Freitag7. November 2025

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TierfreundeFehlende oder falsch registrierte Chips sind ein Problem für Haustiere in Luxemburg

Tierfreunde / Fehlende oder falsch registrierte Chips sind ein Problem für Haustiere in Luxemburg
In Luxemburg ist es Pflicht, Hunde und Katzen mit einem Mikrochip auszustatten Foto: Carole Theisen

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In Luxemburg ist es Pflicht, dass Hunde und Katzen mit einem Mikrochip ausgestattet werden, um sie eindeutig identifizieren zu können. Doch obwohl dies eine sehr sinnvolle Regelung ist, gibt es immer wieder Probleme, die für Tierhalter und vor allem für die Tiere schwerwiegende Konsequenzen haben können.

In Luxemburg gibt es klare Regeln: Hunde müssen seit vielen Jahren mit einem Mikrochip versehen sein, und seit 2018 gilt dies auch für Katzen. Auf den ersten Blick scheint das eine effiziente Lösung zu sein, um entlaufene Tiere ihren Besitzern schnell wiederzubringen. Doch die Realität sieht anders aus. „Oftmals hat ein Tier keinen Chip, was bedeutet, dass es als streunend betrachtet werden kann“, sagt Tierärztin Justine Aernout. „Oder der Chip ist nicht registriert. Das bedeutet, wenn wir ein gefundenes Tier bekommen, können wir den Besitzer nicht ausfindig machen und kontaktieren.“

Dabei kann der Registrierungsprozess ganz einfach vom Tierarzt über eine digitale Plattform durchgeführt werden. Falls der Chip nicht registriert wird, droht dem Tierhalter eine Geldstrafe von bis zu 250 Euro.  

Missverständnisse bei Tierhaltern

Ein weiteres Problem ist, wenn der Chip zwar registriert, aber die Daten des Besitzers nicht aktuell sind. „Es kommt oft vor, wenn wir ein Tier finden und den Chip scannen, dass der Eintrag veraltet ist“, erklärt Aernout. Wenn die Telefonnummer nicht mehr stimmt oder der Besitzer umgezogen ist und die Daten nicht aktualisiert wurden, verzögert sich der Prozess enorm. In der Zwischenzeit wartet das Tier in einer Tierklinik oder im Tierheim, obwohl es theoretisch sofort hätte nach Hause gebracht werden können.

 Foto: Carole Theisen

Besonders problematisch wird es, wenn Tiere im Ausland registriert sind. „Wenn der Chip eines Tieres im Ausland registriert ist, haben wir als luxemburgische Tierärzte keinen direkten Zugriff auf diese Datenbanken“, sagt Aernout. „Im besten Fall ist das Tier in Luxemburg korrekt registriert. In Luxemburg nutzen wir IDChips in Brüssel, eine europäische Datenbank, die von Tierärzten in verschiedenen Ländern genutzt wird. Wenn die Daten stimmen, können wir oder im Falle einer ausländischen Registrierung die Firma den Besitzer direkt kontaktieren.“

Eines der größten Missverständnisse bei Tierhaltern ist, dass das Chippen allein ausreicht. „Viele Leute denken, dass das Chippen automatisch die Registrierung beinhaltet, aber das ist nicht der Fall“, erklärt Aernout. „Wir stellen immer sicher, dass der Chip beim ersten Besuch eines neuen Tieres gescannt wird. Wenn wir feststellen, dass der Chip nicht registriert ist, empfehlen wir dem Besitzer dringend, dies nachzuholen“, betont sie.

 Foto: Carole Theisen

Was passiert also, wenn ein Tier ohne registrierten Chip gefunden wird? „Wir posten oft auf Facebook, zum Beispiel: ,Schwarze Katze gefunden, kastriert, unkastriert …‘, in der Hoffnung, dass sich der Besitzer meldet“, berichtet Aernout. „Dank sozialer Netzwerke finden wir die Besitzer oft nach einigen Tagen, aber das Tier hätte viel schneller nach Hause gebracht werden können.“ Die sozialen Medien spielen also eine entscheidende Rolle, doch dies ist nicht immer der ideale Weg. „Es wäre viel einfacher, wenn wir den Besitzer direkt kontaktieren könnten“, sagt sie.

Tierhalter in Luxemburg sollten sich also bewusst sein, dass das Chippen allein nicht ausreicht. „Es ist wichtig, regelmäßig zu überprüfen, ob die Daten in der Datenbank aktuell sind“, rät Aernout. „Wenn Sie umziehen oder Ihre Telefonnummer ändern, sollten Sie sofort die Daten Ihres Haustiers aktualisieren.“ Auch der regelmäßige Besuch beim Tierarzt kann dabei helfen, die Registrierung zu überprüfen. Justine Aernout betont: „Es dauert nur ein paar Minuten, den Chip zu scannen und zu prüfen, ob alles in Ordnung ist.“

 Foto: Carole Theisen

Alles aktuell?

Besitzer können die zwölfstellige Chipnummer ihres Tieres ganz einfach in dessen Pass nachschauen, diese in die europäische Datenbank IDChips eingeben und überprüfen, ob Informationen erscheinen und ob diese noch aktuell sind. Und noch eine Anekdote am Rande: Die Autorin hat bei der Recherche für diesen Artikel herausgefunden, dass die Daten ihres eigenen Katers eine veraltete E-Mail-Adresse beinhalteten. Es lohnt sich also, einmal nachzusehen!