Die Erinnerungen sind immer noch hellwach. „So etwas erlebt man nicht alle Tage“, blickt Ben Brittner auf das Auswärtsspiel im European Cup gegen Partizan Belgrad vor drei Jahren zurück. Damals spielten die Roeserbanner vor 1.500 Zuschauern. „Das kennt man in unserer Liga nicht. Es wurde Pyrotechnik gezündet und die Fans und Ultras haben richtig Lärm gemacht“, erzählt Brittner „Ich freue mich sehr, jetzt wieder vor dieser Kulisse spielen zu dürfen.“ Nervös ist der 24-Jährige deshalb nicht. „Die Atmosphäre müssen wir ausblenden“, sagt er. „Sobald der Anpfiff ertönt, konzentrieren wir uns nur auf das Spiel. Auch damals haben wir das alles erst so richtig realisiert, als wir uns im Nachhinein das Videomaterial angeschaut haben.“
Vor drei Jahren verlor Berchem das Auswärtsspiel mit 22:33. „Sie spielten einen Handball, den wir so nicht gewohnt sind. Es ist ein immens physisches Team gewesen. Wir hatten dazu Pech im Abschluss. Als wir das zu Hause in den Griff bekamen, sah es dann anders aus“, erinnert sich Brittner. Das Heimspiel eine Woche später gewann der HCB mit 31:30.
Noch stärker geworden
Auch diesmal stellen sich die Berchemer auf eine große Herausforderung ein. Der Gegner ist physisch stark, spielt aber dennoch sehr schnellen Handball. „Wir müssen noch aggressiver und noch härter verteidigen, um dem entgegenzuwirken“, sagt der Linksaußen, der davon ausgeht, dass Partizan im Vergleich zu vor drei Jahren stärker geworden ist. Von der damaligen Mannschaft sind heute nur noch drei Spieler übriggeblieben, alle anderen wurden ausgetauscht. „Es sind Vollprofis, davon einige Nationalspieler. Das Team ist qualitativ noch besser geworden.“
Aber auch Berchem ist mittlerweile stärker geworden. Die aktuelle Generation des HCB, die in der vergangenen Saison den Meistertitel holte, war vor drei Jahren noch jünger und unerfahrener. „Wir haben uns spielerisch und auch mental weiterentwickelt. Sie sind stärker geworden, aber auch wir müssen uns nicht verstecken“, sagt Brittner.
Mit einem deutlichen Sieg gegen Pokalsieger Esch haben sich die Roeserbanner am vergangenen Wochenende auf den Europapokal eingestimmt. Das Hinspiel in Serbien am Samstag (18.00 Uhr) gehen sie jetzt ohne Druck an. „Wir haben mit Partizan eines der stärksten Teams im ganzen Wettbewerb erwischt. Besonders auswärts wird es ganz, ganz schwer. Es erwartet niemand, dass wir dort gewinnen. Aber wir wollen versuchen, das Ergebnis so zu halten, dass wir im Rückspiel zu Hause noch eine Chance auf das Weiterkommen haben.“

Der Kader
Tor: Scott Meyers, Gregrorz Czapiewski
Feldspieler: Lé Biel, Ben Brittner, Charel Brittner, Slobodan Ervacanin, Raphael Guden, Noah Hippert, Yann Hoffmann, Ben Majerus, Michel Moyen, Leroy Pereira, Daniel Scheid, Jean-Christophe Schmale, Oskar Wener, Ben Weyer
Das Programm
EHF European Cup, 2. Runde:
Hinspiele, am Samstag:
18.00: RK Partizan – Berchem (in Belgrad/SRB)
19.00: Esch – HC Motor (in Esch)
Rückspiele, am 26. Oktober:
18.30: Berchem – RK Partizan (in Crauthem)
Am 27. Oktober:
18.00: HC Motor – Esch (in Michalovce/SVK)
De Maart

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