochwasserrisikos zum Ziel haben. Zudem stehe das Amt in regelmäßigem Kontakt mit betroffenen Gemeinden, darunter Bettemburg, Luxemburg, Walferdingen, Lintgen, Mersch und die Gemeinden der „Nordstad“.
Der Hochwasserrisikomanagementplan werde gemäß Vorschriften alle sechs Jahre überarbeitet und der Europäischen Kommission gemeldet. Der aktuelle Plan stamme aus dem Jahr 2021 und werde demnach 2027 aktualisiert.
De Maart
Bravo. Und noch mehr bauen.Häuser,Straßen und Kanalrohre,so dass Regenwasser in Rekordzeit in Bächen landet. In Steinheim gibt es ein gutes Beispiel für Renaturierung gegen HW. Beim letzten großen Hochwasser vor einigen Jahren war das Becken in 60 Sekunden voll. Aber immer noch besser als Flüsse zu kanalisieren. Das mögen sie überhaupt nicht.