Samstag8. November 2025

Demaart De Maart

Statec in Belval Mit Tutorial-Video und Jeunesse-Wimpel: Wenn eine Behörde umzieht

Statec in Belval  / Mit Tutorial-Video und Jeunesse-Wimpel: Wenn eine Behörde umzieht
Seit dem 30. September läuft der Umzug des Statec nach Belval. In zwei Tagen sollte er so gut wie abgeschlossen sein.   Foto: Editpress/Didier Sylvestre

Jetzt weiterlesen!

Für 0,99 € können Sie diesen Artikel erwerben:

Oder schließen Sie ein Abo ab:

ZU DEN ABOS

Sie sind bereits Kunde?

Der Umzug des Statec biegt auf die Zielgerade ein. Ab Freitag werden alle 230 Mitarbeiter der nationalen Statistikbehörde ihren Platz im neuen Twist-Gebäude in Belval einnehmen können. Ortstermin. 

Vor gut drei Wochen wurde das 62,6 Millionen Euro teure Twist-Gebäude in Belval offiziell eingeweiht. Hier werden in Zukunft die nationale Statistikbehörde mit ihren 230 Mitarbeitern sowie rund 40 Leute der Datenschutzkommission untergebracht sein. Der Umzug vom alten Statec-Gebäude auf Kirchberg begann am 30. September und wird am Donnerstag größtenteils abgeschlossen sein. „Die Umzugsaktion wird die Arbeit nicht beeinflussen“, hatte Serge Allegrezza bei der feierlichen Eröffnung gesagt. Der scheidende Statec-Direktor sollte Recht behalten.

Eine Abteilung nach der anderen wurde seit Ende September umgezogen. Am Dienstag war die neunköpfige  „Unité marché du travail et éducation“ an der Reihe. Zwei LKWs brachten ihre Kartons ins neue Gebäude. „Meine Leute sind heute im Homeoffice und ich passe auf, dass auch alles bei uns ankommt“, sagt Abteilungsleiter Marco Schockmel lachend. Sein Büro ist noch komplett leer, nur ein Wimpel seines Lieblings-Fußballvereins Jeunesse Esch hängt bereits. Der hatte ganz offensichtlich Priorität. 20 Jahre hat Schockmel auf Kirchberg gearbeitet. „Das alte Gebäude hatte gewisse Abnutzungserscheinungen. Hier ist alles neu und heller. Und ich bin wieder zu Hause“, so der Escher, den es im Laufe der Zeit in den Norden nach Bissen verschlug. „Bis jetzt bin ich rund 25 Minuten mit dem Auto in die Stadt zur Arbeit gefahren, jetzt würde ich rund 40 Minuten brauchen. Aber ich fahre nun lieber nach Mersch und steige dort in den Zug bis Belval. Das dauert zwar insgesamt eineinhalb Stunden, doch es ist keine verlorene Zeit.“

Abteilungsleiter Marco Schockmel wartet auf die Kartons, den Wimpel von Fußball-Rekordmeister Jeunesse Esch hat er aber schon mitgebracht
Abteilungsleiter Marco Schockmel wartet auf die Kartons, den Wimpel von Fußball-Rekordmeister Jeunesse Esch hat er aber schon mitgebracht Foto: Editpress/Didier Sylvestre

Der Eingangsbereich des neuen Statec-Gebäudes ist mit Pappe ausgelegt, der Rezeptionstisch ebenfalls. Was nach Baustelle aussieht, ist in Wirklichkeit keine. Das neue Gebäude ist komplett fertiggestellt, aber es soll beim Umzug nichts kaputtgehen. Deshalb wurden auch die Aufzüge mit Karton verkleidet, was sie wesentlich kleiner macht, als sie sind. Der Umzug wurde seit April generalstabsmäßig geplant, wie Pressesprecherin Delia Controguerra berichtet: „Seitdem fand jeden Monat eine Versammlung statt. Wir haben sogar ein Tutorial-Video produziert, in dem die Mitarbeiter Tipps bekamen, wie sie ihre Kartons am besten packen und beschriften.“ Insgesamt 1.600 Kisten mussten vom Kirchberg nach Belval gebracht werden, an diesem Dienstag sind es 212, die mit einem kleinen und einem großen Lastwagen einer Umzugsfirma gegen Mittag am neuen Standort ankommen.

Für eine Statistikbehörde klingt das nach nicht sehr viel. „Wir arbeiten seit über 15 Jahren ohne Papier“, erklärt Marco Schockmel. Alles ist elektronisch erfasst, was den Umzug wesentlich erleichterte. Allerdings musste auch die Bibliothek und das Archiv auf Reise gehen. 2,5 km Bücher insgesamt, von denen ca. 300 m in der neuen Bibliothek im Erdgeschoss untergebracht werden. Sie soll in Zukunft öffentlich zugänglich sein. So weit ist es aber noch nicht. Erst muss sich das Twist-Gebäude noch weiter mit Kartons, und dann mit Leben füllen.