Neun Monate sind vergangen, seit es in Echternacherbrück zu einem größeren Einsatz kam. Damals, im Oktober vergangenen Jahres, traten rund 30.000 Liter Kerosin aus der NATO-Pipeline in der Gemeinde an der Grenze zu Luxemburg aus. Dutzende Feuerwehrleute, der Katastrophenschutz und Spezialfirmen waren im Einsatz. Zwei Mitarbeiter wurden bei dem Unglück verletzt.
Auswirkungen hatte das auch auf die Umwelt, denn der Boden wurde kontaminiert. Wie schlimm, das müsse ein Gutachten klären, teilte die Fernleitungs-Betriebsgesellschaft mbH (kurz Fbg), die für die Pipeline zuständig ist, am Tag des Vorfalls mit. Jenes Gutachten lag auch einige Wochen später noch nicht vor. Zunächst, so erklärte die Fbg damals auf Nachfrage, wolle man der „raschen Beseitigung der Kontamination“ Vorrang geben. Dadurch wollte man die Auswirkungen so gering wie möglich halten.
„Rasch“ dürfte mittlerweile vorbei sein. Zeit, genauer darauf zu blicken, was damals getan wurde, um die Umwelt zu schützen. Christian Jonnas, Pressesprecher der Fbg, erklärt, dass bereits am Schadenstag mit der Entsorgung des Erdreichs begonnen wurde. „Durch dieses rasche Handeln war es möglich, den überwiegenden Teil des kontaminierten Bodens zu entfernen, bevor Kerosin in großem Umfang in die grundwasserführende Schicht vordringen konnte“, sagt Jonnas. Der Effekt, und das ist eine gute Nachricht: Es gelangte kein Kerosin in die Sauer.

Ob das auch für das Grundwasser gilt, musste anschließend überprüft werden. Dafür wurden mehrere Beobachtungsbrunnen eingebaut, die das Wasser auf eine Restverschmutzung kontrollieren. Dazu, so erklärt Jonnas, nehme ein Gutachter in regelmäßigen Abständen aus dem Brunnen Wasserproben, die anschließend in einem unabhängigen Labor analysiert würden. Auch dazu gibt es gute Nachrichten: Nach Auswertung der dabei festgestellten unauffälligen Werte wurde durch die Aufsichtsbehörde der überwiegende Teil der Ackerfläche als „saniert“ freigegeben. „Hier finden sich keine Kontaminationen mehr“, sagt Christian Jonnas.
Aktuell werde die Fläche wieder verfüllt und könne anschließend wie vorher landwirtschaftlich genutzt werden. Durch die Mitarbeit verschiedener Experten soll sichergestellt werden, „dass die landwirtschaftliche Fläche in der gleichen Bodenqualität wie vor dem Unfall wieder hergestellt wird“.
Das heißt jedoch nicht, dass die Kontrollen und Arbeiten in Echternacherbrück abgeschlossen sind. Um weiter beobachten zu können, ob es Restverschmutzungen gibt, will die Fbg Grundwassermessstellen installieren. Diese sind in ihrer Funktion den oben genannten Brunnen ähnlich, auch aus ihnen werden regelmäßig Proben entnommen. Der Unterschied: Die Messstellen sind für eine längere oder gar dauerhafte Nutzung ausgelegt. Im Fall der Sauergemeinde geht die Fbg von zwei Jahren Betriebszeit aus, in denen kontrolliert wird.
Bleibt eine Frage: Wie genau kam es zu dem Unglück? Darauf habe auch die Fbg noch keine finale Antwort, sagt Christian Jonnas: „Die Ursache hinsichtlich des Arbeitsverfahrens ist noch nicht abschließend geklärt.“ Dafür seien noch weitere Untersuchungen notwendig. Mit temporären Konsequenzen: „Bis zu deren Abschluss wird dieses Arbeitsverfahren von der Fbg nicht mehr für ihre Fernleitungen beauftragt.“
De Maart
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