Samstag8. November 2025

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Nations LeagueVAR im Magen, drei Punkte im Kopf – Luxemburger Fußballer reisen nach Ungarn

Nations League / VAR im Magen, drei Punkte im Kopf – Luxemburger Fußballer reisen nach Ungarn
Danel Sinani und Luxemburg erkämpften einen Punkt in Bulgarien Foto: Ben Majerus / sportspress.lu

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Luxemburg hat am Samstagabend in Bulgarien seinen ersten Punkt in der Nations League geholt. Das 0:0 wurde begleitet von einer weiteren VAR-Entscheidung, die Luxemburg benachteiligte. Bereits am Sonntag reiste die Mannschaft nach Ungarn, wo am Dienstag das Duell gegen Belarus stattfinden wird. Dort will die FLF-Auswahl den letzten Gruppenplatz verlassen.

Nationaltrainer Luc Holtz fühlte sich nach dem 0:0 gegen Bulgarien betrogen und reiste mit Magenschmerzen nach Ungarn. Wieder einmal kam Luxemburg bei einer VAR-Entscheidung schlecht weg. Die Mannschaft aus Südosteuropa hätte 87 Minuten in Unterzahl agieren müssen. Stürmer Aleksandar Kolev hatte in der 3. Minute eine klare Tätlichkeit an Seid Korac begangen. Warum die VAR-Männer nicht darauf reagierten, bleibt ihr Geheimnis. „Ich muss meine Worte wiegen, aber ich fühle mich verarscht“, war die klare Aussage von Holtz nach Spielende.

Es ist nicht das erste Mal, dass der VAR bei Luxemburg-Spielen nicht einschreitet. Beim wichtigen Play-off-Spiel gegen Georgien im März hätte der Gegner ebenfalls in der ersten Halbzeit die Rote Karte sehen müssen. Auch damals wurde die Szene nicht vom Referee überprüft, weil er von seinen VAR-Männern nicht an den Bildschirm gerufen wurde.

Rein sportlich hatte der Nationaltrainer nichts zu beanstanden: „Die Leistung war von der ersten bis zur letzten Minute gut. Wir waren aggressiv und solidarisch.“

Luxemburg präsentierte sich gegen Bulgarien deutlich besser als in den ersten beiden Nations-League-Duellen gegen Nordirland und Belarus. Vor allem der Rhythmus machte diesmal den Unterschied. Die 90 Minuten in Plowdiw waren ein einziger Kampf. Chancen waren auf beiden Seiten Mangelware. Dafür gab es zwölf Gelbe Karten und jede Menge Zweikämpfe.

Holtz setzte auf ein 3-5-2-System, das an diesem Abend seinen Zweck erfüllte. Jeder arbeitete für jeden und das Pressing und Gegenpressing gab dem Gegner fast nie Luft zum Atmen. „Ich habe das System geändert, weil wir im September defensiv nicht gut standen, aber auch, um einigen Spielern mehr Möglichkeiten zu geben, sich zu entfalten“, so Holtz.

Auf dem sehr schlechten Rasen war spielerisch nicht viel drin. Curci (15.) und Carlson (60.) hatten die besten Chancen für Luxemburg. Bulgarien hatte genauso viele Gelegenheiten.

Der hart erkämpfte Punkt auf fremdem Platz gibt Luxemburg am Dienstag gegen Belarus die Möglichkeit, die rote Laterne in der Gruppe 3 abzugeben. Der erste Zähler ist aber auch ein positives Zeichen nach den enttäuschenden Ergebnissen im September.

Die FLF-Auswahl trat die Reise nach Zalaegerszeg bereits am Sonntagmittag an. Einer war nicht an Bord. Maxime Chanot hatte sich am Knie verletzt und flog bereits vor der Partie gegen Bulgarien zurück in seine Wahlheimat Los Angeles. Ein Umstand, der nicht bei allen Teamkollegen gut ankam. „Auch ich hätte lieber gehabt, wenn er geblieben wäre, aber es ist die Entscheidung des Spielers“, sagte Holtz. Mit im Flugzeug waren Florian Bohnert und Christopher Martins, die gegen Belarus eine Gelbsperre absitzen müssen. Mica Pinto hat derzeit Schmerzen im Knie und wurde auch deshalb gegen Bulgarien bereits in der 61. Minute ausgewechselt. Tomas Moreira erhält am Montag seinen luxemburgischen Pass und wird am Dienstag erstmals offiziell Teil des FLF-Aufgebots sein.

Ein großes Fragezeichen steht weiterhin hinter Gerson Rodrigues. Was kann er der Mannschaft bringen? Form und Rhythmus stimmen beim Luxemburger Rekordtorschützen definitiv nicht. Gegen Bulgarien wurde er erst in der Halbzeitpause eingewechselt und konnte nicht überzeugen. „Damit er in der Lage sein kann, seinen Teil beizutragen, kann er nicht innerhalb von 72 Stunden zwei Spiele über 90 Minuten bestreiten. Das lässt sein Zustand aktuell nicht zu“, so die Erklärung von Holtz.

Die FLF-Auswahl hatte am Sonntag ihr erstes Training auf ungarischem Boden. Vor dem Belarus-Spiel steht die Erholung im Mittelpunkt. Das Ziel ist klar: „Wir wollen am Dienstag den letzten Platz in der Gruppe verlassen“, sagte Holtz.

Der Spielverlauf

3. Minute: Kolev begeht im Duell mit Korac eine klare Tätlichkeit. Die VAR-Referees sehen sich die Szene an, entscheiden jedoch, nicht einzugreifen. Eine klare Rote Karte.
14.: Der Platz wird Luxemburg erstmals zum Verhängis. Moris spielt Carlson an, der Rückpass des Verteidigers landet in den Füßen von Krastev, doch Korac stoppt den Ball wenige Meter vor der Torlinie.
15.: Erste Chance für die FLF-Auswahl. Curci setzt sich mit Geschick und Schnelligkeit durch und ist frei vor Torwart Mitov. Der Stürmer kommt jedoch in Rückenlage und kann den Ball nicht im Tor unterbringen.
27.: Hohes Bein von Christopher Martins. Er sieht Gelb und ist gegen Belarus gesperrt.
60.: Sinanis perfekter Freistoß landet auf dem Kopf von Carlson, der jedoch über das Tor zielt.
69.: Despodov prüft Moris mit einem Freistoß und M. Minchev kommt aus kurzer Distanz frei zum Schuss, trifft jedoch den Ball nicht richtig.
90.: Moris muss einen langen Ball über die Latte lenken.

Statistik

Bulgarien: Mitov – V. Popov, Atanasov, Petkov, Nürenberger – Kostadinov (83. Chochev), Kirilov (63. Dimitrov), Antov (63. M. Minchev) – Despodov, Kolev (76. G. Minchev), F. Krastev
Luxemburg: 
Moris – Jans, Korac, Carlson (90. M. Martins) – Bohnert, Barreiro, C. Martins, Olesen, Pinto (61. D’Anzico) – Curci (46. Rodrigues), Sinani
Schiedsrichter: 
Smajc – Gabrovec, Cerne (alle Slowenien)
Gelbe Karten: 
Kolev, Antov, Atanasov, Petkov, Nürenberger, Kostadinov – Curci, C. Martins, Carlson, Bohnert, Rodrigues, Rousset (Co-Trainer)
Beste Spieler: 
Despodov, Kostadinov – Korac, Carlson
Zuschauer: 
18.000 (ausverkauft)