Unter den Luxemburger Para-Athleten hätte der Trapp-Schütze Steve Nothum derzeit die besten Teilnahmechancen, aber leider steht der Para-Trapp in Paris noch nicht auf dem Programm. „Die Hoffnung besteht, dass vier Jahre später in Los Angeles diese Sportdisziplin zugelassen wird“, so Kiefer. Nothum muss sich also noch etwas gedulden. „Wir werden für fünf Sportler, die Qualifikationschancen besitzen, eine Pre-Akkreditierung vornehmen“, so der Verantwortliche des LPC. Hier handelt es sich um die Leichtathletin Katrin Kohl, den Fahrradfahrer Joël Adams, die Tischtennisspieler Matteo Scuto und Philippe Hein sowie den Triathleten Joé Kurt.
Die Qualifikationsbedingungen sind von Verband zu Verband ebenso verschieden wie die Zeitspannen, die berücksichtigt werden. Beste Chancen werden Katrin Kohl zugerechnet. „Ihr fehlt das berühmte Puzzleteil, um die Norm von 18“24 Sekunden auf den 100 Metern zu erzielen. Wir werden die Handschuhe wechseln und einen kleineren Greifring anbringen und hoffen somit die Technik zu verbessern.“ Bei den rezenten Weltmeisterschaften in Paris wurden schon einige Plätze an die vier Bestplatzierten vergeben, ansonsten geht es über die vorgeschriebenen Zeitlimits. In den anderen Fällen läuft die Qualifikation über die Weltrankings. Genauso wie in der Para-Leichtathletik zählen die Ergebnisse auch im Para-Cycling auch schon seit dem letzten Jahr. Der in Paris lebende Joël Adams hofft dabei auf ein Heimspiel im nächsten Jahr. „Im Weltcup bekommen die ersten 20 Athleten Punkte. Joël hat dieses Ziel zweimal, mit Rang 21 und 22, ganz knapp verpasst. Im Zeitfahren ist die Möglichkeit zu punkten am größten, sodass Joël bei der WM im August in Schottland mit einem Zeitfahrrad antreten wird. Im Straßenrennen muss er versuchen, die zweite Gruppe zu erwischen und eventuell im Sprint sein Glück zu finden.“
Nur die Allerbesten
Wie im Para-Cycling (Top 8) werden im Para-Triathlon (Top 9) nur die Allerbesten zugelassen. Mit Joé Kurt ist wieder ein Altbekannter in dieser Sportart aktiv. „Joé ist wieder sporttauglich und erzielte auf dem Fahrradergometer sogar bessere Werte als vor zwei Jahren. Durch seine Sportpause ist er aus dem Ranking der besten 30 herausgefallen, aber die FLTri beantragte eine Sondergenehmigung, damit er am Wochenende in Swansea starten konnte.“ In Wales, wo die Wetterverhältnisse kein Fahrradrennen zuließen, erreichte Kurt im Aquathlon Rang elf. „Joé wollte es noch einmal wissen. Seine Leistungsstärke ist momentan schwer einzuschätzen. Er wird dieses Jahr noch einige Rennen bestreiten, nur in Europa, um ihm die Reisestrapazen zu ersparen.“
Bei den Tischtennisspielern steht erst ein einziger Sieg durch Matteo Scuto bei einem Weltrangturnier zu Buche. „Matteo und Philippe träumen beide von Paris, aber der Weg nach oben ist richtig schwierig. Sie schaffen den Sprung über die Gruppenphase hinaus noch nicht. Ihre Trainerin Olga Nemes schätzt die Konkurrenz auf dem Niveau einer 2. Bundesliga ein, derweil die beiden Luxemburger an einem guten Tag Regionalliga-Niveau erreichen.“ Marc Kiefer hat also augenblicklich noch fünf Sportler auf der Rechnung, kann aber die Möglichkeiten auch realistisch einschätzen. „Ein oder zwei Teilnehmer wären für uns schon ein Erfolg.“ Und vielleicht kommen ja am Ende noch spezielle Einladungen, wie für Katrin Kohl bei der diesjährigen WM, zum Tragen. Man kann gespannt sein, wie die nächsten wichtigen Wettbewerbe der LPC-Athleten verlaufen und wer in die Fußstapfen des zweimaligen Paralympics-Teilnehmers Tom Habscheid treten kann.
De Maart
Sie müssen angemeldet sein um kommentieren zu können