Die Partei kommt Hochrechnungen des Schweizer Fernsehens zufolge auf einen Anteil von 29,0 Prozent. Die SVP setzte im Wahlkampf vor allem auf ihr traditionelles Steckenpferd, die Begrenzung der Zuwanderung. „Wir haben ein Asylchaos. Wir haben Probleme bei der Immigration und wir haben Probleme bei der Energieversorgung“, sagte Parteipräsident Marco Chiesa. „Die Schweizer Bevölkerung hat uns den Auftrag gegeben, diese Probleme zu lösen.“
Den Zahlen zufolge konnte die SVP die Einbußen der vergangenen Wahlen zum Nationalrat praktisch wettmachen. Damals kam die vom Milliardär Christoph Blocher geprägte Partei in der großen Kammer auf 25,6 Prozent. Deutlich schlechter als zuletzt schnitten den Hochrechnungen zufolge die Grünen ab. Nach rekordhohen 13,2 Prozent in der stark von der Klimadiskussion geprägten Wahl 2019 sackte ihr Anteil nun auf 9,2 Prozent ab. Zwar legten die Sozialdemokraten leicht zu – insgesamt dürfte sich die große Kammer des Schweizer Parlaments aber leicht nach rechts bewegen.
Die letzten Wahllokale hatten am Sonntag um 12.00 Uhr geschlossen. Das amtliche Endergebnis wurde erst gegen Mitternacht erwartet. Mit großen Verschiebungen wurden aber nicht mehr gerechnet. Zu den Wahlen in die kleine Kammer, den Ständerat, lagen keine Hochrechnungen vor.
Bedeutender sind Volkabstimmungen
Mit dem Slogan „Jetzt 10-Millionen-Schweiz stoppen“ gegen einen weiteren Anstieg der Bevölkerung punktete die SVP auch in dem emotionsarmen Wahlkampf 2023. Wohnungsnot, Kriminalität, steigende Gesundheitskosten, Staus und schwindende Natur thematisierte die SVP im Wahlkampf und plädierte für eine „kontrollierte Zuwanderung“. Rückenwind erhielt die Partei Meinungsforschern zufolge dabei vom Krieg in der Ukraine und der Flüchtlingskrise. Auch in anderen europäischen Ländern hatten rechte Parteien, die Sicherheitsthemen betonten, einen Aufschwung erlebt.
Den Einfluss der Wahlen auf politische Weichenstellungen in der Schweiz in den kommenden Jahren stufen Experten als gering ein. So werden wohl die Anteile der Parteien in der siebenköpfigen Koalitionsregierung bei den Wahlen durch das Parlament im Dezember nicht angetastet. Bedeutender als die Wahlen sind für die Politik in dem Land die vierteljährlichen Volksabstimmungen zu Sachthemen, die den Handlungsspielraum von Regierung und Parlament beschränken. Dies schlägt sich auch in der Wahlbeteiligung nieder, deutlich weniger als 50 Prozent gingen 2023 an die Urne. (Reuters)
De Maart
@liah
Wenn sie nicht auf der Verliererseite sein wollen, dürfen sie eben keine Linken und keine Grünen wählen. Selbst schuld!
@luxmann
Optimistisch stimmt mich, dass Forschung, Wissenschaft und Industrie gute Lösungen grüner Themen zu unser aller Vorteil schon erreicht haben und in Zukunft präsentieren werden.
Als links/grüner Wähler ist man öfters auf der Verliererseite.
Die Themen bleiben und politisches Zögern wird uns auf die Füße fallen, sobald die Klimaprobleme bei uns an der Haustür anklopfen, sowie Teile der Welt unbewohnbar geworden sind.
Beste Grüsse geschätzter luxmann
Die gruenen im abwind.
Immer mehr leute scheinen zu bemerken, dass bei dieser bewegung der unterschied zwischen anspruch und wirklichkeit noch weiter auseinander klafft als bei anderen parteien.
@Phil
2019 hatte die SVP 12 Sitze verloren von denen sie jetzt 9 zurückgewonnen haben. Die Grünen verlieren 5 Sitze nach einem Zugewinn von 17 Sitzen 2019.
Aber ja, die Parlamente sind ein wenig nach rechts gerutscht, die absolute Mehrheit haben die Bürgerlichen nicht erreicht.
Im Parlament wechseln, je nach Geschäft, die Mehrheiten, die Parteien sind mal Gewinner oder Verlierer. Zudem kann gegen Gesetzesvorlagen immer das Reverendum ergriffen werden, womit das Stimmvolk dann entscheiden tut. Diese Volksabstimmungen sind dann bindend.
Die SVP als grösste Partei bringt ganz selten eine Voklsabstimmung durch weil sie meistens zu extrem sind.
Die 7 Bundesräte kommen aus den 4 grossen Parteien, dies seit Jahrzehnten und sie entscheiden, wie lange sie im Bundesrat verbleiben wollen.
Ist eben alles ein wenig anders in der Schweiz.
Gut zu hören, dass auch die Eidgenossen zur Raison finden.