Dienstag28. Oktober 2025

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FußballWegen Klopp und Xavi: Großes Trainerstühlerücken steht bevor

Fußball / Wegen Klopp und Xavi: Großes Trainerstühlerücken steht bevor
Barça-Coach Xavi hat angekündigt, zum Saisonende aufzuhören Foto: AFP/Pau Barrena

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Wer übernimmt wo und wann? Selten zuvor war der Trainermarkt so spannend wie jetzt. Es wird wild spekuliert und jedes Wort auf die Goldwaage gelegt. 

Die öffentliche Schwärmerei von Thomas Tuchel für den spanischen Fußball wäre in normalen Zeiten eine Randnotiz geblieben. Doch normal ist im Trainergeschäft nichts mehr, seit Jürgen Klopp beim FC Liverpool und Xavi Hernández beim FC Barcelona innerhalb von 36 Stunden ihre Rücktritte zum Saisonende angekündigt haben. Die baldige Besetzung von zwei der begehrtesten Trainerstühle im europäischen Fußball sorgt schon jetzt für wilde Spekulationen und wird noch einen Domino-Effekt bei anderen Klubs auslösen. 

Mittendrin in diesem Beben sind Coaches wie Tuchel, Julian Nagelsmann, Hansi Flick und Xabi Alonso. Laut Medienberichten soll Bayer Leverkusens Erfolgscoach Alonso ein Top-Kandidat auf die Klopp-Nachfolge bei den Reds sein, für die er einst als Spieler große Erfolge gefeiert hatte. Ein Wechsel zu Barça dürfte für Alonso als früherer Profi von Erzrivale Real Madrid zumindest aktuell ausgeschlossen sein. 

Die Vergangenheit als Spieler wäre für Flick kein Problem, die Sprachbarriere schon eher. Dennoch bringt ihn die Bild als Kandidat beim spanischen Meister ins Gespräch, angeblich würde vor allem Barça-Präsident Joan Laporta den Ex-Bundestrainer sehr schätzen.

Doch die Konkurrenz ist groß: Offenbar stehen in Pep Guardiola und Luis Enrique auch zwei Trainer auf dem Zettel, die den Klub schon zu Champions-League-Siegen geführt haben. Luis Enrique, aktuell mit Paris Saint-Germain in der französischen Liga auf Titelkurs, erklärte darauf angesprochen: „Ich habe zu dem Thema nichts zu sagen.“

Viele Fans wünschen sich Klopp nach dessen geplantem Sabbatjahr bei der deutschen Nationalmannschaft. „Ich glaube, dass er eine Aufgabe braucht, wo er etwas machen kann, was er noch nicht gemacht hat“, sagte Dietmar Hamann dem TV-Sender Sky und brachte neben der deutschen auch die brasilianische Nationalmannschaft ins Gespräch.

Bei der ebenfalls kriselnden Seleção hat kürzlich Dorival Júnior übernommen, weil der eigentliche Top-Kandidat Carlo Ancelotti lieber seinen Vertrag bei Real Madrid bis 2026 verlängerte. Allerdings gehen Insider davon aus, dass der Italiener schon 2025 den königlichen Trainerstuhl räumen werde – für Klopp? Es wird wild spekuliert, und dass namhafte internationale Trainer wie Zinédine Zidane, Antonio Conte oder José Mourinho aktuell auf Jobsuche sind, macht die Situation noch unübersichtlicher. 

Jedes Wort auf der Goldwaage

Jedes Wort wird auf die Goldwaage gelegt – das musste Tuchel jetzt erneut erfahren. Weil der Bayern-Trainer bei einem Fanclub-Besuch am vergangenen Sonntag allgemein davon sprach, dass ihn das Ausland „auf jeden Fall nochmal reizen“ würde und er die spanische Topliga als „außergewöhnlich“ lobte, rief das sofort Kritiker auf den Plan.

Hamann nannte die Aussagen „eine Frechheit“, was wiederum die Bayern zu einer öffentlichen Stellungnahme veranlasste: Man werde die unsachlichen und gegen den Trainer gerichteten Aussagen nicht mehr akzeptieren.

Allerdings war der Zeitpunkt der Tuchel-Schwärmerei einen Tag nach Xavis Bekanntgabe seines Rückzugs in Barcelona mindestens unglücklich. Vorstandschef Jan-Christian Dreesen betonte zwar, dass er damit kein Problem habe. Aber sollte die Saison für die Münchner titellos enden, dürfte Tuchels Zeit bei den Bayern abgelaufen sein. Seit Monaten geistert der Name Alonso an der Säbener Straße.

Doch in England könnte nicht nur der FC Liverpool den Spanier locken, auch der FC Arsenal muss sich für einen möglichen Abgang seines Trainers Mikel Arteta wappnen. Der 41-Jährige soll nämlich ein Kandidat bei Barça sein. (dpa)