Die Gemeinde Wintger bleibt nicht von Preiserhöhungen verschont: Der Trinkwasserpreis soll von 2,50 auf 5,63 Euro gehoben werden. Das hat die CSV-DP Mehrheit am Mittwoch während der Gemeinderatssitzung beschlossen. Viel zu viel, findet die LSAP Wintger, die gegen die Preiserhöhung stimmte und ihrem Unmut anschließend in einer Pressemitteilung Luft machte. „Herr Innenminister Gloden, machen Sie endlich Nägel mit Köpfen!“, lautet die Aufforderung. Dabei beziehen die Oppositionspolitiker sich auf das Konzept des Einheitspreises. Sie fordern also, dass das Trinkwasser überall im Land gleich viel kostet.
Mit der Veröffentlichung der Pressemitteilung hofft Alphonse Piret (LSAP), „eine jahrzehntealte Debatte“ wieder ins Rollen zu bringen. Denn: „Das Thema wird seit zwanzig Jahren diskutiert. Aber eigentlich will niemand diese Diskussion führen. Die Leute im Zentrum und Süden müssten dann ja mehr zahlen“, so der LSAP-Gemeinderat gegenüber dem Tageblatt. Dass ein Teil des Trinkwassers aus dem Obersauer-Stausee im Norden des Landes komme, würde nicht berücksichtigt werden. Piret bedauert auch, dass das Sicler („Syndicat intercommunal pour la promotion du canton de Clervaux“) es nicht geschafft habe, einen einheitlichen Wasserpreis innerhalb der fünf teilnehmenden Nordgemeinden Klerf, Parc Hosingen, Ulflingen, Weiswampach und Wintger zu erreichen. „Et kuckt jiddweree fir d’éischt no senger Box“, sagt er.
Zwischen zwei Stühlen
Bürgermeister Lucien Meyers (CSV) sieht sich in dieser Angelegenheit zweigeteilt. „Eigentlich ist es so, dass wir einen Einheitspreis befürworten, weil wir als große ländliche Gemeinde viele Kilometer Leitung für wenige Einwohner haben“, sagt er. In der Sitzung waren alle Parteien sich einig, dass ein Einheitspreis helfen würde, so Meyers. Dennoch hat die CSV sich für die Erhöhung des Trinkwasserpreises ausgesprochen. „Aufgrund der Vorgaben des Wasserwirtschaftsamts müssen wir kostendeckende Preise fordern“, sagt er. Das letzte Mal wurde der Wasserpreis 2011 in der Gemeinde angepasst. „An sich hätte man die Vorgabe geben müssen, den Wasserpreis alle sechs Jahre während einer Legislaturperiode anzupassen. Das wurde vor sechs Jahren allerdings verpasst. Deshalb müssen wir jetzt einen größeren Schritt machen, der niemandem leichtgefallen ist.“
De Maart
Sie müssen angemeldet sein um kommentieren zu können