Wohnungsbauminister Henri Kox („déi gréng“) hob in seiner Eröffnungsrede die Wohnungsbauproblematik hervor. Steigende Wohnungspreise und das Fehlen an bezahlbarem Wohnraum standen einmal mehr im Mittelpunkt seiner politischen Ansprache. „Der Staat hat bereits Verantwortung übernommen und in der Vergangenheit schon deutlich mehr in erschwinglichen Wohnraum investiert. In Zukunft müssen wir noch mehr bauen, denn jeder Mensch soll ein Dach über dem Kopf haben“, erklärte Kox. Eine Erweiterung des Bauperimeters sei aber nicht notwendig.
Durch die anhaltenden Krisen und die steigende Inflation wird in letzter Zeit allerdings auch in Luxemburg weniger gebaut als eigentlich gebraucht wird. Bürgermeisterin Lydie Polfer (DP) verdeutlichte die Krise mit erschreckenden Zahlen: „2021 haben die Gemeindeverantwortlichen der Hauptstadt 1.964 Baugenehmigungen ausgestellt. Letztes Jahr waren es bloß 968. Dieses Jahr wurden bislang nur 693 Baugenehmigungen ausgestellt.“ Polfer warnte davor, dass diese Krise negative Auswirkungen auf das Leben aller 52.000 Menschen aus dem Bausektor haben könnte.
Langwierige Prozeduren
Sie bekräftigte ihren Willen, mehr zu bauen, verwies dann aber auf die administrativen Hürden. Die Gemeinde Luxemburg besitze momentan 186 Hektar an möglichem Bauland. Viele dieser Grundstücke müssten allerdings erst mal langwierige Prozeduren durchlaufen, ehe darauf gebaut werden könne. Als Beispiel nannte Polfer das Projekt für erschwinglichen Wohnraum auf der „Itzeger Knupp“ in Bonneweg. Bis hier die ersten Bagger anrollen durften, seien mehr als zehn Jahre vergangen.
Die beiden Messen werden noch bis zum 8. Oktober die Besucher empfangen. Ob es nun um die Finanzierung des Eigenheims oder um ökologisches Bauen geht, zukünftige Wohnungseigentümer werden auf der „Semaine du logement“ Antworten auf (fast) alle ihre Fragen finden. Immobilienfirmen, Banken, Versicherungen, Baufirmen, jeder Bereich der Branche ist bei der „Wohnungswoche“ vertreten. Der Fokus liegt dieses Jahr auf dem Thema erschwinglicher Wohnraum. Neben den klassischen Ausstellungsständen erwartet die Besucher auch eine Reihe Konferenzen, die sich mit juristischen Themen rund um den Wohnungsbau bzw. -kauf beschäftigen.
Doch auch der Faktor Gemütlichkeit darf trotz aller Krisen auf der „Home Expo“ nicht fehlen. Etwa 300 Aussteller präsentieren auf rund 30.000 Quadratmetern die neuesten Trends und stehen den Kunden mit Ratschlägen zur Seite.
De Maart





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