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RomSelenskyj weist Papst zurück: „Wir brauchen derzeit keine Mediatoren, wir brauchen einen Sieg“

Rom / Selenskyj weist Papst zurück: „Wir brauchen derzeit keine Mediatoren, wir brauchen einen Sieg“
Papst Franziskus und Wolodymyr Selenskyj im Vatikan: „Wir brauchen derzeit keine Mediatoren“ Foto: dpa/Vatican Media

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Wolodymyr Selenskyj wurde am Samstag vom Papst empfangen. Das Treffen verlief in einer eher kühlen Atmosphäre.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj bereist derzeit mehrere europäische Hauptstädte, um Solidarität mit seinem im Krieg mit Russland stehenden Land einzufordern. Am Samstag weilte er zu einer mehrstündigen Visite in Rom. Bei der Gelegenheit erhielt Selenskyj auch eine Audienz bei Papst Franziskus.

Das Oberhaupt der katholischen Kirche hatte sich seit Kriegsbeginn am 24. Februar 2022 bereits mehrfach für Verhandlungen und eine diplomatische Lösung zwischen beiden Konfliktparteien eingesetzt. Das Treffen zwischen den beiden Spitzenpolitikern verlief in einer eher kühlen Atmosphäre. Selenskyj dankte dem Papst zwar für die humanitäre Hilfe, die die Kirche den Verfolgten in der Ukraine und den Flüchtenden in den Ländern Europas erwies. Der ukrainische Präsident bat dringend, in diesen Anstrengungen nicht nachzulassen. Gleichzeitig jedoch lehnte er jedwede Vermittlungsanstrengung seitens des Vatikans strikt ab. „Wir brauchen derzeit keine Mediatoren, was wir brauchen, ist ein eindeutiger Sieg über die Aggressoren und eine Souveränität der Ukraine in ihren rechtmäßigen Grenzen“, betonte Präsident Selenskyj in einer sehr kurz gehaltenen Presseerklärung.

„Wir brauchen derzeit keine Mediatoren

Wolodymyr Selenskyj

Papst Franziskus seinerseits betonte, alle Anstrengungen zur Beilegung des Konflikts, die der Vatikan seit Beginn der Invasion unternommen hatte, intensiv weiter fortsetzen zu wollen, um das Leid des ukrainischen Volkes zu mildern.

Herzlich bei Meloni, überraschender Auftritt

Geradezu herzlich war das Treffen Wolodymyr Selenskyjs mit der rechtspopulistischen Regierungschefin Giorgia Meloni zu nennen. Wie bereits bei ihrem Besuch in Kiew vor drei Monaten sagte Meloni dem ukrainischen Präsident „jedwede Hilfe, die benötigt wird, und solange sie benötigt wird“ zu. Das beträfe aktuelle Waffen- und Munitionslieferungen, bei der Italien die Ukraine im Rahmen seiner Möglichkeiten und in enger Absprache mit den engsten Verbündeten unterstützen wolle. Meloni sagte auch Hilfen über das Kriegsende hinaus zu und betonte, unter ihrer Regierung würden die Voraussetzungen geschaffen, dass die italienische Wirtschaft beim Wiederaufbau des zerstörten Landes und seiner Infrastruktur helfen könne.

Überraschend stellte sich der ukrainische Präsident später den Journalistenfragen in der in Italien beliebten Polit-Talk-Show „Porta a Porta“ des rechtskonservativen Journalisten Bruno Vespa. In der Livesendung dankte Selenskyj für die Unterstützung vor allem mit Waffensystemen. „Jeder Panzer, jede Haubitze und jedes Raketenabwehrsystem hilft, ukrainische Kinderleben zu retten“, so der Ukrainer. Insbesondere das von Italien gelieferte System SAM-T helfe, ukrainische Städte zu schützen.

Romain C.
15. Mai 2023 - 15.04

Selenskys Korb ist gut gefüllt mit Milliarden Hilfen und neuen Waffen um die Freiheit von Europa zu sichern.Nach dem Sieg über die bösen Russen wird er sich als Dank zum König von Europa krönen lassen!....Kann der heilige Vater das verhindern?

Grober J-P.
15. Mai 2023 - 11.27

"Herzlich bei Meloni, überraschender Auftritt."
Ich muss doch wohl komplett durcheinander sein, hatte die Meloni d nicht den anderen Wladi mal so gelobt, oder war das die Marinchen?

JJ
15. Mai 2023 - 8.43

Bravo. Mit Papst Gregor ( dem Großen ) hätte Selenskyj sicher einen besseren Gesprächspartner gehabt. " Die Vernunft kann sich mit größerer Wucht dem Bösen entgegenstellen,wenn ihr der Zorn dienstbar zur Seite steht." Das war doch einmal ein Satz aus dem Munde eines Papstes.Kann man sich heute vorstellen, daß ein solcher Satz im Hirn unserer sklerotischen Altmännerfraktion im Vatikan entspringt? Wohl kaum.