Der Auftakt hätte kaum schlechter für den luxemburgischen Vizemeister laufen können. Womöglich beeindruckt von der mächtigen Kulisse von 2.400 Zuschauern, zeigte der T71 Nerven und erlaubte sich einige Ballverluste in Folge, während in der Defensive die Abstände zu weit waren und die Gastgeberinnen zu einfachen Punkten kamen. Besonders das Fehlen der international erfahrenen Nadia Mossong, die aus beruflichen Gründen nicht mit nach Spanien reisen konnte, machte sich in der Anfangsphase bemerkbar. Schnell setzten sich die Spanierinnen dank etlicher erfolgreicher Distanzwürfe in Folge zweistellig ab (25:11, 7′) und man konnte Schlimmstes für den T71 befürchten.
Jedoch zeigte Düdelingen gerade in dieser Phase die richtige Reaktion und agierte konsequenter in der Defensive und im Rebound, während bei Girona die Distanzwürfe nicht mehr fielen. In der Offensive angeführt durch die in den Vorwochen noch wenig überzeugende US-Spielerin Mia Loyd, reduzierte der T71 den Rückstand (28:23, 11′) und antwortete mit ansprechenden Aktionen. Jedoch sollten die physisch deutlich überlegenen Gastgeberinnen mit einer großen und qualitativ hochwertigen Rotation schnell wieder zurückschlagen (47:29, 19′). Im Starensemble ragten immer wieder die australische Nationalspielerin Marianna Tolo sowie die beiden Amerikanerinnen mit WNBA-Erfahrung, Morgan Bertsch und Kelsey Mitchell, heraus, wobei Letztere in den vergangenen Saison einen Schnitt von 18 Punkten in der US-Eliteliga vorzuweisen hat und zum 3×3-Nationalteam gehört. Auch als sich der T71 kurz vor der Pause wieder zurückkämpfen wollte, folgte mit dem Buzzer-Beater von der Mittellinie der nächste Tiefschlag.
Gemischtes Fazit
Auch nach dem Dreh hielten die Spanierinnen das hohe Tempo und sorgten schon vor dem Schlussviertel für sehr klare Verhältnisse (82:49). Der T71 musste die logische Überlegenheit des europäischen Top-Teams anerkennen, jedoch fällt die Bilanz nicht ernüchternd aus. Immerhin scheint Loyd als beste Punktesammlerin der Partie endlich in Düdelingen angekommen zu sein, und auch Ehis Etute zeigte ein unbekümmertes Auftreten. Auch wenn nicht immer alles gelang, suchte die 17-Jährige stets die direkten Duelle unter dem Korb und konnte so zahlreiche Fouls auf sich ziehen.
T71-Coach Jérôme Altmann konnte nach dem Spiel ein gemischtes Fazit ziehen: „Wir haben eine wirklich korrekte erste Halbzeit gespielt und gut dagegengehalten, als wir phasenweise die physische Unterlegenheit kompensieren konnten.“ Leider sei aber im dritten Viertel die Konzentration für einige Minuten verloren gegangen. Dennoch stuft Altmann das Ergebnis als respektabel ein gegen eine Mannschaft, die um den Titel spielt: „Ich freue mich über die Leistung und die Moral. Die Schadensbegrenzung ist uns gelungen und wir haben das letzte Viertel gewonnen.“ Auch Kapitänin Catherine Mreches konnte dem Spiel Positives abgewinnen: „Wir können stolz sein, da wir mit einer starken Mentalität und besser als am Wochenende gegen Hostert gespielt haben.“
Unzuverlässige Gastgeber: T71 legt Beschwerde ein
Bei EuroCup-Spielen gehört es zu den Pflichten der Heimmannschaft, den Transport des Auswärtsteams ab der Ankunft am Flughafen zu organisieren und zu garantieren. Am Vortag des Spiels klappte noch alles, allerdings wurde die Düdelinger Mannschaft vor der Begegnung regelrecht versetzt. Um 19.15 Uhr hätte der Bus den T71 am Hotel abholen sollen, damit die Mannschaft eine Stunde vor dem Sprungball in der Halle wäre. Nachdem nach mehr als 20 Minuten kein Bus erschienen war, mussten sich die Spielerinnen zu Fuß in die Halle begeben. Der T71 legte offiziell Beschwerde ein und beantragte einen späteren Spielstart. Dies wurde jedoch aufgrund der Live-Übertragung im spanischen Fernsehen abgelehnt. Girona wird nun wohl eine Geldstrafe erwarten, den direkten Schaden hatte jedoch der T71 mit der beeinträchtigten Spielvorbereitung.
Statistik
„T“-Bestnote: Morgan Bertsch (Spar Girona)
Viertel: 28:21, 22:14, 32:14, 15:22
Girona: Bertsch 24, Mitchell 17, Tolo 14, Labuckiene 11, Lopez 11, Canella 10, Ygueravide 4, Parra 3, Peña 3, Lukasevica 0
Düdelingen: Loyd 27, Winton 16, Etute 10, Da Silva 7, Mreches 6, Geniets 5, Dittgen 0, Blasen 0, Skrijelj 0
Schiedsrichter: Ceccarelli (F)/De Lange (B)/Dominique (GIB)
De Maart
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