Dienstag11. November 2025

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Ceratizit Festival Elsy JacobsMichel Zangerlé: „Sicherheit ist unsere größte Herausforderung“

Ceratizit Festival Elsy Jacobs / Michel Zangerlé: „Sicherheit ist unsere größte Herausforderung“
Michel Zangerlé zieht nach der 15. Auflage ein positives Fazit Foto: Editpress/Anouk Flesch

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Nach der Siegerehrung der 15. Auflage des Ceratizit Festival Elsy Jacobs rief Claude Losch, der Präsident des Organisators „Sport a Fräizäit“ Cessingen, die zahlreichen freiwilligen Helfer auf die Bühne, ohne deren Einsatz ein internationales Etappenrennen der zweithöchsten Kategorie nicht möglich wäre. Einer dieser Helfer ist Michel Zangerlé, der seit Bestehen des Festivals die Fäden aus sportlicher Sicht zusammenhält. Das Tageblatt hat sich mit dem Vizepräsidenten des Vereins, der sich seit Jahren für den Damenradsport einsetzt, über die Herausforderung einer solchen Organisation unterhalten.

Tageblatt: Sind Sie zufrieden mit der diesjährigen Ausgabe des Festivals Elsy Jacobs, sowohl aus organisatorischer als auch aus sportlicher Sicht?

Michel Zangerlé: Ich kann ganz zufrieden sein, wie es diesmal gelaufen ist. Es gibt immer wieder Kleinigkeiten, die dazwischenkommen, ein größeres Problem gab es jedoch nicht. Auch die Rennkommissare der UCI gaben sich insgesamt sehr zufrieden mit der Organisation. Was das Sportliche anbelangt, gab es zwei spannende Etappen. Leider ist die Ausreißergruppe mit Christine (Majerus) am Samstag kurz vor dem Ziel gestellt worden. Aus luxemburgischer Sicht ist auch Nina (Berton), im Trikot unseres Hauptsponsors, ein sehr starkes Rennen gefahren und konnte sich das Bergtrikot holen.

Auch der Zuspruch der Zuschauer wurde der internationalen Veranstaltung, mit einigen der weltbesten Fahrerinnen, gerecht …

Nicht nur die Zielankünfte waren gut besucht, auch unterwegs sah man viele Zuschauer an der Strecke. Zum Start der ersten Etappe beim „Stade de Luxemburg“ hatten sich allerdings nur wenige Zuschauer eingefunden. Erfreulicherweise erfuhr die Aktion „E Velo fir jiddereen“, die zum Start der zweiten Etappe an gleicher Stelle stattfand, regen Zuspruch bei den Kindern.

Dieses Jahr gab es, mit dem Wegfallen des Prologs, eine größere Neuerung. Warum?

Der Prolog war immer eine organisatorische Herausforderung. Die Politiker taten sich schwer mit dem Verkehrschaos, den dieser hätte auslösen können. Die Stadt Luxemburg war sofort einverstanden mit unserer Idee, den Prolog wegzulassen.

Wie sieht der organisatorische Fahrplan für die kommende Ausgabe des Ceratizit Festival Elsy Jacobs aus?

Die Vorbereitungen für die nächste Austragung des Festivals fangen sofort an. In den sechs kommenden Wochen ziehen wir Bilanz und schauen, welche Schlussfolgerungen wir aus der 15. Auflage ziehen können. Bis Mitte Juni müssen wir die Anmeldung für 2024 bei der UCI einreichen. Gleichzeitig führen wir die ersten Gespräche mit den Sponsoren und den Partnergemeinden. Im vergangenen Jahr standen wir schon früh mit der Gemeinde Luxemburg in Kontakt, da wir, im Vergleich zu den Jahren zuvor, einige Änderungen vorgenommen hatten. Im Herbst steht dann, neben der Verpflichtung der Mannschaften, auch die Festlegung der Strecken auf dem Programm. Anfang des Jahres wird der „Guide technique“ zusammengestellt. Ein enorm hoher Aufwand ist es, den immer größer werdenden Sicherheitsanforderungen gerecht zu werden. Die Sicherheit ist ganz eindeutig unsere größte Herausforderung. In den beiden Wochen vor dem Rennen gilt es, neben der Vorbereitung der Pressekonferenz die letzten Probleme aus dem Weg zu räumen.

Hängen die hohen Sicherheitsbestimmungen damit zusammen, dass das Rennen von der Kategorie UCI 2.1 zur Kategorie 2.Pro „aufgewertet“ wurde?

Die Anforderungen hängen mit der Einstufung des Rennens zusammen, aber nicht ausschließlich. Bei den Rennen der Pro-Series schaut neben der UCI auch die luxemburgische Polizei sehr genau hin. Praktisch überall müssen Streckenposten stehen. Kamen wir vor einigen Jahren noch mit 30 bis 40 Streckenposten aus, wurden in diesem Jahr nicht weniger als 110 Helfer benötigt. Wir können uns ja nicht erlauben, dass das Rennen gestoppt wird. Hinzu kommt die Organisation der Begleitmotorräder. In dieser Hinsicht leistet Pier Johanns jedes Jahr einen Riesenjob, zusammen mit unserer Sekretärin Marie-Rose Moro. Diesmal waren wir froh, auf den „Pool“ von Helfern zurückgreifen zu können, die bei der Tour de Luxembourg im Einsatz sind. Jedes Jahr nehmen wir auch die lokalen Vereine mit ins Boot. Zu den Auflagen der UCI gehörte auch die Ausbildung von zwei Personen zum „Safety Manager“.

Gibt es für kommendes Jahr Überlegungen, das Festival zu verlegen, um der Vuelta aus dem Weg zu gehen?

Zunächst müssen wir intern über die diesjährige Organisation sprechen. Die Situation war alles andere als ideal. Zusammen werden wir sehen, welchen Weg wir einschlagen wollen. In dieser Hinsicht stehen uns alle Türen offen.