Samstag8. November 2025

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Bulgarien gegen LuxemburgEine Frage der Mentalität

Bulgarien gegen Luxemburg / Eine Frage der Mentalität
Das Abschlusstraining in Plowdiw Foto: Ben Majerus / sportspress.lu

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Nach den beiden Niederlagen im September steht Luxemburg in der Nations League mit dem Rücken zur Wand. Gegen Bulgarien (Samstag, 18.00 Uhr, in Plowdiw) wollen die „Roten Löwen“ ein ganz anderes Gesicht zeigen.

15-mal trat Luxemburg seit 1969 bereits gegen Bulgarien an. Aber nie stand die FLF-Auswahl in diesen Duellen unter Druck, Punkte holen zu müssen. Schuld an diesen Voraussetzungen sind die September-Termine. Die Mannschaft von Trainer Luc Holtz unterlag Nordirland (0:2) und Weißrussland (0:1) und steht nach zwei Spieltagen mit null Punkten auf dem letzten Platz der Gruppe 3.

Eine Reaktion soll am Samstag in Plowdiw folgen. Darauf wurde in den vergangenen Tagen hingearbeitet. Holtz hat ein gutes Gefühl vor dem Duell gegen Bulgarien: „Die Mannschaft hat sich in der Trainingswoche sehr gut präsentiert. Wir haben viele individuelle und kollektive Gespräche geführt und ich spüre, dass sich etwas verändert hat. Den Spielern ist bewusst geworden, dass die Leistungen aus dem September nicht reichen, um Punkte zu holen. Dass jeder die richtige Analyse dieser Spiele gemacht hat, ist für mich ein sehr gutes Zeichen.“

Holtz kann fast aus dem Vollen schöpfen. Sogar Christopher Martins (Spartak Moskau/RUS) darf gegen Bulgarien auflaufen. Bei der FLF ging man kürzlich noch davon aus, dass der Mittelfeldmotor gelbgesperrt passen müsse. Doch ein Check bei der UEFA hat ergeben, dass „Kiki“ erst eine Gelbe Karte auf dem Konto stehen hat. Wieder im Kader steht bekanntlich Gerson Rodrigues – der zuletzt für ein Spiel suspendiert worden war. Verletzt nicht dabei sind die beiden Offensivspieler Yvandro Borges (Borussia Mönchengladbach/D) und Vincent Thill (FK Sabah/AZE).

Die Personalie Rodrigues war auch in Plowdiw ein Thema. Dem Nationaltrainer gefiel, was er in den vergangenen Tagen von seinem Schützling sah, den er nach einer Suspendierung zurück ins Team holte. „Er ist noch nicht auf dem Niveau wie vor zwei Jahren, aber er ist besser drauf als im September. Ich kann ihm nichts vorwerfen. Ich glaube, dass er sich auf dem richtigen Weg befindet.“

Der Platz in Plowdiw ist in einem schlechten Zustand, das wurde am Freitag beim Abschlusstraining noch einmal bestätigt. Holtz kündigte bereits vor einer Woche bei der Kaderpräsentation an, dass er auch wegen des holprigen Untergrunds eine körperlich starke Mannschaft aufs Feld schicken will. „Gegen Bulgarien geht es darum, die richtige Mentalität auf den Platz zu bringen. Nordirland hatte in Plowdiw sehr große Probleme, sich Chancen zu erarbeiten. Die Einstellung der Bulgaren war einwandfrei und darauf müssen wir gefasst sein. Ohne 100 Prozent zu investieren, können wir in diesem Spiel nicht bestehen.“

Bei Gegner Bulgarien sieht die Ausgangslage anders als bei Luxemburg aus. In den ersten beiden Spielen wurden vier Punkte geholt und jetzt schielt man in Richtung Gruppensieg. Damit dieses Ziel erreicht werden kann, muss jedoch ein Sieg gegen Luxemburg her.

Bulgarien hat nicht mehr die großen Stars wie früher. Die Zeiten von Berbatov, Stoitchkov oder Letchkov sind vorbei. Die neue Generation muss durchs Kollektiv überzeugen. Nach einer verkorksten EM-Quali (vier Punkte) im vergangenen Jahr scheint derzeit dieser Plan aufzugehen. Unter dem neuen Trainer Ilian Iliev gab es in acht Spielen noch keine Niederlage. Gegen die FLF-Auswahl wird jedoch ein wichtiges Puzzleteil fehlen. Mittelfeldstratege Ilian Gruev (Leeds United/ENG) verletzte sich vergangenes Wochenende am Meniskus und musste operiert werden.

Bulgariens Trainer Iliev brachte es am Freitag bei der Pressekonferenz auf den Punkt: „Wenn wir morgen Luxemburg schlagen, sind sie mit Sicherheit aus dem Rennen, weil sie sieben Punkte hinter uns liegen werden. Wir wollen weiterhin an der Spitze der Gruppe bleiben, aber dafür müssen wir hart arbeiten und den Gegner respektieren.“

Auch Holtz ist sich der Ausgangslage bewusst: „Wenn wir drei Punkte holen wollen, müssen wir ein ganz anderes Gesicht zeigen. Je nach Spielverlauf werden wir aber mit Sicherheit einen Sieg anvisieren.“

Bereits mit einem Unentschieden stünde Luxemburg mit dem Rücken zur Wand und hätte fast keine Chancen mehr, um den Gruppensieg mitzuspielen. Eine weitere Niederlage würde bedeuten, dass die FLF-Auswahl sich mit dem Kampf gegen den Abstieg aus der Division C befassen muss. Es steht demnach viel auf dem Spiel.