Montag20. Oktober 2025

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EditorialStiefkind Radfahrer? Luxemburg ist weit entfernt von „Vision zéro“ 

Editorial / Stiefkind Radfahrer? Luxemburg ist weit entfernt von „Vision zéro“ 
 Foto: Carole Theisen

„Vision zéro“, Tempo 30 innerorts, strengere Strafen für Verkehrsrowdys und besserer Schutz von Radfahrern: Die Hauptforderungen der „Sécurité routière“ sind eng miteinander verflochten. Will man Radfahrer besser schützen und prinzipiell eine „Vision zéro“ (Null Verletzte, null Tote im Straßenverkehr) erreichen, dann geht das nur mit einer sicheren Infrastruktur, einer Verringerung des Tempos und einer verstärkten Repression gegenüber denjenigen, die es mit den Regeln nicht ganz so genau nehmen. 

Das ist freilich leichter gesagt als getan. Die bereits in den Wahlkämpfen des vergangenen Jahres viel thematisierte flächendeckende Geschwindigkeitsbegrenzung von 30 km/h innerorts kann kein Allheilmittel sein. Beispiel Esch: Mit Ausnahme der großen Achsen und Nationalstraßen gilt fast auf dem gesamten Stadtgebiet die Geschwindigkeitsbegrenzung 30. Das Problem aber ist, dass sich gefühlt über die Hälfte aller Autofahrer nicht daran hält. Was neben jugendlichem Leichtsinn zwei Gründe hat: Erstens sind die meisten Straßen nicht so zurückgebaut, dass der Fahrer gar keine andere Wahl hat, als vom Gas zu gehen. Und zweitens sind Verkehrskontrollen der Polizei selten.

Laut Verkehrssicherheit-Präsident Paul Hammelmann werden Radfahrer als Verkehrsteilnehmer in Luxemburg immer noch stiefmütterlich. Es bestehe akuter Handlungsbedarf, so Hammelmann, man müsse aktiver werden, um Radfahrer zu schützen. Die Unfallstatistik von 2023 zeigt einen massiven Anstieg an schwer verletzten oder getöteten Radfahrern (40 gegenüber 28 im Vorjahr). Neu ist auch, dass 29 Prozent aller tödlichen Verkehrsunfälle inzwischen innerorts stattfinden. Bei den Unfällen mit Schwerverletzten waren es 2023 gar 52 Prozent. Häufigste Ursache ist eine zu hohe Geschwindigkeit.

Es ist auf den Tag genau einen Monat her, dass in Luxemburg-Stadt ein junger Radfahrer an der Kreuzung nahe des „Pont Adolphe“ von einem Lkw erfasst und schwer verletzt wurde. Vor zehn Tagen erinnerte eine Mahnfahrt an den Unfall. Die Forderung der Radfahrer: Eiligst sichere Infrastrukturen für Radfahrer zu schaffen. Jede neue Straße soll mit einem abgetrennten Radweg gebaut werden und jede existierende Straße mindestens eine Radspur bekommen. Darüber hinaus soll sich die Mentalität der Menschen gegenüber dem Fahrrad ändern. 

Ein Blick über die Grenzen hinaus genügt, um den immensen Nachholbedarf Luxemburgs in Sachen sicherer Radinfrastruktur zu unterstreichen. In Deutschland gibt es an zahlreichen Landstraßen separate Rad- und Fußgängerwege. Die sind hierzulande Mangelware. Was innerhalb der Städte in kürzester Zeit möglich ist, beweisen seit der Pandemie Brüssel oder Paris. Die Olympiastadt hat in den letzten Jahren einen radikalen Wandel in ihrer Verkehrspolitik vollzogen und durch die konsequente Förderung der sanften Mobilität und des öffentlichen Transports die Lebensqualität der Bürger genauso verbessert wie die Aufenthaltsqualität der Touristen. Dafür musste der motorisierte Verkehr zurückgedrängt werden. 

Dunord Hagar
17. August 2024 - 21.30

Wat hun mir Autofuerer an Foussgänger nëmmen verbrach fir vum Trio Hammelmann, Goldschmidt & Goldschmidt esou bestrooft ze gin?

Jemp
17. August 2024 - 15.18

Och mat Velo eleng a komplettem Autosverbuet ass d' "Vision zero" emmer nach eng Wahnvirstellung an dofir komplette Bloedsinn. Halt dach endlech op mat dem Quatschausdrock, well bekanntlech falen och vill Velosfuerer ob d'Schness, ouni datt een eenzegen Auto an der Geigend ass. Esoulang dee Veloshype unhaelt, waerte mer och deeglech verletzte Cyclisten hunn.

Hild Charles
17. August 2024 - 14.38

Muss de Cyclist an enger Zone30 resp. Zone20 séch och un déi Vitesse halen? Wee kontrolléiert dat? Wann een zu Fouss ënnerwee ass, da stéieren Cyclisten (éichter Motoradfuerer) wesentlech méi wéi Autofuerer.

JUNG LUC
17. August 2024 - 11.56

Mit allem einverstanden. Die Radfahrer müssen dann aber auch sich an die Verkehrsordnung halten. Dieses ist kaum der Fall. (ohne Beleuchtung, quer über den Bürgersteig, mit dem Fhrrad über den Fussgängerüberweg, .......)
Desweiteren bezahlen die Autofahrer Steuern. Auch Radfahrer benutzen die Strassen.

Nomi
17. August 2024 - 11.36

1). An den Tempo 30 Zonen brauch et keng Velospisten ! Daat Geld kann een spuren fir dann di aaner richteg ze bau'en !

2). Ob den Kreizungen sinn d'Velospisten, waat Oofbei'en un belaangt, schlecht geplangt. Dofir brauch et mei' Plaatz.

3). Ob Riets iwerhuelen/laanscht fuhren ass gefei'erlech an muss verbueden sinn , och fir Velo'en !