Montag24. November 2025

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Krieg im GazastreifenIsrael greift Rafah trotz US-Drohung mit Waffen-Lieferstopp weiter an

Krieg im Gazastreifen / Israel greift Rafah trotz US-Drohung mit Waffen-Lieferstopp weiter an
Rauchschwaden nach israelischem Angriff auf Rafah am Freitag Foto: AFP

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Trotz der Waffenstopp-Drohung der USA hat die israelische Armee ihren Militäreinsatz in Rafah im südlichen Gazastreifen fortgesetzt. AFP-Journalisten vor Ort berichteten am Freitag von Artilleriebeschuss. In den stockenden Verhandlungen über eine Feuerpause forderte Ägypten „Flexibilität“ von beiden Seiten.

Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu hält trotz angedrohtem Waffenstopp der USA am militärischen Einsatz in Rafah, im südlichen Gazastreifen fest. Sein Land werde notfalls auch allein weiterkämpfen, so Netanjahu. Auch die Stadt Gaza im Norden des Palästinensergebiets wurde nach Angaben von Augenzeugen am Freitag erneut angegriffen. Aus Rafah im Süden sind nach Angaben der UNO in den vergangenen vier Tagen rund 110.000 Menschen geflohen. In der Stadt nahe der ägyptischen Grenze halten sich rund 1,4 Millionen Menschen auf – viele von ihnen sind vor den Kämpfen im Norden des Gazastreifens geflüchtet. Trotz internationaler Kritik plant Israel eine großangelegte Militäraktion in der Stadt.

110.000


Menschen sind in den vergangenen vier Tagen aus Rafah geflohen

Am Montag hatte Israel die Bewohner im Osten Rafahs zur Evakuierung aufgerufen. „Etwa 30.000 Menschen fliehen jeden Tag aus der Stadt“, erklärte der Leiter des UN-Büros für die Koordinierung humanitärer Angelegenheiten (Ocha) im Gazastreifen, Georgios Petropoulos. Viele von ihnen hätten seit Kriegsbeginn bereits fünf oder sechsmal umziehen müssen.

Netanjahu droht seit Monaten mit einer Bodenoffensive in Rafah. Israel sieht Rafah als die letzte Bastion der Hamas-Kämpfer. Ungeachtet massiver internationaler Kritik an dem geplanten Einsatz – unter anderem vom Verbündeten USA – hat die israelische Armee am Freitag nach eigenen Angaben ihre „präzise Antiterroroperation“ in einigen Teilen im Osten von Rafah fortgesetzt und dabei „Terrorzellen eliminiert“.

Wenn wir allein bestehen müssen, dann werden wir allein bestehen

Benjamin Netanjahu, israelischer Regierungschef

US-Präsident Joe Biden hatte am Mittwoch Israel im Falle einer Großoffensive mit einem Stopp von Waffenlieferungen gedroht. Sollte Israel wie geplant nach Rafah vordringen, „liefere ich nicht die Waffen“, die im Vorgehen gegen andere Städte eingesetzt worden seien, sagte Biden dem Fernsehsender CNN. Als Beispiel nannte der US-Präsident Artilleriegranaten.

Netanjahu erklärte daraufhin, dass sein Land notfalls „allein“ gegen die Hamas kämpfen werde. „Wenn wir allein bestehen müssen, dann werden wir allein bestehen“, hieß es in einer am Donnerstagabend von seinem Büro verbreiteten Erklärung. „Wir werden mit unseren Fingernägeln kämpfen“, betonte Israels Regierungschef.

Bemühungen um Feuerpause

In der ägyptischen Hauptstadt Kairo laufen seit mehreren Wochen Verhandlungen für eine Feuerpause und die Freilassung von israelischen Geiseln aus der Gewalt der Hamas. Am Donnerstag hatte der Sender Al-Kahera News berichtet, dass die Delegationen der Hamas und Israels nach zweitägigen Gesprächen Kairo wieder verlassen hätten. Die Bemühungen der internationalen Vermittler sollten dessen ungeachtet weitergehen.

Die Hamas erklärte am Freitag, Israel habe einen von den Vermittlern vorgelegten Vorschlag, dem die Hamas akzeptiert habe, abgelehnt. Daher liege „der Ball nun vollständig“ bei Israel.

Das Vermittlerland Ägypten forderte indes die Hamas und Israel auf, „Flexibilität zu zeigen“. Beide Seiten müssten „alle notwendigen Anstrengungen“ unternehmen, um eine Vereinbarung zu erreichen und damit die „humanitäre Tragödie“ im Gazastreifen zu beenden, erklärte der ägyptische Außenminister Samih Schukri.

Der Krieg im Gazastreifen war durch den Großangriff der Hamas und weiterer militanter Palästinensergruppen auf Israel vom 7. Oktober ausgelöst worden. Dabei wurden nach israelischen Angaben etwa 1.170 Menschen getötet und rund 250 weitere als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt.

Israel geht seit dem Hamas-Angriff massiv militärisch im Gazastreifen vor. Dabei wurden bisher nach Angaben des von der Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums, die sich nicht unabhängig überprüfen lassen, mehr als 34.900 Menschen getötet.

Phil
13. Mai 2024 - 8.06

D'Palästinenser, bias hir terroristescher Grupp Hamas hun den Desaster am Oktober ugefangen. An t'ass elo um Netanjahu fir de d'Sach färdeg ze machen. Mecht hien dat net, geet de Buttek an engem Joer nees vun vir un!

RCZ
12. Mai 2024 - 21.14

Unter dem Schutzmantel von Holocaust und Antisemitismus glaubt der Jude sich allen Völkermord Klagen entziehen zu können!

Horst
12. Mai 2024 - 9.19

Die Amerikaner drohen mit einem Waffenlieferstopp. Na ja, an wen würden sie dann ihren tödlichen Schrott verhökern wollen. Alles in die Ukraine so lange die Dollars fliessen?
Und nicht zu vergessen Geld stinkt nicht, schon gar nicht nach Tod und Verderben.

JJ
11. Mai 2024 - 8.27

Netanjahu weiß dass er nach dem Krieg schlechte Karten hat. Also weiter bis zum Endsieg.
Aber mit Endsiegen ist das so eine Sache.