Freitag31. Oktober 2025

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RegierungspläneNeue Wohnungen, breitere Autobahnen und ein besseres Schienennetz

Regierungspläne / Neue Wohnungen, breitere Autobahnen und ein besseres Schienennetz
Seit Juli fährt die Tram bis zum Nationalstadion Fotos: Editpress

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Finanzminister Gilles Roth hat am Mittwoch den Haushaltsentwurf für das kommende Jahr vorgestellt. Der Bau von erschwinglichem Wohnraum sowie der Ausbau des Straßen- und Schienennetzes haben für die Regierung oberste Priorität. 

Tausende Wohnungen werden in den kommenden Jahren in Luxemburg gebraucht. Um dieses Ziel zu erreichen, wird die Regierung verstärkt Projekte zum Bau von Wohnungen, insbesondere von Mietwohnungen, vorantreiben. Viele der Wohnungen sollen zudem zu erschwinglichen Preisen angeboten werden. Der Spezialfonds „leistbares Wohnen“ wird aus diesem Grund im kommenden Jahr auf 130 Millionen Euro angehoben. Von 2025 bis 2028 wird der Staat rund zwei Milliarden in nachhaltige Wohnprojekte investieren. Besonders hervorzuheben sind die bereits laufenden Großprojekte „Wëltgebond“, „Wunne mat der Wooltz“, „An der Schmëtt“ im Syrdall, „Elmen“, „Itzigerknupp“, „Cité militaire“ und „Neischmelz“. Hier alleine sollen in den kommenden Jahren 3.900 neue Wohneinheiten zu erschwinglichen Preisen geschaffen werden. Im Allgemeinen werden die Bemühungen rund um nachhaltiges und zirkuläres Bauen so weitergeführt. Die Erfahrungen aus verschiedenen Pilotprojekten, die das Land in den letzten Jahren zu einem der wichtigsten Akteure im Bereich der nachhaltigen Entwicklung gemacht haben, werden weiter genutzt.

245 Mio.


Für den teilweisen Ausbau der A3 und A6 von zwei auf drei Spuren sind 245 Millionen Euro eingeplant

Bauarbeiten auf der N7

Wer mehr Wohnungen baut, der muss natürlich auch mit erhöhtem Verkehrsaufkommen auf den Straßen und Schienen des Landes rechnen. Damit der Verkehr in Zukunft nicht vollkommen zum Erliegen kommt, investiert die Regierung in den kommenden Jahren massiv in den Ausbau des Straßen- und Schienennetzes. Teilstücke der A3 und A6 sollen von zwei auf drei Spuren ausgebaut werden. Dafür sind 245 Millionen Euro eingeplant. Im Rahmen des Umbaus der N7 für mehr Verkehrssicherheit wird die Straße zwischen Fridhaff und Weiswampach umgestaltet. Insgesamt sind für dieses Projekt kommendes Jahr 118 Millionen Euro im Haushalt vorgesehen. Ebenfalls auf der N7 soll die Umgehungsstraße in Hosingen in den kommenden Jahren fertig werden. Die Bauarbeiten laufen seit gut einem Jahr. Nach der Fertigstellung wird der Durchgangsverkehr die Ortschaft in westlicher Richtung ab dem Kreisverkehr bei der Industriezone in Richtung „Dorscheiderhaischen“ umfahren. Für die rund 4,4 Kilometer lange Umgehungsstraße sind im Haushaltsentwurf rund 105 Millionen Euro vorgesehen. Auch die Großbaustelle am „Ban de Gasperich“ soll abgeschlossen werden. Kostenpunkt hierfür: rund 79 Millionen. Doch die Regierung wird kommendes Jahr auch neue Bauprojekt starten. So soll mit dem Bau der neuen N3 in der Hauptstadt begonnen werden.

Auch das Zugnetz soll weiterhin ausgebaut und optimiert werden. Für die neue Bahnstrecke zwischen der Hauptstadt und Bettemburg sind rund 105 Millionen Euro vorgesehen. Auf einer Länge von rund sieben Kilometern soll das Schienennetz hier auf zwei Gleise ausgebaut werden. Die Strecke zwischen Luxemburg und Petingen soll 20 Millionen kosten. Für die Fertigstellung des Bahnhofs Howald sind rund 113 Millionen Euro vorgesehen. Für den weiteren Umbau des Bahnhofs in Ettelbrück stehen dieses Jahr 52 Millionen Euro zur Verfügung. Zusätzlich sollen weitere Parkplätze für Pendler in direkter Nachbarschaft zu den Bahnhöfen in Ulflingen, Bascharage, Moufort, Schieren und Dippach gebaut werden.

Dritter Helikopter für die LAR

Das Luxtram-Netz wird ebenfalls ausgebaut. Der neue Streckenabschnitt zwischen Findel und Kirchberg wird voraussichtlich Anfang kommenden Jahres in Betrieb genommen. Zusätzlich werden Studien in Auftrag gegeben, die klären sollen, ob es sinnvoll wäre, in Zukunft längere Schienen zu kaufen. Mit Blick auf die Schnelltram in Richtung Esch steigen dann auch die Kosten. Dieses Jahr sind im Haushalt lediglich rund 80 Millionen Euro für diesen Ausbau vorgesehen. Bis 2028 werden die Kosten allerdings bis auf 220 Millionen Euro steigen.

Auch in den nationalen Flughafen Lux-Airport soll kommendes Jahr weiterhin investiert werden. So sind der Bau eines neues Kerosinlagers für 86 Millionen Euro und der Bau eines neuen Kontrollturms für 40 Millionen vorgesehen. Zu den politischen Prioritäten gehört auch die im Schulbereich benötigte Infrastruktur,
wie das Projekt zum Bau einer neuen, anerkannten Europäischen Schule in Junglinster oder das Projekt
Bau des neuen Gymnasiums in Bonneweg. In den Gesundheitssektor soll kommendes Jahr ebenfalls kräftig investiert werden. Die Renovierung des Thermalbads in Mondorf soll rund 116 Millionen Euro kosten. Für den Neubau des CHL sind 43,5 Millionen Euro im Haushaltsentwurf vorgesehen. Für das „Südspidol“ sind immerhin noch zehn Millionen Euro eingeplant. Für den Einkauf eines dritten Rettungshelikopters für die Luxembourg Air Rescue (LAR) nimmt die Regierung einen Kredit von rund zwei Millionen Euro auf.