Erst schaute Nikola Jokic auf der Rennbahn im heimischen Sombor zu, wie seine Pferde um den Sieg rannten, dann stürzte sich der NBA-Champion beim Rafting mit Freunden in einer Schlucht den Fluss Tara hinunter. Serbiens Basketball-Superstar genoss seinen Urlaub, nichts deutete darauf hin, dass nach dem Titelgewinn mit den Denver Nuggets etwas nicht stimmte. Doch Jokic ist einfach leer.
Der Ausnahmespieler wird bei der anstehenden WM nicht auflaufen. Jokic sei „weder körperlich noch mental bereit“, sagte Nationaltrainer Svetislav Pesic am Montag im Crown Plaza Hotel in der Hauptstadt Belgrad: „Wir hatten viele Gespräche mit ihm.“
Pesic, 73, zeigte Verständnis. Die Unterredungen mit dem „Joker“ waren für den so erfahrenen Coach nach eigenen Angaben „die besten“, die er mit den Spielern hatte, die beim Turnier in Japan, Indonesien und auf den Philippinen (25. August bis 10. September) nicht zur Verfügung stehen werden. Dennoch ist es ein böser Rückschlag.
Serbien, immer im Mix, wenn es um große Titel geht, fehlen reihenweise Profis. So ist Spielmacher Vasilije Micic nicht dabei, auch Vladimir Lucic und Nikola Kalinic stehen nicht im noch 20-köpfigen Aufgebot. Mehr Last als sonst muss nun Kapitän Bogdan Bogdanovic (Atlanta Hawks) tragen.
Jokic, mit den Serben 2016 Olympia-Zweiter in Rio, hätte ein Traumjahr weiter veredeln können. Doch der vielseitige „Big Man“ mit bemerkenswertem Auge hat 89 NBA-Spiele in den Knochen, stand in den Play-offs am Abend im Schnitt fast 40 Minuten auf dem Feld. Der 28-Jährige muss der Belastung Tribut zollen.
„Er ist erschöpft und fühlt sich nicht in der Lage, die Verantwortung im Team zu übernehmen, die man von ihm erwartet“, sagte Pesic. Serbien trifft in der Gruppenphase in Manila/Philippinen auf China, Südsudan und Puerto Rico. Am Freitag beginnt das Training – ohne Jokic. Der WM ist einer der größten Hingucker verloren gegangen.
De Maart
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