Mittwoch29. Oktober 2025

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GesundheitForscher: Covid-Aufwärtstrend an den Luxemburger Kläranlagen – Wer soll sich jetzt impfen lassen? 

Gesundheit / Forscher: Covid-Aufwärtstrend an den Luxemburger Kläranlagen – Wer soll sich jetzt impfen lassen? 
Derzeit kursierende Corona-Varianten sind zwar infektiöser, aber nicht gefährlicher als vorherige Symbolfoto: dpa/Jens Kalaene

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An den Luxemburger Kläranlagen steigt derzeit die Corona-Belastung – und die Erkältungssaison rückt auch näher. Wer soll sich jetzt impfen lassen? Wir haben beim Gesundheitsministerium nachgefragt.

Das Luxemburger Gesundheitsministerium sieht sich weiterhin vor der Herausforderung, die Entwicklung der Covid-19-Infektionen zu prognostizieren. Warum? Das SARS-CoV-2-Virus verhält sich noch nicht wie andere Atemwegsviren, die zuverlässig einer Saisonalität folgen. Laut „Santé“ hängt die Größe der Infektionswellen stark von der Immunität in der Bevölkerung ab – und davon, wie gut neue Varianten diese Immunität überwinden können. Eine exakte Vorhersage bleibt deshalb „äußerst schwierig“, wie die „Santé“ auf Tageblatt-Anfrage erklärt.

Daten der „Santé“ zeigen, dass Luxemburg 2023 eine kleine Spätsommer-/Herbstwelle erlebte, die im Oktober ihren Höhepunkt erreichte, gefolgt von einer stärkeren Winterwelle im Dezember. 2024 lief das anders: Hier wurde eine kleinere Sommerwelle mit einem Höhepunkt Mitte Juli verzeichnet – im Gegensatz zum Vorjahr, als die Sommerwelle komplett ausblieb.

Kläranlagen-Werte weisen auf Anstieg hin

Darauf, dass die Zahl der Infektionen derzeit wächst, weisen allerdings Ergebnisse des Coronastep-Programms hin. Im Zuge von Coronastep untersuchen Forscher des LIST das Luxemburger Abwasser – auf Spuren von Covid-19-Viren. Seit März 2020 machen sie das. Und auch in den Kalenderwochen 37 und 38, also vom 9. bis zum 20. September, haben sie an zahlreichen Kläranlagen Proben genommen.

Die Ergebnisse sind also noch relativ frisch – und lassen laut den Forschern zu folgendem Schluss kommen: „Die Virenflüsse, die in den vergangenen zwei Wochen gemessen wurden, bestätigen den Aufwärtstrend, der in den Wochen davor beobachtet wurde.“ An einer Kläranlage – in Echternach – wurde in Woche 37 sogar der höchste Wert überhaupt festgestellt. Landesweit bewegt sich die Verbreitung von Covid-19 aber noch ein gutes Stück unter den Spitzen der vergangenen Wellen. 

Derzeit im Trend: KP.3.1.1

In Europa ist laut den neuesten Informationen der „Santé“ vor allem die Variante KP.3.1.1 samt Untervarianten im Umlauf. Die letzten Daten aus Luxemburg sind aus dem Monat Juli – und weisen den gleichen Trend auf. Eine Sprecherin des Gesundheitsministeriums sagt, dass KP.3.1.1 nicht „auffällig gefährlicher“ als andere Varianten ist. Allerdings scheint sie besser darin zu sein, die Immunabwehr zu umgehen. 

Derzeit gelten noch immer die Impfempfehlungen des „Conseil supérieur des maladies infectieuses“ (CSMI) vom 21. August. Gestützt darauf rät das Gesundheitsministerium nur Risikogruppen zu einer einzelnen Booster-Impfung im Herbst/Winter. Zu diesen Risikogruppen zählen Menschen ab 65 Jahren, Schwangere mit Begleiterkrankungen sowie Erwachsene mit bestimmten Vorerkrankungen. Auch für Kinder mit einem hohen Risiko für schwere Covid-Verläufe, Kontaktpersonen von Risikogruppen und medizinisches Personal können geimpft werden. Vorzugsweise sollte ein „der aktuellen epidemiologischen Situation“ angepasster mRNA-Impfstoff verwendet werden, schreibt die „Santé“. Die Nachfrage nach dem Impfstoff sei in den letzten Monaten eher verhalten gewesen. 

RSV und Grippe: Bald mehr Fälle erwartet

Während in den vergangenen Wochen nur wenige RSV- und Grippefälle in Luxemburg gemeldet wurden – zwischen 0 und 3 Fällen pro Woche bei RSV und zwischen 5 und 16 bei der Grippe – rechnet die „Santé“ hier mit einem Anstieg in den kommenden Wochen. Im vergangenen Jahr erreichte die RSV-Welle ihren Höhepunkt Anfang Dezember, die Grippewelle folgte Ende Januar. Laut „Santé“ haben diese beide Viren zu ihrer „normalen“ Saisonalität zurückgefunden. Allerdings bleibt der genaue Zeitpunkt des Höhepunkts der Wellen im Winter schwer vorhersehbar und könnte sich auch diesmal um einige Wochen verschieben.

Abhängig von der Lage will das Ministerium ab Mitte oder Ende Oktober wieder wöchentliche Berichte über die Entwicklung akuter Atemwegsinfektionen veröffentlichen – inklusive der Covid-19-Infektionen.

RCZ
28. September 2024 - 9.39

Impfpflicht für alle bevor der Lockdown wieder kommt!👻😜😱💉🤧🌡️😷