Samstag13. Dezember 2025

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WetterwarnungEin Todesopfer und über 1.000 Notrufe: Orkantief „Ciarán“ trifft auf Europa

Wetterwarnung / Ein Todesopfer und über 1.000 Notrufe: Orkantief „Ciarán“ trifft auf Europa
Ein Großteil Nordwesteuropas wurde in höchste Alarmbereitschaft versetzt: Der Sturm tobt bereits über dem Südwesten Englands und Westfrankreich  Foto: AFP/Fred Tanneau

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Das Sturmtief „Ciarán“ zieht über den Atlantik in Richtung Europa. Wetterexperten sagen, dass es auch in Luxemburg zu spüren sein wird.

Das Orkantief „Emir“ (international: Ciarán) ist in der Nacht zum Donnerstag auf den Südwesten Englands und die Kanalinseln getroffen. Auf der Insel Jersey wurden der Polizei zufolge Windgeschwindigkeiten von bis zu 164 km/h gemessen. „Bitte bleiben Sie drinnen. Es ist sehr gefährlich da draußen“, so eine Mitteilung der Jersey Police. Etwa 40 Menschen seien wegen Sturmschäden über Nacht aus ihren Häusern evakuiert worden, teilte die Polizei mit. Medien berichteten von abgedeckten Dächern und umgestürzten Bäumen. Der Flugverkehr von und nach Jersey wurde einem Bericht der BBC zufolge eingestellt. Schulen blieben geschlossen.

Auch an der Südküste Englands stellten sich die Menschen auf starke Einschränkungen durch den Sturm ein. Hunderte Schulen in den Grafschaften Cornwall und Devon blieben geschlossen. Berichten zufolge waren 6.000 Haushalte in Devon ohne Strom. Erwartet wurde, dass das Orkantief im Laufe des Tages weitere Schäden entlang englischen Südostküste anrichten wird. Mehrere Bahnbetreiber im Großraum London riefen die Menschen auf, nur wirklich notwendige Reisen anzutreten.

„Ciarán“ fordert erstes Todesopfer

Auch Frankreich bleibt von dem Wetterphänomen nicht verschont: 1,2 Millionen Haushalte in Frankreich sind wegen des Orkantiefs „Ciarán“ ohne Strom. Techniker seien damit beschäftigt, die Versorgung wiederherzustellen, teilte Energiewendeministerin Agnès Pannier-Runacher am Donnerstagmorgen mit. 780.000 der betroffenen Haushalte befinden sich in der Bretagne, wie der Stromversorger Enedis mitteilte. 3.000 Techniker seien im Einsatz. Schon vor den schweren Stürmen in der Nacht zum Donnerstag hatte der Stromversorger Fahrzeugkolonnen und Personal in die betroffenen Regionen verlegt.

Unterdessen wurde ein erstes Todesopfer durch den Sturm in Frankreich bekannt: Ein Lastwagenfahrer kam in der Nacht ums Leben, als sein Fahrzeug von einem umstürzenden Baum getroffen wurde, wie Transportminister Clément Beaune dem Sender France Info sagte. Obwohl das Unwetter sich in Teilen des Landes bereits abschwäche, sollten die Menschen vorsichtig sein und Fahrverbote in den Regionen beachten, erklärte er.

Durch das Unwetter wurden in Frankreich mindestens zwei Menschen leicht verletzt. Es handelt sich um einen Feuerwehrmann und einen Autofahrer, dessen Wagen von einem Baum getroffen wurde.

Das westfranzösische Département Morbihan teilte in der Nacht auf Donnerstag auf der Social-Media-Plattform „X“ einen ersten Lagebericht. So waren bis 3.30 Uhr insgesamt 1.085 Anrufe bei den französischen Rettungsdiensten eingegangen. Die Feuerwehr musste bis zu dem Zeitpunkt in Morbihan bereits 225 Mal zum Einsatz schreiten. Doch auch die Unterstützung der Gendarmerie und der nationalen Polizei war vonnöten. Sie wurden auf 58 beziehungsweise 19 Einsätze geschickt.

Auch in Luxemburg spürbar

Auch in Luxemburg wird das Geschehen zu spüren sein – zwar nur in deutlich abgeschwächter Form, aber ausreichend, dass der staatliche Wetterdienst Meteolux am Donnerstag eine Warnung der Stufe Gelb herausgegeben hat. Der Wetterdienst warnt vor Hindernissen auf der Straße (zum Beispiel Äste) wegen starker Windböen.


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Die niederländische Fluggesellschaft KLM hat wegen des heraufziehenden Sturms am Donnerstag Dutzende von Flügen zum und vom Flughafen Amsterdam-Schiphol gestrichen. „Wir haben beschlossen, alle KLM-Flüge von und nach Schiphol vom frühen Nachmittag bis zum Ende des Tages zu streichen“, teilte der niederländische Zweig der Fluggesellschaft Air France KLM mit. Dann soll der Sturm „Ciarán“ mit Windböen von bis zu 110 Kilometern pro Stunde über die Niederlande hinwegziehen.