Der renommierte britische Booker-Literaturpreis geht in diesem Jahr an den irischen Schriftsteller Paul Lynch. Der 46-Jährige wurde am Sonntagabend in London für seinen Roman „Prophet Song“ ausgezeichnet. Die dystopische Geschichte handelt von einer Mutter von vier Kindern, die unter einer tyrannischen irischen Regierung um ihre Familie kämpft.
Lynch erhielt die Auszeichnung aus den Händen seines Vorgängers, des aus Sri Lanka stammenden Autors Shehan Karunatilaka. Lynch ist erst der fünfte irische Autor, der den Preis erhält. „Es war nicht einfach, dieses Buch zu schreiben“, sagte Lynch bei der Preisverleihung. „Der rationale Teil von mir glaubte, dass ich mit dem Schreiben dieses Romans meine Karriere ruiniere. Trotzdem musste ich dieses Buch schreiben. Wir haben bei solchen Sachen keine Wahl“, fügte der Autor hinzu.
Die kanadische Schriftstellerin Esi Edugyan, die Vorsitzende der Jury, nannte den Roman „einen Triumph emotionaler Erzählkunst, mitreißend und mutig“. Mit „großer Lebendigkeit“ beschreibe „Prophet Song“ die „sozialen und politischen Ängste unserer heutigen Zeit“.
Im September hatte Lynch der Nachrichtenagentur PA gesagt, dass das Buch nicht unbedingt eine Warnung vor autoritärem Regierungssystem sein müsse, da es so etwas bereits gebe. Was diesem Buch zugrunde liege, sei das Gefühl des liberal-demokratischen Abrutschens, das in den letzten sechs, acht, vielleicht zehn Jahren weltweit stattgefunden habe.
Mit dem 1969 ins Leben gerufenen „Booker Prize“ wird jedes Jahr der beste englischsprachige Roman ausgezeichnet, bekannte Preisträger und Preisträgerinnen sind Salman Rushdie, Margaret Atwood und Hilary Mantel. Der Gewinner oder die Gewinnerin erhält ein Preisgeld von 50.000 Pfund (rund 57.500 Euro). (AFP, dpa)
De Maart
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