Mittwoch22. Oktober 2025

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VierschanzentourneeVorteil Kobayashi: Japaner führt vor dem letzten Springen vor Wellinger

Vierschanzentournee / Vorteil Kobayashi: Japaner führt vor dem letzten Springen vor Wellinger
Ryoyu Kobayashi hat den Gesamtsieg bei der Vierschanzentournee in der eigenen Hand Foto: AFP/Georg Hochmuth

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Ryoyu Kobayashi liegt vor dem letzten Springen der Vierschanzentournee in Führung. Doch entschieden ist noch nichts: Sein ärgster Widersacher hat nur 2,5 Meter Rückstand. Andreas Wellinger will Deutschland aber den ersten Tournee-Sieg seit Sven Hannawald 2002 holen.  

Der deutsche Skispringer Andreas Wellinger lächelte und strahlte trotz knapp verlorener Gesamtführung riesige Zuversicht aus. Die laute Partymusik und die euphorischen Fans in der Abenddämmerung von Innsbruck passten zur Stimmung des deutschen Hoffnungsträgers bei der Vierschanzentournee. Zuvor hatte Wellinger als Tagesfünfter auch den berüchtigten Bergisel gemeistert und die Hoffnungen auf den ersten deutschen Tournee-Triumph seit Sven Hannawald 2002 am Leben gehalten. 

Zwar verlor der 28-Jährige seine Gesamtführung am Mittwoch knapp an den Japaner Ryoyu Kobayashi. Mit einem Rückstand von umgerechnet nur rund 2,5 Metern hat er im großen Finale von Bischofshofen am Samstag aber beste Chancen auf den ganz großen Triumph.

21.000 Zuschauer sorgen für Stimmung

„Ich mag Bischofshofen extrem gerne. Ich hoffe, dass da die Bedingungen wieder mitspielen, und dann sind zweieinhalb Meter nichts auf der großen Schanze“, sagte Wellinger. Er und Kobayashi werden den Kampf um den goldenen Adler aller Voraussicht nach unter sich ausmachen. „Es ist ein Zweierduell“, sagte Wellinger. „Ich bin mit meiner springerischen Leistung echt extrem zufrieden.“ Den Sieg auf der ersten österreichischen Etappe des Schanzenspektakels sicherte sich Lokalmatador Jan Hörl. Konstanter sind aber Kobayashi und Wellinger. 

Bei prächtigem Sonnenschein feierten 21.000 Zuschauer im Stadionkessel am Berg über der Innsbrucker Innenstadt eine große Skisprung-Party. La Ola schwappte über die Ränge, ein DJ heizte den Zuschauern mit Party-Hits von ABBA und den Höhnern ordentlich ein. So gut war die Stimmung in der Arena mit Blick auf die schneebedeckte Nordkette lange nicht.

Auch von einer mehrminütigen Pause wegen schwieriger Bedingungen ließen sich die Fans nicht die Laune verderben. Einige von ihnen feierten mit Pyro-Fackeln.

Entscheidendes Springen am Samstag 

Der Bergisel galt bislang als Schicksalsschanze der Deutschen. Auf der wegen ihrer exponierten Lage windanfälligen Anlage büßten in den vergangenen Jahren unter anderen schon Richard Freitag mit einem Sturz, Karl Geiger und Markus Eisenbichler Tournee-Chancen ein. Wellinger passierte das nicht.

Sein Konkurrent Kobayashi, der am Mittwoch auf Platz zwei sprang, ist allerdings ein absoluter Tournee-Profi. 2019 und 2022 sicherte sich der 27-Jährige bereits den Gesamtsieg. Bei seinem ersten Erfolg gewann er wie zuvor nur Hannawald und der Pole Kamil Stoch alle vier Springen.

Nach einem Ruhetag geht es für die Springer am Freitag mit der Qualifikation in Bischofshofen weiter. Der entscheidende Wettkampf findet dann traditionell am Dreikönigstag statt. (SID)